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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss
Autoren: Emilia Polo
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nach dem Motto: Kenne deinen Gegner wie dich selbst und du hast ihn schon halb besiegt. 
    Ich war in Persephones Falle getappt. Ich musste einen Weg da heraus finden. Wollte ich mich vor ihr schützen – wollte ich je eine Möglichkeit finden mich gegen ihre Spielchen zu wehren - dann musste ich schon genauer wissen wie sie tickte .   Und ich war Polizistin.
    Also sollte ich besser endlich anfangen Persephones Erpressung wie irgendeinen x-beliebigen Fall behandeln.
    Fälle löste frau auf drei Arten: mithilfe von Zeugen, durch Spuren am Tatort oder dadurch, dass frau sich in die Motive und den Modus Operandi der oder des Täters vertiefte.
    Auf Zeugen konnte ich in dieser Sache nicht hoffen, an Tatortspur en war auch nicht viel zu holen also blieben noch Motiv und Modus Operandi. Beide gemeinsam gaben Auskunft darüber wie ein Täter tickte.  Um zu wissen wie Persephone tickte, war zu erfahren, wo ihre persönlichen Schwachstellen lagen.
    Soweit jedenfalls die Theorie.
    Ich begann meine Recherche beim Anfang.
    Ich begann mit Persephones Name.
    Persephone war kein Name, den man allzu oft im Telefonbuch fand. Leute, die sich ungewöhnliche Namen zulegten dachten sich normalerweise etwas dabei. Persephone konnte da keine Ausnahme machen.
    Persephone war eine griechische Göttin, die ihr Vater Zeus durch einen fiesen Trick dazu brachte Hades , den hässlichen Herrn der Unterwelt, zu heiraten. 
    Weil Persephone aber die Düsternis von Hades Unterwelt nur für eine bestimmte Zeit ertragen konnte, erreichte ihre Mutter Demeter, dass sie einen Teil des Jahres in der Oberwelt zubringen durfte. Hielt sie sich in der Unterwelt auf, so herrschte in der Oberwelt Winter. Kehrte sie in die Oberwelt zurück , brachte sie Frühling und Sommer mit sich.
    Was den Mythos nicht appetitlicher machte war, dass ihr Vater Zeus sie mit seiner Schwester Demeter gezeugt hatte und sich eines Tages auch noch in eine Schlange verwandelte, um so sogar Persephone unerkannt vergewaltigen zu können.  
    Danke für’s Gespräch, dachte ich und begann mich zu frage n, wie grundsätzlich bescheuert und verdreht die dunkle Fee sein musste, um sich den Namen einer Frau zu zulegen, die in Inzest gezeugt wurde, dann zwangsverheiratet in der Hölle landete, nur um dann auch noch von ihrem Vater vergewaltigt zu werden?
    Ich meine, dass sie außerdem auch eine Göttin war, konnte das doch wohl nicht ausgleichen.
    Und davon auszugehen, Persephone wüsste nicht ganz genau welchen Namen sie sich zulegte wäre naiv. Sie tat absolut nichts einfach nur so. Dazu war sie schlicht und ergreifend nicht der Typ.
    Zumal es mich auch gar nicht erstaunen würde, dass sie von Anfang an drauf gesetzt hatte, dass ich mich irgendwann mit de m Mythos hinter ihrem seltsamen Namen auseinandersetzte.
    So viel also dazu. 
    Herauszufinden, was wirklich hinter Persephones Spiel steckte war schon schwieriger.
    Aber  drei Anhaltspunkte hatte ich immerhin.
    Einmal war da natürlich die Art von Persephones Spielchen an sich. Dann das Halsband. Aber auch ohne dies hatten mir schon allein Persephones erigierte Nippel bewiesen, wie sehr sie meine Angst und Unsicherheit während unseres Treffens genoss .
    Schlussfolgerung: Es ging um Sex in diesem Spiel. Und um Macht.
    Es war auch keine besonders tollkühne Schlussfolgerung Persephones Spiel als Variation des alten Themas Beherrschung und Unterwerfung zu charakterisieren. Mit anderen Worten: S&M.
    Ich war das jüngste Kind einer Familie von strikt katholischen Polizisten, die auf eine lange Tradition in der Truppe zurückblickte. Ich war mit drei älteren Brüdern und einer Schwester aufgewachsen, die schon zwei Jahre zum Studium aus dem Haus gewesen war, bevor ich meine erste Periode bekam.
    In me iner Familie nahm man den Glauben, die Heilige Mutter Kirche, den Papst, den Bischof und die Messe noch ernst. Seit ich laufen konnte war ich sonntagmorgens in die Kirche geschleppt worden, ich hatte im Chor gesungen und war einige Zeit die eifrigste Schülerin im Religionsunterricht des katholischen Mädcheninternats gewesen, auf das meine Eltern mich geschickt hatten.
    Sex u nd alles was damit zusammenhing war in dem Umfeld, in dem ich aufwuchs, ein Tabuthema. 
    Nicht wirklich erstaunlich daher, dass ich meine Unschuld erst auf der Polizeiakademie verlor .
    Soweit ich das sagen konnte, war es meinen Klassenkameradinnen in dieser Beziehung nicht anders gegangen als mir. Meine beste Freundin Constance hatte den Typen, mit dem sie zum
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