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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer
Autoren: Christoph Lode
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Vivana.«
    »Mein Entschluss steht fest. Es tut mir leid.«
    »Schon gut«, meinte Umbra unwirsch. »Hört auf zu diskutieren. Ich melde mich freiwillig.«
    »Bist du sicher?«, fragte Jackon.
    Mit gerunzelter Stirn wandte sie sich an den Phönix. »Ich kann doch hierbleiben, oder? Ich muss doch nicht in die Traumlanden wechseln und für immer dort leben.«
    Du kannst in der Wachwelt bleiben. Es genügt, wenn du Jackon hilfst, während du schläfst.
    »Na also. Dann ist ja alles bestens.«
    Jackon umarmte sie. »Danke, Umbra.«
    »Hör auf damit!«, knurrte sie. »Was sollen die anderen von uns denken?« Doch während sie das sagte, strich sie ihm über den Kopf.
    Gemeinsam werdet ihr euch auf die Suche nach anderen Menschen machen, die geeignet sind, die Träumme zu hüten. Sucht überall, in Bradost und Torle und den Ländern jenseits des Meeres. Je zahlreicher ihr seid, desto besser könnt ihr über die Träume wachen. Und vergesst nie, dass ihr Menschen und fehlbar seid. Ihr tragt eine gewaltige Verantwortung. Ihr dürft sie niemals missbrauchen.
    Auch vor euch liegen große Herausforderungen und Gefahren, wandte sich der Phönix an den Rest der Gruppe. Bis es Jackon gelungen ist, die Traumlanden zu heilen, werden die Angriffe der Dämonen nicht aufhören. Zwar habe ich alle Dämonen in Bradost vernichtet, aber solange der Riss offen ist, werden neue kommen.
    »Kannst du uns helfen, sie zu bekämpfen?«, fragte Quindal.
    Ich kann nur Bradost schützen, nicht aber die vielen anderen Städte und Länder, wo sich Tore zum Pandæmonium geöffnet haben. Dies ist die Aufgabe von euch Menschen.
    »Was können wir tun?«
    Sendet Nachrichten um die Welt. Berichtet den anderen Völkern, was geschehen ist. Sagt ihnen, dass sich die Tore bald schließen werden und sie nicht die Hoffnung verlieren dürfen. Schickt ihnen Soldaten und Waffen, damit sie die Risse abriegeln können. Dämonen sind nicht unbesiegbar. Gemeinsam könnt ihr es schaffen, sie zurückzuschlagen.
    Der Phönix spreizte ein letztes Mal seine Schwingen.
    Meine Kräfte sind schwach. Ich muss nun ruhen. Lebt wohl.
    Er schlug mit den Flügeln, erhob sich in die Lüfte und flog davon. Wie eine Sternschnuppe zog er über den Abendhimmel. Die Gefährten blickten ihm nach, bis er sich auf der Spitze des Phönixturms niederließ: Das Leuchtfeuer über den Dächern der Stadt brannte wieder. Nicht mehr so hell wie einst, doch immer noch Ehrfurcht gebietend und tröstlich für jeden, der es sah.
    Er schläft und wacht, wie er es immer getan hat,
dachte Jackon.
    Er trat zu seinen Freunden.
    »Zeit, Abschied zu nehmen, was?«, meinte Lucien leise. »Ihr habt gehört, was der Phönix gesagt hat — ich habe eine Aufgabe zu erfüllen.«
    Jackon umarmte sie der Reihe nach. Liam war der Letzte, von dem er sich verabschiedete.
    »Schau mich nicht so traurig an. Das ist auch so schon schwer genug.«
    »Eben erst haben wir beschlossen, wieder Freunde zu sein, und jetzt verschwindest du einfach«, erwiderte Liam harsch. »Ein beschissenes Ende, wenn du mich fragst.«
    »Kein Ende, Liam. Ein Neubeginn.«
    Liam schnaubte nur.
    »Ich verspreche dir, dass ich dich besuche, so oft ich kann«, sagte Jackon, als ihm wieder die Tränen kamen.
    »Der Phönix hat doch gesagt, dass du keine Zeit haben wirst. Du hast ja jetzt Wichtigeres zu tun.«
    »Ich kann dich jede Nacht im Traum besuchen, wenn du magst.«
    »Das ist nicht dasselbe.«
    Jackon wusste nicht, was er noch sagen sollte. Er hatte seine Entscheidung getroffen und war sich über die Folgen bewusst. Liam hatte Recht: Dies war ein Abschied. Wozu es leugnen? »Ich danke dir, für alles. Ohne dich hätte ich nie den Mut gefunden, mich von Lady Sarka loszusagen.«
    Er trat ein paar Schritte zurück, damit er noch einmal all seine Freunde ansehen konnte. »Macht's gut.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ihr werdet mir fehlen.«
    »Wir sehen uns später, du Kanalratte«, sagte Umbra.
    Der Garten verblasste, als er in die Traumlanden hinüberglitt.
    Wind riss an seinem Haar, seiner Kleidung. Er stand vor dem Tor des Albenpalastes
— seines
Palastes. Er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und ließ seinen Blick über die verfallenen Seelenhäuser schweifen.
    Genug Arbeit für ein ganzes Menschenleben.
    »Dann mal los«, murmelte er.
    Liam saß auf der Steinbank und rieb mit dem Daumen über das Gehäuse der goldenen Taschenuhr. Sie war erstaunlich gut gepflegt. Er ließ den Deckel aufschnappen. Darin befand sich das Bild
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