Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)
Autoren: Britta Orlowski
Vom Netzwerk:
mit Ryan im Schlepptau wieder auf. Dem Jungen war es gelungen, Lynette zu überreden, den verbleibenden Rest des Wochenendes auf der Ranch verbringen zu dürfen. Er brachte Stunden im Stall bei dem neuen Fohlen zu und konnte sich gar nicht satt daran sehen. Seine Lippe sah fast wieder normal aus. Eine klitzekleine Narbe würde ledi g lich zurück bleiben. Als das Fohlen auf wackligen Beinen bei der Stute zu saugen begann, lachte er hell auf.
    Später gingen Tyler, Charlotte und Ryan spazieren und inspizierten die Schätze, die das Meer an den Strand getragen hatte. Charly konnte sich nicht erinnern, den Jungen je glücklicher gesehen zu haben. Erst am späten Nachmittag verabschiedete sie sich von den beiden. Tyler brachte sie zu ihrem Wagen. Als er sie an sich zog und küsste, stand Ryan hinter der Gardine am Fenster seines Zimmers und reckte triumphierend die Faust in die Luft. Dann wandte er sich wieder seiner Play - Station zu. Mit etwas Glück würde er nun vielleicht bald für immer hier einziehen, überlegte er.
    „Eine Frage habe ich noch“ Charlotte lachte fröhlich.
    „Nur zu!“, forderte Tyler sie auf.
    „Wer war diese Frau, die ich letztens dabei beobachtet habe, wie sie dich g e küsst hat?“
    „Welche Frau? Ah, ich verstehe. Das war eine alte Freundin, Mindy Rowland“, antwortete Tyler wahrheitsgemäß.
    „Mindy Rowland? Trudys Tochter also?“
    Als Tyler erstarrte, erkannte Charlotte ihren Fehler. Sie erschrak, er fuhr z u rück, als hätte sie ihn geschlagen.
    „Woher kennst du ihren Namen?“, fragte er, mühsam beherrscht.
    Charlotte hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Eine einzige unbedachte Äußerung und schon geriet ihre neu gewonnene Zuversicht ins Wanken. Sie war ihm leider noch eine Antwort schuldig. „Ich ... ich ...“, stammelte sie stattdessen und suchte nach einem rettenden Strohhalm.
    Als wollte er es immer noch nicht wahrhaben, schüttelte Tyler den Kopf und hob abwehrend die Hände. „Du weißt es ...?“, flüsterte er erstickt.
    Für fadenscheinige Ausflüchte war es nun zu spät. „Ja, aber ...“
    Der Laut den er daraufhin ausstieß, ließ ihr das Blut in den Adern gefri e ren.
    „Bitte, lass es mich dir erklären!“, bat sie verzagt. Sie erkannte mit Schrecken, dass er sich innerlich vor ihr zurückzog. „Es war reiner Zufall. Ich habe die Kassette beim Staub wischen entdeckt. Das hätte ich nicht gedurft. Es tut mir leid, es tut mir alles so leid“, schluchzte sie jetzt. Ihre Tränen verfeh l ten ihre Wirkung.
    Er schüttelte wieder den Kopf. „Deshalb also, ja? Du empfindest Mitleid ...“
    „Nein“, unterbrach sie ihn aufgebracht. „Ja, ich empfinde Mitleid. Ich war wie von Sinnen, als ich erfuhr, was dir angetan wurde. Das ist nur natürlich. Es hat aber nichts damit zu tun, warum ich mit dir Sex hatte. Ich liebe dich.“ Es tat ihr körperlich weh, die Qual in seinem Gesicht zu lesen. Er schämte sich vor ihr - das erkannte sie in diesem Augenblick. „Sei doch nicht dumm!“, sagte sie mit rauer Stimme.
    Die Scham drohte, sich ein Loch durch seine Eingeweide zu brennen. Er presste eine Hand auf seinen Bauch.
    „Tyler, hör mir zu!“ Sie erreichte ihn nicht mehr. Er schüttelte den Kopf und sie bemerkte, dass Tränen in seinen Augen schimmerten.
     
    Charlotte wünschte ihrem Großvater eine gute Nacht. Er antwortete matt, erkannte sie jedoch nicht. Seit einigen Wochen irrte sein Geist in einer Welt herum, die sich ihr nicht erschloss. Sachte küsste sie seine Stirn und wischte sich anschließend über ihre Augen. Hatte sie geweint? Charlotte hörte den Streifenwagen vorfahren.
    Zur Begrüßung küsste Don sie flüchtig auf die Wange. Seine laserblauen Augen beobachteten sie unentwegt. Unter seinem intensiven Blick begann sie sich unbehaglich zu fühlen. „Wir müssen reden“, sagte sie de s halb und beschloss, dass Angriff die beste Verteidigung war.
    Don nickte. „Es ist also so weit.“
    Charly versuchte gar nicht erst so zu tun, als wüsste sie nicht, was er meinte. Noch bevor ihr die richtigen Worte einfallen konnten, sagte er schlicht: „Du willst es beenden.“
    „Ich glaube ...“
    „Wegen O´Brian, stimmt´s?“
    Sie nickte und fragte sich, wieso Don die Wahrheit wusste.
    Als hätte er ihre Gedanken erraten, begann er: „Ich habe es immer befürchtet. Die Art, wie du ihn ansiehst und vor allem die Art, wie er dich ansieht, verrät euch. Ich hoffe, du weißt, was du tust. Frauen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher