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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind
Autoren: Ginna Gray
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etwas an ihm … nun ja … nicht unbedingt nervös, aber jedenfalls ein bisschen kribbelig.
    Sie seufzte und erhob sich. “Ich sollte wohl besser herausfinden, was er will. Kommst du mit?”
    Mimi lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. “Nein, ich warte hier. Er ist hergekommen, um dich zu sehen. Kann durchaus sein, dass er es nicht unbedingt gern hat, wenn ich mich da einmische. Aber wenn er weg ist, musst du schleunigst zurückkommen und mir erzählen, was er gesagt hat.”
    Die Hand bereits auf dem Türknopf, blieb Elizabeth stehen und warf ihrer Freundin einen belustigten Blick zu. “Aber sicher. Als ob du nicht sowieso an der Salontür lauschen würdest.”
    “Wer, ich?” Mimis braune Augen weiteten sich. Sie legte eine Hand auf die Brust und blickte betont unschuldig. “Würde ich denn so etwas tun?”
    Mit einem unterdrückten Kichern wandte sich Elizabeth ab. “Tu mir nur einen Gefallen und gib keinen Laut von dir, okay?”

2. KAPITEL
    M it dem Rücken zum Raum stand Max am Fenster und schaute über den stantonschen Besitz hinweg. Ein Anwesen, das viel über die Besitzer verrät, dachte er. Unaufdringlich, geschmackvoll, aber nicht zu übersehen – die Eigentümer hatten Geld. Viel Geld.
    Mehr noch, das Haus und die Außenanlagen zeugten von Klasse und Beständigkeit. Und von einer langen Familiengeschichte. So tief verwurzelt wie die riesigen Eichen im Garten. Die Bäume waren wahrscheinlich schon mehrere Hundert Jahre alt und so dick, dass zwei oder drei Männer nicht ausreichen würden, die Stämme zu umfassen.
    Genau das hatte Max sein Leben lang gesucht: das Bewusstsein, es geschafft zu haben. Die Gelassenheit und das Gefühl dazuzugehören – all das strahlte dieser Ort aus.
    Am Anfang hatte er geglaubt, Reichtum würde ihm zu alldem verhelfen. Daher hatte er ein großes Vermögen angestrebt und dieses Ziel nun schon vor Jahren erreicht. Aber das kaum zu beschreibende Etwas, nach dem er sich wirklich sehnte, schien stets gerade außerhalb seiner Reichweite zu bleiben.
    Max wandte sich vom Fenster ab und betrachtete den Salon. Leise seufzend betrachtete er die schlichte Eleganz und Zeitlosigkeit der Einrichtung.
    Er selbst hatte einem Innenarchitekten ein kleines Vermögen gezahlt, der ihm sein Penthouse gestalten sollte. Die meisten Leute fanden das Ergebnis gelungen, aber auf Max wirkte es wie eine Art Schaufensterdekoration, nicht wie ein Zuhause.
    In gewisser Weise war es das wohl auch nicht. Die Eigentumswohnung, die kaum anderthalb Kilometer von hier entfernt lag, fungierte für ihn nur als Zwischenstopp: ein Ort, an dem er schlief, sich rasierte und den Großteil seiner Kleidung aufbewahrte. Selten hielt er sich länger als ein paar Tage dort auf.
    Im Gegensatz dazu fühlte sich dieses Anwesen wie ein Zuhause an. Alles war perfekt, bis ins kleinste Detail: von den antiken Möbeln bis zum Perserteppich, von den Brokatvorhängen an den hohen Fenstern, den exquisiten Stuckverzierungen der fast fünf Meter hohen Zimmerdecken bis zu der Kristallschale mit Süßigkeiten auf dem Beistelltisch und diversen kleinen Erinnerungsstücken hier und da. Keine Spur von der sterilen Atmosphäre seines Apartments.
    Er hörte das Klappern hoher Absätze auf dem Marmorfußboden der Eingangshalle. Als er sich umwandte, betrat Elizabeth Stanton gerade den Raum.
    “Mr. Riordan, es tut mir leid, dass Sie warten mussten”, sagte sie mit einem höflichen Lächeln.
    “Kein Problem.” Während Elizabeth auf ihn zuging, nutzte Max die Gelegenheit, sie von oben bis unten zu mustern.
    Sogar daheim, an einem windigen Herbstnachmittag, wirkte sie elegant – ganz wie er es erwartet hatte.
    Ihre grüne Satinbluse nahm die Farbe ihrer Augen auf und sah fantastisch zu der braunen Tweedhose aus. Als Schmuck trug sie nur schlichte goldene Ohrringe und eine goldene Uhr mit einem braunen Lederarmband.
    “Möchten Sie nicht Platz nehmen?”, fragte sie höflich und deutete auf das Sofa.
    Wenn er Elizabeth auf Partys oder zu anderen gesellschaftlichen Anlässen getroffen hatte, war ihr Haar stets zu einer ausgefallenen Frisur aufgesteckt gewesen. Heute jedoch trug sie es offen, und die volle Mähne fiel ihr bis zu den Schultern. Obwohl der Stil lässig wirkte, konnte er erkennen, dass das Haar perfekt geschnitten war. Als sie sich auf einem der Queen-Anne-Stühle neben dem Kamin niederließ, fiel es wie ein glänzender, seidiger Vorhang nach vorn. Aber sobald sie sich aufrichtete, lag jedes Haar wieder an seinem
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