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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen
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und zog ein noch versiegeltes Päckchen Zigaretten heraus. »Wir sollten den Schweinehund wohl jetzt da rausholen«, sagte er. Er gab einem der Männer ein Zeichen. »Ich muss jetzt erst mal eine rauchen.« Die Waffe noch in der Hand, zündete er sich eine Zigarette an, trat bedächtig auf den Anleger und spähte in das dunkle Wasser. Die Zigarette glühte rot in der nebligen Finsternis.
    »Wie … hast du mich gefunden?«, fragte Sam, die noch immer nicht wieder ganz bei sich war.
    »Navarrone wusste, dass Kent hier einen Unterschlupf hat – das Einzige, was seine Mutter ihm gelassen hat, als sie ihm den Geldhahn zudrehte. In erster Linie hatten wir Glück.«
    »Glück? Ich hatte gehofft, du würdest sagen, alles wäre nur der hervorragenden Polizeiarbeit zu verdanken.«
    »Das auch, aber Glück spielte wohl die Hauptrolle.«
    »Das beruhigt mich«, entgegnete sie, schüttelte den Kopf und zog die Decke fester um ihren zitternden Körper.
    »Das soll es auch.«
    Sie spürte den trocknenden Schlamm auf ihrer Haut und sah im Scheinwerferlicht rote Tropfen. Blut. Nicht ihr Blut, sondern Kents. Verdünnt mit dem Wasser des Sumpfes, lief es an ihren Beinen hinab. Schaudernd wischte sie die widerliche Flüssigkeit ab. »Können wir jetzt weg von hier?«, fragte sie.
    »Selbstverständlich.« Ty pfiff nach seinem Hund und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. »Lass uns nach Hause fahren.«

[home]
    Epilog
    A lso heißt es: ›Fall erledigt‹«, sagte Montoya beim Eintreten in Bentz’ Büro, wo er sich auf dessen Schreibtischkante setzte. Frisch wie immer, hatte Montoya die Lederjacke an, sein Markenzeichen, eine dunkle Hose und ein weißes T-Shirt. Statt des Kinnbarts trug er jetzt ein Oberlippenbärtchen, statt eines Ohrrings zwei.
    Durchs offene Fenster drangen die Nachtgeräusche in das Gebäude, die einsame Melodie eines Saxophonisten, das Summen des Verkehrs, hier und da Gelächter. Es war Nacht in der Innenstadt von New Orleans.
    »Ja, bis auf den Umstand, dass wir Kent Segers Leiche nicht gefunden haben.«
    »Du meinst, er ist mit dem Leben davongekommen?«
    »Trotz der Unmengen von Alligatoren? Nein, auf keinen Fall.« Bentz lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und entnahm der Schublade einen Streifen Kaugummi.
    »Du hast mal wieder aufgehört zu rauchen?«
    »Vorerst ja.«
    »Wahrscheinlich ein Fehler.«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Und was wird jetzt aus Dr. Sam?«
    »Nur Gutes«, antwortete Bentz mit einem Grinsen. Er hatte mit Samantha Leeds gesprochen und konnte nur darüber staunen, dass sie den Albtraum heil überstanden hatte. Sie war ein zäher Brocken, und jetzt machte sie Nägel mit Köpfen. »Soviel ich weiß, hat sie eine neue Assistentin und weigert sich standhaft, die Sendung an sieben Tagen pro Woche zu moderieren. George Hannah hat zähneknirschend eingelenkt, er hat Angst, sie ansonsten zu verlieren – zu Recht. Bedeutendere Sender würden Dr. Sam sofort einstellen. Sogar ein Sender im fernen Chicago.«
    »Warum bleibt sie dann hier?«
    »Einer der Gründe ist Ty Wheeler.« Bentz griff hinter sich, schaltete den Ventilator ein, und heiße Luft durchwehte das Büro.
    »Ich dachte, du kannst ihn nicht ausstehen.«
    »Stimmt, ich mag ihn nicht. Einer, der seinen Beruf bei der Polizei aufgibt, um Bücher zu schreiben, ist ein Weichei.«
    »Oder er ist clever. Du hast ihn und seinen Hund in deinem Auto mitgenommen«, erinnerte Montoya ihn.
    »Den Hund kann ich gut leiden.«
    Montoya grinste. »Kent Seger war also ein völlig durchgeknallter Mistkerl.«
    »Ja, ich habe seine Patientenakte gesehen. Depressionen, Drogenmissbrauch, Gewalttätigkeit.«
    »Und was ist mit Ryan Zimmerman?«, wollte Montoya wissen.
    Bentz furchte die Stirn. »Wahrscheinlich wird er versuchen, sich mit seiner Frau zu versöhnen, falls er jemals aus dem Krankenhaus rauskommt. Das Ganze war so: Eines Nachts begegnete er Kent in einer Bar – er hatte gerade seine Arbeit verloren und war zu Hause rausgeflogen. Kent war ein alter Freund, das glaubte er zumindest, und Kent hatte Beziehungen, kam billig an alle möglichen Drogen ran. Sie haben sich zusammengetan, und als Ryan high war, hat Kent ihn als Geisel genommen. Hat ihn gefangen gehalten. Hat ihn in seinem Unterschlupf im Sumpf gefoltert.«
    »In der Hütte, die Navarrone entdeckt hat.«
    »Ja. Wo wir die Trophäen gefunden haben.« Bentz kaute aufgeregt auf seinem Kaugummi herum. Der Anblick des Schmucks war ihm an die Nieren gegangen – von Ohrsteckern über
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