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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private
Autoren: Don Winslow
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der Startbox. Was Dan ganz fickerig macht. Sein Leben lang hat er am Wasser gelebt und stand nie tiefer als bis zu den Knöcheln drin. Der Ozean ist voll mit ekligem Scheiß wie Quallen, Haie und Wellen. Dan ist eher ein Whirlpool-Mann.
    »Hast du schon mal gehört, dass jemand in einer heißen Wanne ertrunken ist?«, hatte er Red Eddie gefragt, als der davon anfing, dass man in den Ozean ja auch reingehen könne.
    Genau genommen hatte Red Eddie so was tatsächlich schon mal gehört, aber das ist eine andere Geschichte.
    Jetzt kommt Dan den Strand entlang und trifft Tweety.
    »Erledigt?«, fragt Dan.
    Dan ist 1,93 Meter groß und stemmt 125 Kilo, wirkt aber klein, wie er Tweety da gegenübersteht. Der Scheißkerl ist gebaut wie ein Industriekühlschrank und mindestens so eiskalt.
    »Ja«, sagt Tweety.
    »Probleme?«, fragt Dan.
    »Nicht für mich .«
    Dan nickt.
    Er hat die Kohle schon dabei, zwanzig Hundertdollarscheine, zusammengerollt in einer seiner dicken Hände.
    Zweitausend dafür, eine Frau vom Balkon ihres Motels zu stoßen.
    Wer behauptet hat, Menschenleben seien nichts mehr wert, hat noch zu viel bezahlt.
    Zu blöd aber auch, denkt Dan, die Kleine war echt scharf und außerdem eine geile Schlampe. Aber sie hat was gesehen, das sie nicht hätte sehen dürfen, und wenn Dan in den über einundzwanzig Jahren, die er nun schon Stripperinnen managt, eins über diese gelernt hat, dann dass sie niemals die Beine zusammen und die Klappe geschlossen halten.
    Also musste das Mädchen dran glauben.
    Bloß kein Risiko eingehen.
    Eine weitere Lieferung steht kurz bevor, die Ware ist viel Geld wert, und das riskiert man nicht wegen einer Stripperin – nicht mal, wenn sie eine geile Schlampe ist.
    Dan steckt Tweety die Kohle zu und geht weiter. Er achtet darauf, dem Wasser möglichst fern zu bleiben.

13
    Normalerweise frühstückt Boone im Sundowner.
    Schon weil der Laden direkt neben seinem Büro liegt. Außerdem servieren die dort das beste Machaca mit Eiern diesseits von … nirgendwo. Dazu gibt’s warme Tortillas, und das haben wir ja bereits geklärt, dass in einer Tortilla alles …
    Nachmittags und abends ist der Sundowner zwar völlig von Touristen überlaufen, morgens sind aber meist nur Einheimische dort. Die Inneneinrichtung ist genial – holzgetäfelte Wände voller Surffotos, Surfposter, Surfbretter, kaputter Surfbretter und ein Fernseher, auf dem in einer Endlosschleife Surfvideos laufen.
    Außerdem übernimmt Sunny die Vormittagsschicht, und der Besitzer, Chuck Halloran, ist ein cooler Typ, der Boone das Frühstück sponsert. Nicht, dass Boone ein Schmarotzer wäre, aber seine Geschäfte tätigt er größtenteils im Tauschhandel. Die Vereinbarung mit Chuck wurde niemals formalisiert, verhandelt oder auch nur besprochen, aber Boone ist de facto für die Sicherheit im Sundowner zuständig.
    Vormittags bevölkern Einheimische das Restaurant, da gibt’s nie Probleme. Abends aber ist es eher so was wie eine Bar und in der Regel vollgepackt mit Touristen, die wegen des ausschweifenden Nachtlebens nach Pacific Beach kommen und gelegentlich auch, um Randale zu machen.
    Boone ist sowieso oft abends im Sundowner, und selbst wenn nicht – er wohnt nur zwei Straßenecken weiter, und so hat es sich ergeben, dass er sich darum kümmert, wenn es im Sundowner Probleme gibt. Boone ist ein großer Typ, ein ehemaliger Cop, und er versteht etwas von seinem Geschäft. Außerdem hasst er Prügeleien, weshalb er die aufgewühlten alkoholischen Gewässer in den allermeisten Fällen schon mit seiner gelassenen Art zu glätten versteht. Wenn es doch Ärger gibt, artet dieser selten in ausgewachsene körperliche Auseinandersetzungen aus.
    Chuck Halloran hält dies für die beste Art der Problemlösung: sich einer Situation annehmen, bevor sie zum Problem wird, bevor Schaden entsteht, bevor die Cops eingeschaltet werden, bevor die Gastronomiebehörde überhaupt nur deinen Namen erfährt.
    Wie an einem Abend vor ein paar Jahren: Chuck beobachtet, wie mehrere Typen, die von irgendwo östlich des Interstate 5 stammen (egal, von wo genau – östlich des Interstate 5 sieht alles gleich aus), mit einer jungen turista verduften wollen, die höchstens noch drei Schluck von der Bewusstlosigkeit entfernt ist. Chuck schnappt die Worte »Zimmer« und »nacheinander« auf .
    Boone offensichtlich auch, jedenfalls erhebt er sich von seinem Hocker an der Bar und setzt sich zu den Jungs. Er sieht einem von ihnen, der klar als Alpha-Männchen
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