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Paarweise

Paarweise

Titel: Paarweise
Autoren: S Lermer
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Kombination aus
Abgrenzung durch Neinsagen und tatsächlicher Bedürfniserfüllung macht stark und tolerant und damit für den Partner transparenter. Und gerade der Urlaub wird in zunehmendem Maße als Testfeld genutzt, um sich und seinen Partner besser kennenzulernen, um in entspannter und sinnlicher Atmosphäre herauszufinden, wo die Ähnlichkeiten und wo die Unterschiede liegen. Hier hat man Zeit. Hier kann man die Eck-Daten der gemeinsamen Partnerschaft emphasieren. Ich empfehle hier als Couple-Coach zur affirmativen Orientierung für »unsere Vision« das zeitlose Gelassenheits-Gebet:
    Gott, gib mir die Gelassenheit
(oder auch: die Gnade der Gelassenheit),
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut,
    Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.
     
    Reinhold Niehbuhr

Glück – die zeitlose Vision für Paare
    Die Psychologie des Glücks
    Ausschnitt aus einem TV-Interview
     
    Herr Dr. Lermer, was ist eigentlich Glück?
    Die meisten Menschen streben nach Glück und meinen damit ein optimales, erhöhtes Wohlbefinden, das das Herz wärmt, aber zeitlich begrenzt ist. Meistens ist es so, dass es wirklich wieder verschwindet. Man muss zwischen drei Begriffen von Glück unterscheiden. Was ich nicht meine, ist: Glück gehabt haben, also einem Unglück entkommen sein (klassisches Beispiel: das versäumte Flugzeug stürzt ab). Ich meine auch nicht Glück im Sinne eines Lottogewinns oder ein Rudel Steinpilze gefunden zu haben, also einen Glückstreffer oder Glücksmoment. Das ist das, was die Amerikaner mit »Luck« beschreiben oder die Franzosen mit »Bonne Chance«. Ich meine das Glücklichsein, Happiness. Die Franzosen sagen »Fortune« dazu. Also einfach das Glück, das einen besucht, wenn man ein paar Spielregeln einhält.
    Spielregeln? Ist es nicht so, dass jeder Glück irgendwie anders empfindet? Ist Glück für jeden unterschiedlich?
    Für die meisten Menschen ist es das gute Gefühl, angekommen zu sein, »richtig« zu sein und den Platz im Leben gefunden zu haben, die Tätigkeit, worin man selbstvergessen aufgeht im Tun und wie
im Hobby die Zeit vergisst. Das Glücksempfinden ist ziemlich ähnlich bei den Menschen, aber die Art und Weise, wie man zu diesem Gefühl kommt, ist sehr verschieden. Der eine will auf dem Berg alleine sein, der andere braucht Trubel. Der Nächste möchte in der Familie Geborgenheit erfahren, ein anderer nur mit seinem Partner allein. Ein anderer möchte etwas sozial Aktives tun, der Dritte möchte einfach nur schweigen.
    Das muss man natürlich für sich selbst erst einmal wissen, oder?
    Das A und O ist die Selbsterkenntnis: Was ist meine einmalige Bedürfnispalette?
    In Frieden leben, leben und leben lassen, Toleranz, Kreativität, Lebensfreude und Lebensqualität erfahren. All das, was wir uns auf dieser Erde von unserem Leben wünschen, finden wir nur teilweise vor. In unserem Mikrokosmos Partnerschaft und Ehe, der kleinsten Zelle des Staates, wie es heißt, haben wir die Macht und die Möglichkeit, die Regie zu übernehmen. Eine Regie, die uns dahin führt, dass alle Beteiligten auf ihre Kosten kommen, dabei aber nichts auf Kosten des oder der anderen geht: Es geht darum, gemeinsam glücklich zu werden.
    Definition von Glück
    In China erzählt man sich die Geschichte vom armen Bauern, der einen Sohn und ein Pferd hatte. Es war Vollmond, und als er am nächsten Tag erwachte, war das Pferd weg. Da sagten die Leute: »Ach, was für ein Unglück.« Der Bauer hingegen: »Hm, ich weiß nicht. Vielleicht.« Einen Tag
später kam das Pferd mit elf anderen Wildpferden zurück. Plötzlich hatte der arme Bauer zwölf Pferde. Geschenkt. Da sagten die Leute: »Ach, was für ein Glück.« Der Bauer hingegen: »Hm.« Beim dritten Pferd passierte es beim Zureiten, dass sein Sohn vom Pferd fiel und sich ein Bein brach. »Ach, was für ein Unglück!«, sagten die Menschen. Dann kamen die Abgesandten des Königs und rekrutierten alle jungen Männer für den Krieg, aus dem niemand mehr nach Hause zurückkehrte. Der Sohn aber war dem armen Bauern geblieben, denn er musste mit seinem gebrochenen Bein nicht in den Krieg ziehen. »Was für ein Glück!«, und der Bauer sagte wieder nur: »Hm.«
    Um diese beiden Arten von Glück, also wenn man verschont bleibt von einem Unglück oder wenn es einem geschenkt wird wie ein Lottogewinn, geht es hier nicht. Es geht um die dritte Version, nämlich um das Gefühl des Glücklichseins. Darum,
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