Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paarungszeit: Roman (German Edition)

Paarungszeit: Roman (German Edition)

Titel: Paarungszeit: Roman (German Edition)
Autoren: Claudia Brendler
Vom Netzwerk:
das stille Örtchen? (dt. verklemmt). Wo ist das Scheißhaisl? (bayr.-robust). Wö sind die sanidären Onloochen? (sächs.-realistisch).

    oiwei: alleweil, immer, zu gebrauchen im Sinne von toujours (frz.), aber auch in übergreifenderem Sinne von äwisch (sächs.). Lappt über das Globale hinaus ins Universale.
    Beispiel: Es is no oiwei ois guadganga (es ist noch immer alles gutgegangen), sagt Hartl und beruft sich hiermit auf die kosmische Bejahung des reinen Seins, sowohl im Sinne von Nietzsche als auch im buddhistischen Geist.

    Pappn: Mund. Hoit dei Pappn: höfliche Aufforderung, sich mit verbalen Äußerungen ein wenig zurückzuhalten. Eine Aufforderung, der man bereits beim ersten Mal Folge leisten sollte, weil der bayrische Übergang von Höflichkeit zu Handgreiflichkeit mitunter recht unvermittelt erfolgt und der nächste Schritt schon die Verabreichung einer Fotzn (s.o.) sein kann.

    Passt scho: Wenn Hartl es sagt, dann meint er es auch im Sinne von kriag ma scho, also: zur Not wird es passend gemacht.

    pfundig: suppa (siehe ausschaugn )

    pressieren: eilen, stammt aus napoleonischen Zeiten, ist abgeleitet von frz. presser (sächs. keine Übersetzung möglich, dem Sachsen pressiert es selten bis nie, außer vielleicht bei Südfrüchten)

    Qui est-ce? (frz.): Wer ist das? Lucien hat schon realisiert, dass es sich bei dem Sound der Feuerwehrkapelle um Geräusche handelt, die von Menschen produziert werden, und fragt deshalb nicht: Was ist das?

    ratschen: tratschen, lästern, eine Art Breitensport, besonders in kleinen Gemeinschaften

    Sauhund: eigentlich Hunderasse, hier aber unflätiges Schimpfwort, das auf den zartbesaiteten Lucien nicht passt, aber vom Mohnauer Metzger eventuell aus einer unbewussten Angst heraus geäußert wurde, der Angst vor der eigenen zarten Seite, z.B. seiner unmännlichen Freude an den hübschen Servietten und Stoffblumen, die seine Frau als Deko zwischen die Würste drapiert

    Sakra: begeisterte Anrufung des heiligen Sakraments

    sakrisch: daraus abgeleitetes lobendes Adverb, das einer Bewertung mehr Glanz, also gleichsam einen Heiligenschein verleiht: sakrisch guad

    Sacklzement: Sakrament (siehe Harrgottmarrgott )

    Scheißhaisl: frz.: Toilette, sächs.: Glö

    Schmarrn: süße Mehlspeise, hier in der Bedeutung von Unsinn. Die Sachsen nennen ihren Unsinn allerdings nicht Quarggäulschen, höchstens Guadsch oder Gögölöres (aus dem Rheinländischen entliehen).

    Schnoin: Schnalle, Bezeichnung für Frau. Soll ursprünglich aus der Jägersprache kommen und passt auch deshalb gut zu Christiane, die so manchen Jäger genarrt hat, bis ihr Leonhard kam.

    Schnorscheldeschniggen (sächs.): Schnorcheltechniken, von Judda und Üwe im letzten Urlaub (siehe Eiertanz ) von Quirin und Hartl gelernt, u.a. beim Nachtschnorcheln, ein Begriff, den der frivol aufgelegte Üwe glatt zum Nacktschnorcheln umdeutete, auch in Erinnerung an schöne Nacktbadeerlebnisse an der Ostsee mit Trabbi, Judda und dem Klappfix (DDR-Universalzelt für sozialistisch-romantische Nächte).

    Selbstschüssanloochen (sächs.): Selbstschussanlagen, nicht zu verwechseln mit sanidären Onloochen. Judda hat ihre eigene Art entwickelt, die ehemaligen innerdeutschen undiplomatischen Beziehungen auf andere Zusammenhänge zu übertragen, eine Art, die nicht jedem gefällt, auch nicht ihrem Ähemann.

    siagt: sieht

    Spatzl: Kosename, in Timos Fall vielleicht ein wenig unpassend. Aber etwas wie »mein kleiner Piranha« hätte Susn vermutlich nicht über die Lippen gebracht.

    spuin: spielen. Franzi ist sich hier mit Nat Wildmoser einig, dass man als musikalische Untermalung einer heißen französischen Szene keinen Ländler spuin kann.

    Stamperl: Schnapsglas

    Strichmandl: Strichmännchen. Hat nichts mit krankhafter Verkümmerung der Mandeln (Strichmandeln) zu tun.

    très impressionant (frz.): sehr beeindruckend. Etwas, das Lucien nicht nur von der Feuerwehrkapelle, sondern auch von Therese denkt.

    Une bière et une glace, s’il vous plaît (frz.): ein Bier und ein Eis, bitte. (Wobei Therese beim Frankreichurlaub sehr über die winzigen Biergläser gestaunt hat.)

    Voder: Vater, sowohl im Sinne von Erzeuger (Matthias Glatthaler) als auch von männlicher, liebender und verantwortungsbewusster Vaterfigur (Onkel Hartl) zu gebrauchen

    vui: viel. Vui zuvui ist also viel zu viel, von Resi in Bezug auf die amourösen Bemühungen ihres Gatten und des Gockels gemeint.

    wampert: beleibt, wie z.B. Matthias Glatthaler, der zu gern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher