Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oversexed & underfucked: Notgeil auf Mallorca

Oversexed & underfucked: Notgeil auf Mallorca

Titel: Oversexed & underfucked: Notgeil auf Mallorca
Autoren: Sissi Kaipurgay , Kooky Rooster
Vom Netzwerk:
zurückfliegen?“, frage ich hoffnungsvoll, nachdem ich mit einem Liter Mineralwasser meine Kehle geschmiert habe.
    „Ich hab – billige Tickets genommen“, murmelt Stephano beschämt, „Die kann man nicht umbuchen.“
    „Ha-ha, Mr. Ich-kümmere-mich-um-alles“, höhne ich, „Wenn ich mich schon mal auf dich verlasse, dann kommt auch nur Scheiße dabei raus.“
    Mein Freund sackt in sich zusammen und sofort hat er mein Mitleid. Ich verbeiße mir weitere sarkastische Kommentare und gucke stumm in die Gegend.
    „Pérdon, Amigos“, spricht uns plötzlich ein älterer Herr an, der schon die ganze Zeit am Nebentisch sitzt, „Ihr Probleme? Ich helfen.“
    „Danke, sehr freundlich“, sage ich bedauernd, „Wir brauchen ein Zimmer und ich glaube nicht, dass Sie rein zufällig ein Hotelbesitzer sind. So viel Glück können wir gar nicht haben.“
    Der Alte erstrahlt.
    „Zimmer? Ich viele Zimmer“, ruft er aus und klopft sich auf die Brust wie einst King Kong, „Ihr könnt haben Zimmer.“
     
    „Waaahnsinn“, flüstert Stephano, als wir dreißig Minuten später vor einer Finca stehen, die die Ausmaße eines Bahnhofs hat.
    Ich bin natürlich misstrauisch und vor allem die Gitter, die vor den Fenstern angebracht sind, ziehen meinen Blick an, doch unsere Restaurants-Bekanntschaft lächelt milde und macht eine einladende Geste.
    „Entrada“, sagt er, „Willkommen in mein Haus.“
    Wir betreten die lichtdurchflutete Eingangshalle.
     
    +++++
     
    Unfassbar, die Hütte sieht innen noch größer aus als von außen und ist mit dem edelsten Luxus ausgestattet, den man – den
ich
mir nur vorstellen kann, Ray lebt da ja auf anderem Niveau und fühlt sich hier wahrscheinlich bald zuhause. Ich werfe meinem verspannten Freund ein zuversichtliches Grinsen zu, neige mich zu ihm runter und hauche in sein Ohr:
    „Siehst du, es fügt sich alles zum Besten.“
    „Abwarten“, nuschelt Ray und sieht sich um, wie ein Hase in einem Fuchsbau.
    Gaspar Basilio, so hat sich unser Gastgeber vorgestellt, führt uns durchs Haus und ich fühle mich wie bei MTV-Cribs, wo Stars eine Dreiviertelstunde brauchen, um das Kamerateam durch ihr Anwesen zu schleifen. Mit dem Unterschied, dass der Alte kein Bedürfnis hat zu demonstrieren, wie 'down to earth' er trotzdem ist, weil er nur einen Raum wirklich nutzt und dabei mit einer Chipstüte rumkrümelt.
    „Aquí está su habitación”, erklärt Gaspar, als er das Tor zu einem Paralleluniversum öffnet – zumindest lässt das Zimmer darauf schließen, dass man hier verschollen gehen kann.
    „Boah  …”, stoße ich aus und marschiere in Riesenschritten in den Raum, drehe mich dabei um die eigene Achse, wie Alice im Wunderland nach ihrem Aufprall in der fremden Welt.
    „Sieh dir den Bildschirm an, Ray, gegen den ist deiner ein Transistorfernseher! – Ray?”
    Als ich mich herumdrehe ist die Tür verschlossen und mein Freund und Gaspar verschwunden. Kurz frage ich mich, ob sie irgendwo am Horizont dieses Zimmers doch noch auftauchen werden – dann eile ich zur Tür und stecke meinen Kopf in den Flur. Ich kann gerade noch erkennen, wie Ray mit diesem alten Sack in einem anderen Zimmer verschwindet.
    „…  seguridad“, beendet Gaspard einen Satz, als ich den beiden in diesen Raum folge.
    Er und Ray drehen sich gleichzeitig um und sehen mich an, als wäre ich ein britischer Komiker, dem aus abenteuerlichen Gründen eine Nudel aus der Nase hängt.
    „Was macht ihr da?“, frage ich und blicke zwischen Ray und Gaspar hin und her.
    Nicht, dass ich glaube, mein Freund hätte Interesse an diesem Faltenwurf von Mann, aber ich gehe davon aus, dass dieser, wie schon der Riese im Gefängnis, hinter Ray her ist. Am Ende muss ich vielleicht noch mitansehen, dass der Alte wie ein Shar Pei zu Rays Füßen liegt und dessen Zehen ableckt.
    „Zeige Zimmer“, erklärt Gaspar und macht einen Schritt zurück, als habe ich ihn bei irgendetwas Verbotenem erwischt. Zum Beispiel daran, sich an meinen Freund ranzumachen.
    „Ray schläft bei mir!“, stelle ich klar.
    „Viele Zimmer  …“, sagt Gaspar verwundert, „…  no es necesario, teilen.“
    „Doch, wir haben es mehr als nötig“, brumme ich, nehme Rays Koffer und mache auf der Stelle kehrt, um mein Zimmer anzusteuern.
    Ich gehe davon aus, dass mein Freund ihm automatisch folgt – einfach nur, weil es seine Richtigkeit hat, in der Nähe seines Gepäcks zu sein – und weil da seine sauberen Sachen drin sind – schön
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher