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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)
Autoren: Ewa Aukett
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Samantha ein wenig entrüstet, konnte jedoch einen Anflug von Enttäuschung nicht ganz unterdrücken. Ihre Wangen färbten sich tiefrot, als Faith sie aufmerksam musterte. „Ich wollte nur, dass er mich mag.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das nicht tut“, entgegnete Faith. Samantha drückte erneut ihr Gesicht in das Kissen.
    „Schon, aber nicht wie ich ihn.“
    Die Tür zum Korridor öffnete sich und Ian erschien in dem hell erleuchteten Rechteck.
    „Ist etwas passiert?“, fragte er alarmiert. Während Samantha sich verschämt auf die andere Seite drehte und eine Hand auf ihren Mund presste, erhob Faith sich und ging zu ihm hinüber. Kopfschüttelnd legte sie ihm eine Hand auf den Unterarm. Besorgt sah er zu Samantha hinüber, aber Faith schob ihn energisch zurück zur Tür.
    „Alles in Ordnung“, erwiderte sie. „Sei mir nicht böse, Schatz, aber im Augenblick kannst du hier nicht helfen.“ Sie flüsterte tonlos, dass sie es ihm später erklären würde und warf ihm einen beschwörenden Blick zu. Nur widerwillig machte Ian sich auf den Weg zurück in sein eigenes Schlafzimmer. Das Licht im Flur erlosch.
    „Ist er weg?“
    Samanthas klägliche Stimme klang laut in dem stillen Zimmer. Sie zog die Nase hoch und Faith schloss die Tür zum Flur.
    „Er ist zurück ins Bett gegangen“, entgegnete sie. Erneut nahm sie auf der Kante Platz, beugte sich aber diesmal vor und ließ die Nachttischlampe aufflammen. „Können wir reden, Sam?“
    Misstrauisch wandte die Vierzehnjährige den Kopf und sah Faith aus rot geweinten Augen an. Sie wirkte nicht glücklich, nickte jedoch und setzte sich schniefend auf. Faith griff nach einem Päckchen Taschentücher, das neben der Lampe lag, zog eines hervor und trocknete Samanthas Gesicht ohne auf deren halbherzigen Protest zu achten.
    „Sag Dad nicht, warum ich geheult habe“, bat Samantha. Faith lächelte sie an und schob ihr eine blonde Locke hinter das Ohr.
    „Er macht sich nur Sorgen um dich. Aber es bleibt ein Geheimnis zwischen uns“, versprach sie. Ernst betrachtete sie ihre Tochter. „Phil ist der Grund, warum du so unkonzentriert im Unterricht warst, oder? Es hat dich abgelenkt, wenn er auf der anderen Seite der Leitung war?“
    „Ja.“
    „Wann hast du gemerkt, dass du dich in ihn verliebt hast?“
    „Ich mochte ihn immer schon“, antwortete Samantha leise. Sie senkte verlegen den Blick und starrte ihre kurz geschnittenen Fingernägel an. „Er ist seit zwei Jahren dabei, aber letztes Jahr im Herbst waren sie zum ersten Mal hier. Die Lehrer kommen einmal jährlich zu Besuch und bleiben ein paar Tage. Er war so nett und witzig und er ist wirklich süß.“ Sie seufzte. Unter den dichten Wimpern hervor warf sie Faith einen vorsichtigen Blick zu.
    „Ich hab das nicht gewollt. Ich hatte einfach plötzlich Schmetterlinge im Bauch, sobald ich seine Stimme hörte.“
    „Kein Wunder“, erwiderte Faith mit einem Lächeln. Sie griff nach Samanthas Hand und hielt sie fest. „Er ist ja auch sehr nett und noch dazu sieht er gut aus. Wahrscheinlich wäre es mir an deiner Stelle nicht anders gegangen.“
    Samanthas Unterlippe begann zu zittern.
    „Er hasst mich jetzt bestimmt, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich in ihn verliebt bin.“
    „Das glaube ich nicht, Schatz. Wahrscheinlich kann er auch gerade nicht schlafen und quält sich mit ähnlichen Gedanken herum wie du.“
    „Meinst du?“
    „Wie würde es dir an seiner Stelle gehen?“, fragte Faith leise zurück.
    „Stell dir vor, dir würde das passieren: Du magst jemanden, aber mehr ist da nicht - und dann sagt dieser Mensch dir plötzlich, dass er in dich verliebt ist. Das ist für niemanden so ganz einfach. Wer will schon jemandem wehtun, den man doch eigentlich gern hat. Trotzdem passiert genau das, wenn die Gefühle nicht erwidert werden.“
    Zitternd holte Samantha Luft und nahm Faith das Taschentuch ab, um sich geräuschvoll die Nase zu putzen.
     
    „Ja, das ist blöd“, stimmte sie unwillig zu. Faith legte ihr eine Hand auf die Wange und sah sie warm an.
    „Ich weiß, dass es dir im Augenblick leider nicht wirklich hilft, aber ich kann dir versprechen, dass es sich irgendwann nicht mehr anfühlt, als würde es ein Loch in dich hinein reißen.“
    Samanthas Augen füllten sich erneut mit Tränen.
    „Es tut so weh“, flüsterte sie erstickt.
    „Ich weiß, Schatz. Wenn ich könnte, würde ich es dir abnehmen. Leider müssen wir da alle irgendwie durch.“
    „Oh Gott. Ich kann ihm
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