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Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Titel: Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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haben.
    Rita lachte: »Ja das sind ja ganz reizende Kinder: nett, hilfsbereit … Hat man ja heutzutage sonst selten …«
    Holger Bloem saß mit dem eigentlichen Dieb oben auf dem Deich und hörte sich seine Lebensgeschichte an. Er weinte, und Holger tröstete ihn.
    Ja, die Welt war schlecht. Nicht mal als richtiger Taschendieb konnte man in Ostfriesland etwas werden.
    Ubbo Heide verteilte jetzt Bierflaschen an alle und verabschiedete den hilfreichen Lederjackenmann, indem er ihm ein Jever ausgab und mit ihm anstieß. Die beiden prosteten sich zu und tranken aus der Flasche. Dann sagte Ubbo Heide: »Komische Situation. Die halbe ostfriesische Kripo feiert hier, aber die Taschendiebe werden von einem Journalisten und einem Maurer gefangen.«
    Der Mann, der Ubbo Heide geholfen hatte, das Bier zu tragen, grinste, hob die Flasche und sagte: »Darauf trinken wir aber jetzt mal einen.«
    Die rothaarige Claudia hatte sich durch die Menge zum Lederjackenmann durchgearbeitet. Die Blicke ihres Freundes verfolgten sie eifersüchtig.
    »Was ist jetzt?«, fragte sie, schon ein bisschen angenervt. »Gehen wir zu dir oder zu mir?«
    Holger Bloem brachte »seinen Jungen« jetzt auch mit. Sie gingen nebeneinander her wie Vertraute. Auch er wollte sich bei Monika entschuldigen, aber einen kleinen aufmunternden Anstupser von Holger brauchte er doch noch, bevor er den Mund aufbekam.
    »Eigentlich«, sagte Ann Kathrin, »müssten wir die Jungs jetzt festnehmen. Das ist doch auch eine pädagogische Frage.«
    Die drei standen bibbernd und mit weit aufgerissenen Augen da.
    Weller kramte in seiner Tasche und suchte in seinem Hochzeitsanzug seinen Polizeiausweis.
    »Die sind nämlich von der Kripo«, erklärte Rita Grendel, zeigte auf Weller und sagte: »Der findet nur gerade seinen Ausweis nicht.«
    »Aber ich finde«, sagte Weller, »wir sollten sie laufen lassen. Immerhin ist heute unser Hochzeitstag.«
    Ubbo Heide lachte. »Schöne Art, seine Hochzeit zu feiern. Anlässlich der Vermählung von Frank Weller und Ann Kathrin Klaasen ließ die ostfriesische Polizei sämtliche Taschendiebe und Kleinkriminelle an diesem Feiertag laufen …«
    Ubbo Heide krümmte sich vor Lachen über seinen eigenen Witz.
    Die drei Jungs erkannten ihre Chance und rannten los.
    »Immerhin«, stellte Ann Kathrin fest, »so klug sind sie, dass jeder in eine andere Richtung rennt.«
    Ihr kriegt mich nie, dachte der Lederjackenmann. Ihr nicht. Und er atmete noch einmal tief ein. Es roch nach verbranntem Fleisch, und das kam nicht von der Bratwurstbude.

    Als Rupert am nächsten Morgen ungeküsst aber mit einem Riesenkater wach wurde, lag er in Norddeich zwischen zwei Sanddünen. Zwischen seinen Zähnen knirschte es. Der Mund war trocken wie eine Wüste, aber seine Kleidung feuchtnass vom Morgentau. Er war durchgefroren und zitterte.
    Magisch zog die Feuersglut ihn an. Zunächst auf allen vieren, dann aufrecht gehend, näherte er sich. Mit ihm standen fünf, sechs Übriggebliebene und zwei Wächter des Feuers und wärmten sich an der Glut. Es war ein saukalter Morgen, wie sie sich gegenseitig versicherten.
    Was Rupert dann sah, schrieb er zunächst seinem Blutalkoholgehalt zu. Da unten aus der Glut ragte etwas heraus, und es sah aus wie die verkohlten Knochen eines menschlichen Fußes.
    Rupert fehlten die Worte, und der Sand im Mund machte ihm das Sprechen schwer. Er zeigte nur stumm auf den Fuß. Dann erstarrten die Männer neben ihm.

Kritikerstimmen Ostfriesenangst
    »Weit mehr als ein Regionalkrimi.«
    Jörg Kijanski, Krimi-Couch
    »Viele seiner treuen Leser wallfahrten dann zu den Tatorten, besuchen die Lokale der Romanfiguren und wohnen in den Hotels, in denen der als Mörder Verdächtigte abgestiegen ist. Fiktive Gänsehaut inklusive. Der Autor erzeugt Tiefe in der Zeichnung der Charaktere, von Helden und Schurken, in der Beschreibung der kleinen und großen Katastrophen der Protagonisten.«
    Axel Wittich, Ostfriesische Nachrichten
    »Eigentlich ist Norden eine beschauliche Kleinstadt in Ostfriesland. Die größte Gefahr war dort bislang die Nordsee, die auch mal zur Mordsee werden kann. Doch dann zog der Schriftsteller Klaus-Peter Wolf aus dem Ruhrgebiet nach Norden. Bei einem Spaziergang am Deich beschloss er, die grandiose Landschaft zum Protagonisten seiner Kriminalfälle zu machen.«
    Kai A. Struthoff, HNA
    »Klaus-Peter Wolf ist ein Sprachjongleur, der dem Volk aufs Maul schaut. In seinen Kultkrimis agieren starke Typen, die jeder kennt. Nicht nur
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