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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen
Autoren: Christoph Newiger
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verformten Knochen an und bilden sich um.
Gelenke ermöglichen Bewegung
    Die Bewegung zweier miteinander verbundener Teile ist nur möglich, wenn die Verbindungsstelle die Struktur eines Gelenkes aufweist. Solange Knochen nicht miteinander verwachsen sind, besitzen sie stets gelenkähnliche Verbindungen. Je nach Form und Bewegungsspielraum lässt sich zwischen Drehgelenk, Eigelenk, flachem Gelenk, Kugelgelenk, Sattelgelenk und Scharniergelenk unterscheiden. Knochengelenke sind mit einer Gelenkkapsel aus Knochenhaut umgeben und durch Gelenkbänder verstärkt, die Gleitflächen sind mit Knorpel überzogen. Gelenkschmiere ermöglicht ein besseres Gleiten. Um die Beweglichkeit eines Gelenks einschätzen zu können, sind der Ablauf der Bewegung, der Bewegungsausschlag und das Bewegungsende entscheidend. Ein beeinträchtigtes Gelenk wird sich in seiner Beweglichkeit in einem oder mehreren dieser Punkte von einem gesunden Gelenk unterscheiden.
    Untersuchung des Ellbogengelenks
Muskeln führen Bewegungen aus
    Wird ein Muskel nicht mehr gebraucht, degeneriert er.
    Muskeln ermöglichen die Bewegungen der Knochen über die Gelenke. Andere Muskeltypen dienen der Kontraktion von Hohlorganen wie Blase, Darm und Blutgefäßen, während das Herz, ebenfalls ein Muskel, den Bluttransport übernimmt. Skelettmuskeln, die die Bewegung der Knochen ermöglichen, können der Schnellkraft dienen, der Ausdauer oder der Feinmotorik und Koordination. Muskeln enthalten in ihren Muskelfasern so genannte kontraktile Elemente. Sie ermöglichen es dem Muskel, sich zusammenzuziehen und zu dehnen und somit Bewegung auszulösen. Wird ein Muskel nicht mehr gebraucht, etwa bei langer Bettlägerigkeit, bilden sich die kontraktilen Elemente zurück, der Muskel degeneriert und wird langfristig zur Sehne.
    Info
    Behandlung der Muskulatur
    Mit den Muskeln arbeiten schwerpunktmäßig Physiotherapeuten. Ein Osteopath wird hingegen Muskeln in der Regel nur dann behandeln, wenn sie die Ursache einer Bewegungseinschränkung sind.
Faszien verbinden alle Körperstrukturen
    Muskeln und Organe, aber auch Gefäßsysteme werden von häutigen Strukturen umgeben, den so genannten Faszien. Die Faszien haben miteinander Kontakt, gehen ineinander über und bilden eine von Kopf bis Fuß durchgehende Hülle, die aus zahlreichen einzelnen Schichten besteht.
    In der Schulmedizin spielen Faszien keine wichtige Rolle; für die Osteopathie hingegen sind sie von entscheidender Bedeutung.
    Zwischen diesen Schichten sind die Muskeln, Organe und Gefäßsysteme wie in Taschen eingebettet. Diese Umhüllung kann ziemlich fest sein, wie etwa bei der Bauchspeicheldrüse, oder sie kann Organe recht locker umgeben, wie etwa Magen und Niere. In der Schulmedizin spielen Faszien keine wichtige Rolle – sieht man einmal von den großen Faszien wie Bauch- oder Rippenfell ab. In der Osteopathie sind sie hingegen von entscheidender Bedeutung. Faszien können nämlich Kraft oder Zug übertragen und Bewegungseinschränkungen »speichern«.
    Info
    So funktioniert eine Faszie
    Man kann es sich ähnlich einer Frischhaltefolie vorstellen: Spannt man eine Frischhaltefolie auf und beschwert sie an einer Stelle mit einem Gewicht, so wird sich der Zug, den dieses Gewicht verursacht, bis an das Ende der Folie fortsetzen und hier spürbar sein. Entfernt man das Gewicht, wird die Folie wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren. War das Gewicht hingegen zu schwer, hinterlässt es in der Folie einen Abdruck.
Faszien speichern die Erinnerung an Verletzungen
    In den Faszien stecken Emotionen
    Auf die Körperfaszie übertragen bedeutet dies, dass Einwirkungen auf die Faszie an ganz anderer Stelle gespürt werden können. Daher sind Faszien für den Osteopathen wichtige Instrumente, über die er ein Symptom bis zu seiner auslösenden Ursache zurückverfolgen kann. War die Ursache, ähnlich dem Gewicht, »schwer« genug, hinterlässt sie in der Faszie einen Abdruck, eine osteopathische Verletzung. Da entlang bzw. innerhalb der Faszien ein Großteil der Gefäße und Nerven verläuft, behindert so ein Abdruck auch deren Funktion. Mit seinen Händen kann der Osteopath eine osteopathische Verletzung »lesen« und behandeln. Nicht selten führt dies beim behandelten Patienten dazu, dass er sich plötzlich an Beschwerden erinnert, die er schon längst vergessen hatte, die aber in derFaszie als Abdruck gespeichert waren. Wenn der Osteopath mit Faszien arbeitet, kommen beim Patienten oft Erinnerungen hoch. Der
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