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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen
Autoren: Christoph Newiger
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Bewegungseinschränkungen zu funktionellen oder strukturellen Störungen geführt haben. Der Osteopath wird – soweit möglich – diese Bewegungseinschränkungen lösen. Damit ist der Körper noch nicht gesundet,aber die Voraussetzungen für seine Gesundung sind geschaffen. Erst dann können die Kräfte der Selbstheilung voll wirken.
Und immer wieder die Gefäßsysteme und Leitungsbahnen
    Doch der Osteopath muss weit mehr als nur die Bewegungseinschränkung des betroffenen Bereiches behandeln. Er muss vielmehr dafür sorgen, dass das »reibungslose« Zusammenspiel des betroffenen Bereiches mit den anderen Regionen oder Strukturen des Körpers wiederhergestellt wird. Dabei spielen die Gefäßsysteme und Leitungsbahnen eine entscheidende Rolle. Nur durch sie können die unterschiedlichen Strukturen des Körpers funktionieren.
    Die Selbstheilungskräfte können ihren Einsatzort erreichen, nachdem der Osteopath die Zirkulation wieder ermöglicht hat.
    Ob rote Blutkörperchen, die den Sauerstoff transportieren, weiße Blutkörperchen, die Bakterien vernichten, oder die Lymphe, die Giftstoffe abtransportiert, auch die verschiedenen Mechanismen, Reflexe und Prozesse der Selbstheilung zirkulieren überwiegend über die Gefäßsysteme und Leitungsbahnen. Indem der Osteopath Bewegung wiederherstellt, ermöglicht er die Zirkulation. So können die Selbstheilungskräfte ihren Einsatzort ohne Hindernisse erreichen und sich hier voll entfalten.
Den ganzen Menschen behandeln
    Die Selbstheilungskräfte haben die sie steuernden oder produzierenden Zentren an sehr unterschiedlichen Stellen. Schutzreflexe werden über Gehirn und Rückenmark gesteuert, Hormone in den unterschiedlichen Hormondrüsen produziert und vorwiegend über den Hypothalamus gesteuert, die weißen Blutkörperchen in Knochenmark, Milz und Lymphknoten produziert. Auch wenn sich Beschwerden oft nur lokal äußern, muss der Osteopathdiese Zusammenhänge kennen. Sie führen ihn weg vom einzelnen Problem, von Beschwerde oder Krankheit, hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise. Nicht die einzelne Krankheit wird behandelt, sondern der ganze Mensch.
Der Mensch als untrennbare Einheit
    Der Organismus ist mehr als die Summe seiner einzelnen Teile.
    Der menschliche Organismus stellt eine untrennbare Einheit dar. Nur als Einheit kann er funktionieren. Er ist also mehr als nur die Summe seiner Einzelteile. Erst deren wechselseitige Beziehungen und harmonisches Zusammenspiel ermöglichen die Funktion des Ganzen. Ähnlich einer mechanischen Uhr, deren einzelne Federn, Schrauben und Zahnräder nichts bewirken, weil erst ihr fehlerfreies Miteinander die Uhr zum Laufen bringt.
    Wie die Schrauben, Federn und Zahnräder in einem Uhrwerk sind die Elemente des Organismus in ihren Funktionen fein aufeinander abgestimmt.
Die Bedeutung der Faszien
    Jede einzelne Struktur des menschlichen Organismus hängt anatomisch oder physiologisch, direkt oder indirekt mit allen anderen Körperstrukturen zusammen. Doch wenn der Vergleich mit der Uhr gestattet ist, stellt sich die Frage, welche Körperstruktur die Funktion des Gehäuses übernimmt, in dem alle mechanischen Teile eingebettet liegen. Das sind die Faszien, dünne Bindegewebshüllen, die miteinander Kontakt haben, ineinander übergehen und eine große Körperfaszie bilden.
    Über den Weg der Faszien haben alle Körperstrukturen miteinander Kontakt. Folgt man den Faszien, kann man von einer Körperstruktur zur nächsten gelangen. Erst die Faszien machen den Körper zu einer Funktionseinheit. Denn sie verbinden auch solche Strukturen, die funktionell nichts miteinander zu tun haben.
    PRAXISTIPP
    Erst die Faszien machen den Körper zu einer Funktionseinheit
    Stellen Sie sich ohne Schuhwerk aufrecht hin, schließen Sie die Augen und atmen Sie tief und gleichmäßig. Nun konzentrieren Sie sich auf die eigenen Füße. Mit etwas Feingefühl werden Sie recht bald feststellen, dass sich das Fußgewölbe beim Einatmen leicht senkt und beim Ausatmen leicht hebt. Obwohl Füße und Lunge funktionell und strukturell direkt nichts miteinander zu tun haben, bewirkt die Atmung eine leichte Bewegung an den Füßen.
    Diese »Fernwirkung« wird von der Körperfaszie ermöglicht. Sie nimmt die Atembewegungen auf und überträgt diese bis zu ihrem entferntesten Punkt, den Fußsohlen. Dabei senkt sich beim Einatmen das Zwerchfell, drückt auf die Bauchhöhle und lockert den fußwärts verlaufenden Teil der Körperfaszie. Diese gibt nach, das Fußgewölbe
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