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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen
Autoren: Christoph Newiger
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senkt sich. Beim Ausatmen hebt sich das Zwerchfell, die Körperfaszie gerät unter Spannung, zieht am Fußgewölbe und hebt dieses.
    Faszien sind also in der Lage, Veränderungen zu übertragen. Dazu zählen ganz normale Veränderungen wie die regelmäßigen Bewegungen der Atmung, des Herzschlags, der Peristaltik oder der primären Respirationsbewegung, aber auch funktionelle Störungen und strukturelle Schäden.
Die ganzheitliche Betrachtungsweise
    Die ganzheitliche Betrachtungsweise des menschlichen Körpers erklärt, warum Ursachen an einer Stelle zu Beschwerden in ganz anderen Körperregionen führen können. Störungen in einem Bereich können ganze Ketten an Reaktionen auslösen, die den gesamten Organismus betreffen. Deshalb muss der Organismus insgesamt wieder zu einem harmonischen Zusammenspiel finden. Nur dann kann auch der betroffene Bereich wieder funktionieren. Dieses Ziel verfolgt die Osteopathie. Deshalb behandelt sie keine einzelnen Krankheiten oder Symptome, sondern immer den gesamten Menschen.
    Die Gesamtheit des Körpers und seine ganzheitliche Betrachtung bilden daher zu Recht einen von vier Grundpfeilern, auf die sich die osteopathische Medizin stützt.
    Ohne die Psyche selbst in die Behandlung einzubeziehen, achtet der Osteopath auch auf das seelische Wohlbefinden der Patienten.
    Ganzheitliche Betrachtungsweise bedeutet auch, dass die Psyche des Patienten, also sein seelisches Befinden, mitberücksichtigt wird. Die Psyche gehört zwar nicht in das direkte Aufgabengebiet der Osteopathie, doch spielt sie bei der Entstehung von Krankheiten und deren Abklingen zweifellos eine wichtige Rolle. Sie ist gleichfalls Einflüssen ausgesetzt und beeinflusst ihrerseits den Organismus. Funktionelle und strukturelle Beschwerden können sich in der Psyche niederschlagen. Während der Behandlung wird der Osteopath also auch auf das seelische Wohlbefinden des Patienten achten.

Die Teile kennen, um das Ganze zu heilen
    Dieses Kapitel beschreibt den menschlichen Körper aus osteopathischer Sicht.
    Das sanfte Heilen mit den Händen setzt die genaue Kenntnis der menschlichen Anatomie und Physiologie voraus. Diese Teilbereiche der Medizin bilden die wissenschaftliche Grundlage der Osteopathie. Doch bestimmte Schwerpunkte werden bei ihr anders gesetzt, und der Osteopath arbeitet mit Strukturen und Funktionen, die die Schulmedizin nicht berücksichtigt.
Der Bewegungsapparat
    Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Medizin, die immer den gesamten Menschen behandelt. Da sich Ganzheitlichkeit schwer darstellen lässt, wenn man sie nicht aufteiltund ordnet, stellen die folgenden Abschnitte den Bewegungsapparat, die inneren Organe, den Schädel und die Wirbelsäule einzeln vor.
Knochen geben Halt und Schutz
    Knochen lassen sich aufgrund ihrer Form in Röhrenknochen, kurze und platte Knochen unterteilen. Zu den Röhrenknochen zählt beispielsweise der Oberschenkelknochen. Typische kurze Knochen sind die Fingerknochen. Die einzelnen Teile der Schädeldecke gehören hingegen zu den platten Knochen.
    Info
    Das menschliche Knochengerüst
    Ein Mensch besitzt zwischen 208 und 212 Knochen. Mit Ausnahme des Zungenbeins sind alle anderen Knochen über Gelenke miteinander verbunden. Sie bilden eine Einheit und formen das menschliche Skelett.
    Knochen sind lebendes Gewebe und werden von einer Knochenhaut, dem Periost, umgeben; diese bildet Knochensubstanz und versorgt den Knochen mit Nerven. Im Inneren des Knochens sitzt zwischen dem festen Schwammgewebe das Knochenmark. Das bei der Geburt vorhandene rote, Blut bildende Knochenmark wird im Laufe des Wachstums durch das gelbe, fetthaltige Knochenmark aus den meisten Knochen verdrängt. Nur wenige Knochen – Brustbein, Becken und Wirbel – behalten ihre Fähigkeit zur Blutbildung bei.
Funktion und Struktur am Beispiel der Knochen
    Die Struktur bestimmt die Funktion und die Funktion wiederum die Struktur; ein Grundsatz der Osteopathie. An den Knochen lässt sich dieser Zusammenhang besonders gut demonstrieren. Um die Druck- und Zugbelastungen aufnehmen zu können, formt sich das so genannteSchwammgewebe im Knochen entlang der zahlreichen physikalischen Kraftlinien, die auf den Knochen einwirken, und bildet so genannte Trajektorien, schmale, linienförmige Strukturen. Diese Trajektorien begrenzen sich keineswegs auf einen einzelnen Knochen, sondern setzen sich meist in dem angrenzenden Knochen fort. Kommt es nach einem Bruch zu einer verformten Heilung, passen sich die Trajektorien dem
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