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Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Titel: Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)
Autoren: Veronika Bicker
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ist. Warum glaubst du ihm dann?«
    Herr Wolf. Schon bei dem Namen wurde Rica kalt. Wie konnte irgendjemand bei Verstand dem Kerl trauen? Und auch noch Felix, den Robin immer als so brillant beschrieben hatte.
    Wieder zuckte Felix mit den Schultern. Inzwischen schien ihm wirklich alles egal zu sein. »Es ist auch gleich«, murmelte er. »Ich habe dem Sicherheitsdienst Bescheid gesagt. Sie werden gleich hier sein.«
    Robin wirbelte zu Rica herum. »Rica, wir …« Doch in diesem Moment waren Schritte draußen auf dem Flur zu vernehmen. Viele Schritte.
    Die Wachen kamen.
    * * *
    Es fiel Eliza schwer, zu erfassen, was gerade passierte. Woher kam Robin? Warum war Rica hier? Doch als Felix sagte, dass der Sicherheitsdienst unterwegs war, konnte sie die Angst auf Ricas Gesicht sehen.
    »Komm, steh auf!«, flüsterte ihre Freundin und griff Eliza unter die Achseln. Mit Mühe kämpfte Eliza sich wieder auf die Füße. Sie wollte wenigstens stehen, wenn sie kamen, um sie abzuholen. Ihr Blick fiel auf Herrn Marten, der regungslos am Boden lag. Sein Gesicht war verzerrt, und Eliza konnte keine Regung mehr sehen. Herzinfarkt. Und ich wette, Simon hat ihn hervorgerufen. Jemandem Angst zu übermitteln, ist wirklich nicht schwer.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und die Wachmänner kamen herein, angeführt von dem Kerl, der Rica schon an der Schule Schwierigkeiten gemacht hatte. Eliza sah, wie Rica noch blasser wurde und einen halben Schritt zurück wich.
    Der Mann befahl seinen Leuten mit einer Handbewegung, stehen zu bleiben, dann sah er ruhig von Rica und Eliza zu Robin und Felix. Ganz kurz streifte sein Blick Herrn Marten auf dem Boden.
    »Also hat er dahinter gesteckt. Das hätte ich gerne bewiesen. Aber jetzt ist es natürlich ein bisschen spät.« Er seufzte. »Du bist übereifrig, Felix.«
    »Ich wollte nur helfen«, murmelte Felix.
    »Ganz gleich.« Der Mann sah wieder zu Rica. »Du hast deine Chance gehabt. Und du hast sie vertan. Jetzt werden wir dieses Theater ein für alle Mal beenden. Keine Spielereien mehr. Am besten ist, wir befördern euch alle einfach ins Meer.«
    Rica wurde noch blasser und wich einen Schritt zurück, sodass sie mit dem Rücken gegen den Schreibtisch stieß. »Damit kommen Sie nicht durch«, sagte sie, aber Eliza konnte hören, dass die Energie aus ihrer Stimme gewichen war. Sie hatte noch nie gesehen, dass jemand Rica solche Angst gemacht hatte wie dieser Mann, und sie fragte sich, was es war, das ihn so einschüchternd machte. Als sie jedoch zu ihm blickte, konnte sie die Dunkelheit geradezu sehen, die von ihm ausging.
    Er kann es auch. Nicht so stark wie ich. Oder wie Jo. Aber es reicht, um Rica Angst zu machen. Vielleicht auch nur ihr. Vielleicht sind wir ja dagegen immun. Sie jedenfalls sah nur einen Mann. Einen Mann mit Macht und mit den Möglichkeiten, ihnen allen zu schaden, aber kein finsteres Schreckgespenst.
    Mit einem Mann werde ich fertig. Eliza lächelte. Sie fühlte, wie ein ungewohnt warmes Gefühl sie durchströmte, und erkannte erst kurz darauf, dass es sich um Macht handelte. Sie konnte diesen Mann tun lassen, was auch immer sie wollte, und das verschaffte ihr eine Befriedigung, die sie selbst erschreckte.
    Also gut. Dir werde ich es zeigen, meiner Freundin Angst zu machen. Eliza lächelte den Mann freundlich an. »Ich glaube nicht, dass Sie das wollen«, sagte sie sanft. »Ich glaube, was Sie wirklich wollen, ist, uns unterstützen. Sie wollen ebenso an die Öffentlichkeit gehen, wie wir selbst, nicht wahr? Tatsächlich wollen Sie gleich eine Pressemitteilung verfassen.« Sie kam sich vor wie bei Harry Potter. Als ob sie diesen Imperiatus-Fluch anwendete. Und ich habe nicht einmal ein schlechtes Gewissen dabei.
    Mit großer Befriedigung sah sie, wie sich der Blick des Mannes verschleierte. Er blinzelte, schüttelte den Kopf – und lächelte dann breit und hämisch.
    »Gib dir keine Mühe, Mädchen. Dieses Mal habe ich vorgesorgt. Noch einmal passiert mir das nicht, dass mich eine von euch kleinen Kröten über den Tisch zieht.« Er wandte sich um und grinste Robin an. »Ich hätte ja meine Tabletten schon vorher genommen, wenn ich gewusst hätte, was du alles kannst.«
    »Tabletten?« Elizas Stimme klang selbst in ihren eigenen Ohren tonlos.
    Der Mann grinste. »Du hast doch nicht gedacht, dass wir uns nicht gegen eure magischen Fähigkeiten absichern würden, oder? Natürlich haben wir ein Mittel entwickelt, das für einige Zeit die Rezeptoren für die entsprechenden Pheromone
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