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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
Autoren: Commander James Barrington
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Geschwindigkeit von etwa 400 Meilen pro Stunde, mit der die Harrier unterwegs war, würde die Rakete ihn zwei bis drei Sekunden später treffen. Er wusste, dass es ziemlich knapp würde.
    Nach Longs Durchsage zählte er schnell bis zwei, dann handelte er. Er schwenkte die Düsen in Abwärts-Landeposition und nahm ruckartig das Gas zurück. Es fühlte sich an, als hätte ihn ein wütender Elefant in den Hintern getreten, und vor seinen Augen wurde es für ein oder zwei Sekunden schwarz, als das Blut in seine Beine schoss, ehe die »Speed Jeans« es wieder in sein Gehirn zurückdrückten.
    Die Harrier zeigte sofort Wirkung. Das Flugzeug war beinahe senkrecht aufgestiegen. Die Änderung der Düsenrichtung stoppte den Steigflug und warf die Maschine auf den Rücken. Als Richter den Antrieb drosselte, vollendete die GR9 den Looping und stürzte mit der Nase voraus der Erde entgegen.
    Und das war genau das, was er beabsichtigt hatte. Das heftige Manöver brachte sein Flugzeug augenblicklich aus der Flugbahn der Acrid. Den Antrieb zu drosseln und augenblicklich die Flugrichtung der Harrier zu ändern – ein Manöver, das keine andere Maschine in dieser Form ausführen konnte – eliminierte regelrecht seine gesamte Infrarotkennung. Aber er hatte bis zum letzten möglichen Moment warten müssen, sodass die Acrid es nicht schaffte, ihn erneut ins Visier zu nehmen. Während die Harrier wegsackte, blickte Richter nach vorne und sah, wie die Rakete an ihm vorbeiraste.
    In dem Moment, in dem das Infrarotsignal verschwand, begann der Suchkopf der Rakete nach einer anderen Wärmequelle Ausschau zu halten. Er konnte die Harrier nicht aufspüren, jedoch befand sich vor der Suchelektronik die heiße Austrittsdüse der Scud-Rakete eine halbe Meile voraus. Der Computer der Acrid ist ein ziemlich primitives Gerät, und seine Zielerfassung ist nicht allzu wählerisch, daher begann er sofort, den neuen Kontakt zu verfolgen.
    Die Scud befand sich noch in der Beschleunigungsphase, doch die Acrid hatte ihre Höchstgeschwindigkeit von Mach 4,5 beinahe erreicht und holte sie schnell ein. Weniger als drei Sekunden nachdem Richter seine Harrier in den Sinkflug hatte gehen lassen, schlug der siebzig Kilogramm schwere Splitterbomben-Gefechtskopf ins Heck der Scud ein und detonierte.
    Das Resultat war spektakulär. Der restliche Treibstoff in den Tanks der Scud explodierte in einem Feuerball und entfachte einen Trümmerregen.

MiG-25 Foxbat, Rufzeichen Zero Six, über Chiha-ri, Nordkorea
     
    Malakow konnte nicht sehen, wie die Acrid die Scud vernichtete. Allerdings bekam er die Explosion am Rande mit und nahm an, dass seine Rakete das britische Flugzeug getroffen hatte. Er wartete nun ab, dass seine zweite R-40T die andere Harrier erfasste, aber anders als bei der ersten machte deren Pilot es ihr nicht so leicht. Er hatte den Steigflug sofort abgebrochen, als Malakow ihn identifizierte, wahrscheinlich weil sein ECM ihn gewarnt hatte, und ging in den Tiefflug über, wo das Saphir-Radar ihn nicht so schnell aufspüren konnte.
    Der russische Pilot überflog Chiha-ri, dann vollführte er eine Linkskurve, um umzukehren. Die Harrier musste sich irgendwo unter ihm befinden. Er brauchte sie nur aufzuspüren.

Cobra Eins, über Chiha-ri, Nordkorea
     
    Dick Long hielt Ausschau nach einem Ausweg und einer Möglichkeit, sich an der Foxbat vorbeizuschleichen. Die letzte Scud befand sich bereits bei 5000 Fuß über Grund und beschleunigte weiter. Seine Harrier würde sie unmöglich abfangen können, und selbst wenn die Maschine dazu in der Lage gewesen wäre, hatte er keine Waffe mehr zur Verfügung, um sie abzuschießen. Wenn er aufstieg und sie verfolgte, würde die Foxbat eine Acrid abschießen; doch die Scud wäre schon viel zu hoch, als dass Richters Trick ein zweites Mal Erfolg haben könnte.
    Das, so dachte er bitter, wäre dann die einzige Rakete, die unbehelligt davonkäme. Fünf Raketen von insgesamt sechs zu zerstören – selbst wenn die fünfte nur mit ein wenig Hilfe durch eine russische Rakete vernichtet worden war -, konnte man durchaus als erstaunlich gutes Ergebnis werten. Aber er bezweifelte, dass die Einwohner von Seoul sich seiner Meinung anschließen würden, wenn das Sarin, Senfgas, Botulinumtoxin oder was immer die Nordkoreaner in den Gefechtskopf der Rakete gepackt hatten, explodierte und sich in den Straßen der Hauptstadt ausbreitete.
    Die Foxbat war jetzt das vorrangige Problem. Der Pilot suchte nach ihm, aber während er ziemlich
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