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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)
Autoren: Anette Strohmeyer
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Klarsichtbeutel und steckte ihn in die Tasche seiner FBI-Jacke. Dafür zog er einen anderen Beutel hervor, der mit bunten Glasperlen gefüllt war, und gab ihn der kleinen Maria. „Hier! Daraus kannst du dir eine viel schönere Kette basteln.“ Zufrieden sah er, wie die Augen des Mädchens glücklich aufleuchteten.
    „ Muchas gracias, Señor “, rief sie aus und lief mit begeisterten Sprüngen zu ihrem Bruder hinüber, um ihm die Perlen zu zeigen.
    Ondragon wandte sich an den Hausherrn. „Ich werde Ihre Kooperation lobend in meinem Bericht erwähnen, Mr. Diego. Sie waren sehr hilfreich.“
    Der kleine Mexikaner lächelte.
    „Ich lasse Sie jetzt allein. Auf Wiedersehen.“ Ondragon verließ das Haus und ging zu seinem Auto zurück. Dabei hatte er die ganze Zeit über seine Hand um die Tüte in seiner Tasche verkrampft. Erst, als er im Mustang saß und durch die Frontscheibe nach draußen starrte, löste sich sein Griff um die Tüte. Er würde das Zeug gut aufbewahren müssen. Zu Hause in seinem Tresor, in dem seit seinem letzten mysteriösen Fall schon dieses alte Tagebuch von dem englischen Lieutenant einlagerte. Eines Tages würde er dann entscheiden, was er damit anfangen wollte.
    Er warf den Motor an und steuerte den Wagen auf den Highway zurück. Die Wüstensonne sank allmählich dem Horizont entgegen und versprach ein grandioses Abendspektakel. Ondragon schob eine CD in den Player und hörte anyway the wind blows von Eric Clapton und J.J. Cale, während er nach guter alter Westernfilmmanier auf seinem Pferdchen in den Sonnuntergang ritt.

38. Kapitel
    28. Februar 2010
    Los Angeles
    17.58 Uhr

    In gleichmäßigem Tempo joggte Ondragon über den Betonweg und genoss den ruhigen Rhythmus seines Atems. Es herrschten perfekte 70 Grad Fahrenheit und Windstille. Zu seiner Linken ging die Sonne über dem Pazifik unter und verwandelte die Strandpromenade von Santa Monica in den buchstäblichen California Dream. Und zu seiner Rechten spiegelte sich der Feuerball in den Fenstern der Beachfront-Appartementhäuser. Wie immer war viel los auf der palmengesäumten Promenade. Touristen, Jogger, Fahrradfahrer, Leute mit Inlinern und Skater waren unterwegs. Einer sportlicher als der andere. Auf dem Wasser nahmen die Surfer die letzten Wellen und hoben sich als schwarze Silhouetten vor dem blutroten Abendhimmel ab. Ondragon blickte voraus zum Santa Monica Pier, der Start und Ziel seiner üblichen Runde nach Venice und zurück war. Die Beleuchtung des Riesenrades auf dem Pier ging gerade an und pulsierte in psychedelischen Mustern. Jauchzendes Geschrei drang von der Vergnügungsmeile herüber.
    Am Pier angelangt, kaufte Ondragon sich an einer der Fressbuden ein kaltes Wasser und gönnte sich eine kleine Pause. Nachdem sein Puls sich wieder normalisiert hatte, ging er zum Parkplatz auf dem Pier, wo er seine mattschwarze Honda Hornet geparkt hatte. Er zog sich einen Sweater über und setzte sich den Helm auf. Normalerweise fuhr er gerne ohne das Ding, aber für das, was er vorhatte, brauchte er Anonymität. Auch das Nummernschild des Bikes war nicht echt.
    Er stieg auf das Motorrad und betätigte die Zündung. Die frisierte Maschine gab einen satten Ton von sich, und mit Schwung fuhr Ondragon los. Er passierte die Rampe und den Torbogen des Piers und brauste geradeaus auf der Colorado Avenue bis zur 4th Street, von wo aus er auf den noch leeren Santa Monica Freeway auffuhr. Die Verkehrsdichte änderte sich jedoch rasch, als er auf die 405 Richtung Norden wechselte. Dort standen die Autos Stoßstange an Stoßstange –der alltägliche Wahnsinn des Großraumes Los Angeles. Aber das sollte ihn nicht stören. Ondragon duckte sich über den Lenker und gab Gas.
    Ab jetzt begann der Spaß!
    In sportlichen Slalom umkurvte er die hupenden Hindernisse und ließ Chevy, Chrysler und Co. hinter sich. Er kam gut voran und seine Laune sprang auf der Skala für urbane Vergnügen noch einmal gewaltig in die Höhe. Stauhopping war wirklich eine Freude! Besonders mit der schnellen und wendigen Maschine zwischen seinen Beinen.
    Mit einem waghalsigen Manöver schnitt er durch eine sich schließende Lücke zwischen zwei Autos, dahinter war der Korridor für das Motorrad frei. Ondragon blickte zur Seite und erkannte, dass er einen Spielgefährten bekommen hatte. Ein weiterer Motorradfahrer, bekleidet in voller Montur und Helm, glitt gekonnt durch die zähe Blechlawine. Der Typ blickte kurz zu ihm herüber und nickte. Ondragon nickte zurück und gab
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