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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)
Autoren: Anette Strohmeyer
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pfeifend bog Ondragon in die Escalante Road ab und parkte den Mustang am Straßenrand. Er stieg aus, überprüfte sein Outfit und rückte sich die dunkle Fliegerbrille auf seiner Nase zurecht. Dann ging er gemächlichen Schrittes durch den öden Neighborhood bis zu einem kleinen Haus. Er fingerte den Ausweis aus seiner Jackentasche und klingelte.
    „Ah, Agent Otter!“, rief Mr. Diego erfreut aus, als er erkannte, wer vor seiner Tür stand.
    „Guten Tag, Mr. Diego“, sagte Ondragon zu dem pummeligen Latino und steckte den Ausweis wieder zurück. „Darf ich kurz eintreten?“
    „ Si , natürlich. Bitte, kommen Sie. Aber was ist denn mit Ihnen passiert? Sie sehen ganz schön, wie soll ich sagen, destrozado aus.“
    Ondragon lächelte und befühlte das lädierte Jochbein unter der Sonnenbrille. „Ich hatte einen kleinen Einsatz, der etwas robuster war. Nichts Schlimmes.“
    „Okay. Wollen Sie etwas trinken? Agua, cola, limonada ?“
    „Nein, danke. Ich will Sie nicht lange stören, ich habe nur ein paar Fragen.“
    „Ah, haben Sie herausgefunden, was mit Señor Ellys geschehen ist?“ Mr. Diego stemmte seine kurzen Ärmchen in die fülligen Hüften.
    „Nun, wir wissen noch immer nicht, wo er ist, aber wir haben mittlerweile herausgefunden, in was er verwickelt gewesen war. Um was es sich dabei handelt, kann ich Ihnen natürlich nicht verraten, Mr. Diego. Eines ist jedoch sicher, es war nicht gerade im Sinne des Gesetzes. Es tut mir leid, Ihnen das zu sagen, aber Ihr netter Nachbar war ein gar nicht so netter Krimineller.“
    „ Madre de Dios! Das wird die Kinder traurig machen.“
    „Sie müssen es ihnen ja nicht erzählen. Wo ist übrigens Ihre Tochter?“ Ondragon sah zu der offenen Verandatür.
    „Maria ist draußen im Garten.“
    „Dürfte ich sie mal sprechen?“
    Mr. Diegos Augenbrauen zogen sich misstrauisch zusammen. „Was wollen Sie von ihr?“
    „Nur eine Frage stellen.“
    „Aha. Nur eine Frage.“ Diego musterte ihn von oben bis unten, konnte aber wohl nichts Bedrohliches an dem FBI-Agenten entdecken und sagte schließlich: „ También , dann kommen Sie.“ Er führte Ondragon nach draußen in den Garten, wo beide Kinder im Sonnenschein auf dem grünen Diego-Rasen spielten. Er rief seine Tochter zu sich, die auf nackten Füßen herbeigelaufen kam und den Besucher mit neugierigen, braunen Augen anblickte.
    „Hallo, Maria, wie geht es dir?“, fragte Ondragon und ging vor dem Mädchen in die Hocke.
    „ Muy bien, Señor “, antwortete das Kind artig und verschränkte unsicher die Arme hinter dem Rücken.
    „Das ist eine schöne Kette, die du da trägst. Ist die von Onkel Ellys?“ Er schob einen Finger unter den Schmuck aus aufgezogenen Samenkörnern, den das Mädchen um den Hals trug.
    „ Si “, sagte sie und lächelte stolz. „ Tio Tyler hat mir die Perlen mitgebracht von einer Reise.“
    Ja, von einer Reise in die Hölle , dachte Ondragon, lächelte aber freundlich zurück. Das, was er jetzt vorhatte, würde dem Mädchen nicht gefallen, aber er musste es tun.
    „Hast du noch mehr von diesen Samen?“, er deutete auf die rötlichen Maiskörner, die zwischen anderen Fruchtkörpern an der Kette hingen.
    „Nein, sie sind alle hier dran. Möchtest du sie mal sehen, Señor ?“ Sie zog sich die Kette über den Kopf und reichte sie Ondragon, der die Körner durch seine Finger gleiten ließ.
    DWIN 411-Crypt – so unscheinbar und doch so gefährlich! Es war nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn nur eines dieser Körner in fruchtbaren Boden geriete und ausschlug. Wenn es zu einer Pflanze heranwachsen und wieder Körner produzieren würde, die wiederum zu Pflanzen heranwuchsen und Körner produzierten. Dieses Zeug könnte die gesamte Menschheit auslöschen mit dem, was es in sich trug. Es war buchstäblich die Saat des Verderbens, designt von einem geldgierigen Konzern. Was Darwin Inc. getan hatte, war unverantwortlich. Noch unverantwortlicher aber war es von Tyler Ellys gewesen, die Maiskörner in die Hände dieses Kindes zu geben. Ondragon schloss die Hand um die Kette.
    „Ich bin untröstlich, das sagen zu müssen, aber ich muss die Kette mitnehmen“, sagte er schließlich und sah, wie die Lippen des Kindes zu zittern begannen.
    „Aber, Mr. Otter!“, protestierte Mr. Diego und trat einen Schritt auf ihn zu.
    „Es tut mir leid, aber diese Samen sind ein Beweismittel. Mr. Ellys hat sie aus einem Zuchtbetrieb mitgehen lassen.“ Er verfrachtete die Kette in einen mitgebrachten
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