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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)
Autoren: Anette Strohmeyer
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Abnutzungsspuren davongetragen hatte, aber die Aufgabe, die Rod ihm gestellt hatte, war zufriedenstellend gelöst. Mit ein wenig Hochglanzpolitur in Form von ein paar Tagen Urlaub im Anschluss sollte er das Ganze gut überstanden haben, zumal er alle Beweise seines unfreiwilligen Drogentrips sorgfältig vernichtet hatte.
    Ondragon nahm einen Schluck von dem starken Kaffee. Sie saßen in der Küche der Madame und genossen ein spätes Frühstück. Rod saß neben Green und war gleichfalls bester Dinge. Er lobte die Haushälterin Camille für ihre vorzügliche Kochkunst, während die Madame von ihrem Croissant mit Marmelade abbiss und lächelnd zu ihm, Ondragon, herübersah.
    Und bei aller Unbill der vergangenen Tage war das womöglich der erfreulichste Lohn für die Strapazen – ein versöhnlicher Waffenstillstand zwischen zwei so unterschiedlichen Personen wie ihnen beiden. Ondragon war froh, mit der Madame endlich eine Ebene gefunden zu haben, auf der sie gut miteinander zurechtkamen. Zwar war es eine rein professionelle Ebene, aber dadurch nicht weniger prickelnd. Er erwiderte ihr Lächeln, und zum ersten Mal senkte die Madame verlegen den Blick. Warmes Wohlbehagen durchfloss ihn. Vielleicht würden sie eines Tages doch noch ein Pa… Nein! Das würden sie nicht! Es würde alles verderben. Besser, sie blieben bloß Freunde. Er wandte die Aufmerksamkeit seinem Handy zu, das ein Piepen von sich gegeben hatte. Es war eine Mail von Charlize. Er rief sie auf und las sie.

    Hey Chef,
    es ist alles so gelaufen, wie du es geplant hast. Ich habe mich von den Kerlen vor meinem Hotel gefangennehmen lassen, und sie haben mich in ein Motelzimmer außerhalb der Stadt verschleppt und ausgefragt. Sie wollten wissen, weshalb ich hier herumschnüffeln würde und was ich schon alles herausgefunden hätte. Ich habe so getan, als mache ich mir vor Angst fürchterlich in den Rock und habe ihnen die Geschichte von der Rechtsanwaltsgehilfin aus St. Louis aufgetischt, die für ihren Chef nach Zeugenaussagen von Opfern forscht. Ich sagte ihnen, mein Chef plane eine Sammelklage gegen Darwin Inc. wegen der Kryptokokkose-Fälle in Oregon. Die Typen – echte Amateure übrigens – drohten mir, mein hübsches Gesicht zu zerschneiden, wenn ich meine Recherchen nicht sofort einstelle. Einfach lächerlich, aber ich ging darauf ein, heulte wie ein verlassener Teenie und versprach, alles zu versuchen, um meinen Chef davon zu überzeugen, die Sache zu vergessen. Ich führte ein gefaketes Telefonat und gab vor, mein Chef wäre einverstanden. Die Kerle entließen mich mit der Warnung, mich überall zu finden und zu töten, falls irgendwann einmal eine Klage bei Darwin Inc. ins Haus flattern sollte, bei der es um die Kryptokokkose ging. Ich versicherte ihnen, dass das nicht passieren würde. Eines der Schweine grabschte mir daraufhin an die Brust und sie entließen mich einfach auf die Straße. Ich hätte dem Dreckskerl am liebsten die Finger abgeschnitten! Und ich schwöre dir, sollte er mir nochmal über den Weg laufen, wenn ich Charlize Tanaka und keine hilflose Rechtsanwaltsgehilfin bin, dann werde ich es tun!
    Ich bin jetzt auf dem Flughafen von Portland. Fliege mit einem Umweg über St. Louis zurück nach L.A., für den Fall, die Spinner verfolgen mich.
    Wir sehen uns dann im Büro.
    Sayonara , Charlize

    Ondragon grinste. Offensichtlich hatte der Trick funktioniert, den er sich in der letzten Nacht ausgedacht und seiner Assistentin mitgeteilt hatte. Von Charlize alias der Rechtsanwaltsgehilfin sollte von nun an keine Spur mehr nach L.A. zu ihm oder seiner Firma führen. Darwin Inc. hatte also keine Ahnung, wie gut er über DWIN 411-Crypt und die hässlichen Machenschaften in Verbindung mit dem Genmais Bescheid wusste. Das würde ihm erst einmal Sicherheit vor etwaigen Repressalien von Seiten des Konzerns geben. Sollte Darwin Inc. eines Tages doch dahinterkommen, dass Material aus dem Labor in Haiti in fremde Hände gelangt war, so hatte er eine zweite Lebensversicherung in der Tasche. Er würde das Material in einer Schweizer Bank lagern und dem Konzern drohen, dass es im Falle eines unnatürlichen Ablebens seinerseits automatisch an eine große Zeitung in Deutschland weitergeleitet werden würde. Die Deutschen waren bekannt dafür, dass sie im Hinblick auf schmutzige Geschäfte mit Gentechnik am wenigsten tolerant waren. Sie würden in der Presse kurzen Prozess mit Darwin Inc. machen. Es wäre seine Rache aus dem Jenseits.
    Ondragon schaltete das
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