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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung
Autoren: Tina Folsom
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bist, nur weil du seit zwei Monaten mit uns zusammen lebst?“
    Oliver musste es ihm lassen: Blake verzog keine Miene, obwohl Oliver ihn mit seinen bloßen Händen zerquetschen könnte, wenn er es wollte.
    „Nein, aber wir leben als eine Familie zusammen. Ich wäre doch völlig bescheuert, wenn ich nicht sehen könnte, was du gerade durchmachst.“
    Oliver knurrte. „Ich konnte dich besser leiden, als du noch bescheuert und ahnungslos warst. Bevor du herausgefunden hast, was wir sind.“
    Blake schnaubte empört. „Ich war nie bescheuert und ahnungslos! Also, nimm deine verdammten Pfoten von mir. Ich weiß, dass du mich nicht verletzen wirst.“
    „Wirklich nicht?“, stichelte er, obwohl er wusste, dass Blake recht hatte. Quinn würde ihn windelweich prügeln. Allerdings musste er Blake diese Tatsache ja nicht unter die Nase reiben.
    „Quinn würde dich bestrafen“, meinte Blake.
    „Du denkst, du bist ihm näher als ich? Du glaubst also, dass er auf deiner Seite steht, wenn es hart auf hart kommt?“
    Um die Wahrheit zu sagen, bezweifelte Oliver, dass Quinn überhaupt eine Seite wählen würde. Während der kurzen Zeit, in der sie vier zusammenlebten, hatte Quinn immer versucht, unparteiisch zu bleiben, und hatte sich nicht in die Streitereien, die er und Blake regelmäßig hatten, eingemischt. Auch Rose hatte sich herausgehalten und behauptet, dass einfach viel zu viel Testosteron im Haus war, und es daher unvermeidlich war, dass es zu Streitereien kam.
    Blake kniff die Augen zusammen. „Ich bin Quinns Fleisch und Blut. Und auch Roses.“
    Oliver stieß ein bitteres Lachen aus. „Du hast kaum noch einen Tropfen seines Blutes in dir. Du bist sein verdammter vierter Urenkel! Sein Blut ist bereits so verdünnt, dass ich es nicht einmal mehr riechen kann. Aber das Blut, das in meinen Adern fließt, das Blut, das mich in einen Vampir verwandelt hat, ist immer noch stark. Und er weiß es. Ich bin sein Sohn.“
    Blake schmunzelte plötzlich. „Fuck, du konkurrierst ja tatsächlich mit mir.“
    Oliver wich etwas zurück und lockerte seinen Griff. „Es ist kein Wettbewerb, wenn sowieso schon feststeht, wer am Ende gewinnt.“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher, kleiner Bruder. Du bist vielleicht ein Vampir. Aber glaube nicht, dass du stärker bist als ich.“
    Oliver konnte nicht anders – er musste Blake von seinem hohen Ross herunterholen, bevor er zu selbstsicher wurde. „So hast du aber nicht gesprochen, als ich dich gebissen habe.“
    Sofort errötete Blake wie eine reife Tomate, und seine Brust blähte sich auf wie bei einem Truthahn. Ja, Oliver konnte seinen wunden Punkt treffen, wann immer er es wollte.
    Mit mehr Kraft als er erwartet hatte, stieß Blake ihn von sich, um sich zu befreien. Dann bohrte er seinen Zeigefinger in Olivers Brust.
    „Ich schwöre dir, eines Tages wirst du dafür bezahlen. Deine verdammten Fänge werden nie wieder in meine Nähe kommen, oder ich drehe dir den Hals um.“
    Blake griff mit seiner Hand hinter seinen Rücken, aber Oliver schnappte sie und packte das, was er hinten in seinem Hosenbund versteckt hatte.
    Als Oliver das widerliche Ding inspizierte, schüttelte er seinen Kopf und winkte dann demonstrativ mit dem Gegenstand, den er Blake abgenommen hatte. „Und du hast immer noch nicht gelernt, dass ich schneller bin als du.“
    Dann steckte er den Pflock in seine Jackentasche und richtete sich wieder an Blake. „Du solltest vorsichtig sein mit dem, was du in dieses Haus bringst. Wenn Quinn und Rose jemals herausfinden sollten, dass du dich hinter ihrem Rücken bewaffnest, werden sie sauer sein.“
    „Sie haben doch auch Pflöcke im Haus! Und noch andere Waffen, die Vampire töten können“, verteidigte sich Blake.
    „Ja, aber diese Waffen sind eingesperrt. So wie es sich gehört.“
    „Heuchler!“
    Oliver ließ das Wort an sich abprallen. Es hatte keinerlei Wirkung auf ihn. „Ich schlage vor, du kümmerst dich um deinen eigenen Dreck und lässt mich jetzt in Ruhe.“
    „Sonst?”, forderte ihn sein Halbbruder heraus und hob trotzig das Kinn.
    Idiot!
    Wenn Blake wüsste, wie er ihn jetzt gerade provozierte . . . Wenn er wüsste, wie nahe Oliver daran war, auszurasten . . .
    „Ich bin hungrig“, antwortete Oliver mit zusammengebissenen Zähnen. „Sehr hungrig. Und wenn du mir noch weiter in die Quere kommst, werde ich vergessen, was ich Quinn versprochen habe und mich gleich hier von dir ernähren. Und wenn ich damit fertig bin, wirst du dich nicht einmal
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