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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung
Autoren: Tina Folsom
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ihr Fleisch von seinem gewaltsamen Schlag brannte. Dafür hatte sie zu viel Stolz. Ja, sogar nach drei Jahren hatte sie ihren Stolz immer noch nicht verloren. Er half ihr weiterzumachen und heizte ihren Trotz an.
    „Das blaue Zimmer“, befahl Dirk hinter ihr.
    Sie bog um die Ecke und ging zu dem Zimmer am Ende des Flurs, vorbei an einem kleinen Fenster, das tagsüber Licht bieten würde, wäre es nicht von innen schwarz lackiert worden. Als sie den vertrauten Raum betrat, ließ sie ihre Augen herumschweifen. Es war ein Eckzimmer. Es gab zwei Fenster, eines mit Blick auf die Hauptstraße, das andere zu einer Straße, die in einer Sackgasse endete. Beide Fenster waren klein und es hingen schwere Samtvorhänge davor.
    Im Gegensatz zu dem spärlich möblierten Schlafzimmer, in dem Ursula hauste, war dieser Raum aufwändig eingerichtet. Zwei große Sofas waren mit dem gleichen blauen Samt wie die Vorhänge gepolstert und dominierten den Raum. Ein kleiner Waschtisch war in einer Ecke versteckt. Daneben lagen Handtücher und eine Auswahl von Seifen. Ein Regal stand an einer Innenwand. Darauf standen Geräte für sowohl visuelle als auch akustische Unterhaltung, falls die Kunden so eine Ablenkung wollten. Die meisten lehnten sie ab.
    Als sie hörte, wie die Tür hinter ihr ins Schloss fiel und der Schlüssel im Schloss herumgedreht wurde, blickte sie widerwillig den Mann an, der auf einem der Sofas saß.
    „Sir“, sagte Dirk hinter ihr. „Darf ich Ihnen Ihr Abendessen und Ihre Unterhaltung für heute Abend präsentieren?“
    Dann schubste er sie in Richtung des Vampirs und zischte hinter ihr: „Benimm dich, Ursula! Vergiss nicht, dass ich dich beobachte!“
    Als ob sie das jemals vergessen könnte.
    Der Fremde klopfte mit seiner Handfläche auf den Platz neben sich.
    „Da dies Ihr erstes Mal ist, möchte ich die Regeln wiederholen“, unterbrach Dirk.
    Der Kunde zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts und ließ einfach weiter seine Augen über ihren Körper schweifen. Seine Reißzähne lugten zwischen seinen Lippen hervor, und Ursula bemerkte, dass sie voll ausgefahren waren. Er versuchte, sich zivilisiert zu verhalten, obwohl unter seinem ruhigen Äußeren schon seine Ungeduld zu spüren war. Er hatte Hunger auf ein besonderes Vergnügen, das nur wenige je erleben würden.
    „Sie können wählen, wo Sie von ihr trinken wollen. Aber Sie dürfen keinen Sex mit ihr haben.“
    „Aber –“
    Sein Protest wurde sofort von Dirk abgeschnitten. „Ich sagte: keinen Sex. Sie sind hier, um ihr Blut zu kosten, nicht ihre Muschi.“ Nachdem er ihm einen strengen Blick zugeworfen hatte, fuhr Dirk fort: „Sie werden dann aufhören, wenn ich es Ihnen befehle. Kein Widerspruch! Ihr Blut ist stark. Wenn Sie zu viel nehmen, ist es nicht abzusehen, was passieren kann.“
    Der Vampir kniff die Augen zusammen. „Was meinen Sie damit?“
    Dirk trat einen Schritt näher. „Ich meine, dass Sie ins Delirium fallen, wenn Sie zu viel trinken. Wie bei einer Überdosis. Verstehen Sie das?“
    Er nickte.
    „Dann machen Sie mal!“, forderte ihn Dirk auf und warf ihr einen Seitenblick zu.
    Ursula wappnete sich für das, was kommen würde, als sie die wenigen Schritte zur Couch ging und vor dem Vampir stehen blieb. Blutegel nannte sie diese Kunden. Denn das war der Grund, warum sie hier waren: Um sich mit dem Blut der Frauen, die in diesem gottverlassenen Gebäude gefangen gehalten wurden, vollzusaugen.
    Der fremde Vampir hob seine Augenlider und sah sie von Kopf bis Fuß an. Die Kälte in seinem Blick ließ sie frösteln. Aber sie unterdrückte den Schauer, der ihr den Rücken hinunterlaufen wollte. Die Gänsehaut auf ihrer Haut konnte sie jedoch nicht verhindern. Ein laszives Lächeln umspielte seine Lippen, als er es bemerkte.
    „Ich nehme den Hals“, kündigte er an.
    Das verstand sich ja von selbst! Die meisten dieser Blutegel taten das. Sie liebten es, ihre schmutzigen Fänge in ihren Hals zu schlagen, während sie sie an ihre abscheulichen Körper drückten und ihre harten Schwänze wie Tiere an ihr rieben. Wenige tranken von ihrem Handgelenk, und diejenigen, die es taten, machten sich schließlich und endlich doch über andere Bereiche ihres Körpers her, wenn sie die Kontrolle über sich verloren hatten und von Ursulas Blut betrunken wurden.
    Das war auch der wahre Grund, warum immer ein Wächter im Raum anwesend war, der den Blutegel dazu bringen musste, seine Fangzähne von ihr zu lassen, sollte es sich herausstellen, dass
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