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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)
Autoren: Michael Wagner
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hatten. Drei Fluggäste hatten ihr Ticket auf dem Flughafen gekauft. Er notierte sich die Namen und die Sitzplatznummern, die er sofort per Handy an Rosin weitergab. Einer davon musste Lacro sein.
    *
    Lacro kam um zehn nach elf auf der Flughafentoilette an. Er war einem jüngeren Passagier gefolgt, der auch auf dem Flug nach Paris gebucht war. Der Passagier schloss eine der Toilettentüren hinter sich ab. Lacro wählte die Toilette links von ihm, ließ aber die Türe offen. Er wartete beinahe atemlos.
    Er vernahm das Geräusch eines Reißverschlusses und das Klirren einer Gürtelschnalle. Gefolgt vom lauten Plätschern der Wasserspülung. Lacro war schon an der Türe. Beinahe zeitgleich riss er die Türe auf. Der junge Mann trat zu den Waschbecken an der gegenüberliegenden Wand. Er betätigte die Lichtschranke und hielt seine Hände darunter. Lacro trat neben ihn an das Waschbecken und betrachtete sich im Spiegel. Dann sein Gegenüber. Während er sich ebenfalls die Hände wusch, fragte er den Mann: „Êtes-vous français?“
    Der lächelte. „Oui, je suis de Paris.“ Er rieb seine Hände unter dem Händetrockner. Lacro trat langsam hinzu.
    „ Très bien“, betonte er die Worte breit und grinste ihn katzenartig an. Der Fön lief noch nach. Blitzschnell schoss die rechte Faust ins Gesicht des verdutzten Jungen.
    *
    Auf dem Bildschirm konnte Klauk erkennen, dass sich der Passagiertunnel der Maschine nach Paris näherte. Sie war neben dem Gate in Stellung gerollt. Der Schalter war ebenfalls mit zwei Personen besetzt. Sie sortierten die Listen. Noch war der Zugang mit einer roten Kordel verhängt, aber das Boarding konnte jeden Augenblick losgehen. Bisher war kein Passagier aufgetaucht, der auch nur den Anschein einer Uniform trug. Der Bundespolizist ließ auf Wunsch von Hell noch einmal die Dome-Kamera kreisen.
    Nichts.
    „ Ich geh jetzt da runter“, sagte Hell, „Ich halte das hier nicht mehr aus. Wenn uns der Kerl durch die Lappen geht …“
    Er beendete den Satz nicht, doch konnte jeder mitfühlen, was er dachte.
    Als er an dem Gate eintraf, hängte gerade einer der Sicherheitsmitarbeiter die rote Kordel aus. Der Zugang war frei und die ersten Passagiere traten mit ihren Bordkarten und dem Ausweis vor die beiden Kontrolleure hin. Hell blickte sich um. Die Anzahl war überschaubar. Es waren nur Geschäftsreisende und eine Handvoll Touristen. Doch die konnte man sehr gut auseinanderhalten. Keine Uniform war zu sehen.
    Er suchte sich die Kamera, von der aus er noch eben selber die Szene beobachtet hatte und schaute hinein. Die ersten zehn Passagiere waren mit ihren Koffern und Trollys schon unterwegs durch den Tunnel. Man hörte das schnarrende Geräusch der Räder auf dem Metallboden des Tunnels. Wer jetzt von den Passagieren zu dem SEK oder zur Bundespolizei gehörte, Hell konnte selbst das im Moment nicht ausmachen.
    Noch fünfzehn Passagiere standen vor der Kontrollstelle. Dann nur noch zehn.
    Hell fühlte seine Anspannung steigen. Seine Müdigkeit hatte er völlig vergessen. Jetzt zählte nur Lacro. Hatte er eine Möglichkeit gefunden und war unerkannt entkommen? Hatte der Vorfall an der der Gepäckkontrolle ausgereicht, um ihn zu warnen? Hell überlegte fieberhaft und schaute sich weiter um.
    Noch fünf Passagiere.
    Da fiel ihm auf, dass es vor einer der Toiletten plötzlich einen Menschenauflauf gab. Auch zwei Bundespolizisten trafen gerade ein.
    Hell maß dem Geschehen keine Bedeutung zu. Die letzten beiden Passagiere warteten auf ihr Boarding. Hell sah, dass die beiden nicht kontrolliert wurden. Also lag die Vermutung nahe, dass es sich bei den beiden um Bundespolizisten oder SEK-Beamte handelte.
    Einer der uniformierten Bundespolizisten kam schnell auf ihn zu. Im gleichen Moment klingelte sein Handy. Hell nahm ab. Es war Klauk.
    „ Sie haben ihn. Auf der Toilette.“
    Hell machte ein ungläubiges Gesicht. Konnte das sein?
    Der Bundespolizist trat neben ihn und fragte in einem konspirativen Ton: „Sind Sie der Kommissar, der den uniformierten Franzosen sucht?“
    Hell nickte. „Den haben wir gefunden, er liegt auf der Männertoilette. Übel zugerichtet.“
    Hells Gesichtsausdruck wechselte kein bisschen. Auch den Beamten sah er erstaunt an. „Was Sie nicht sagen. Wo ist das?“, fragte er, obwohl er ja ahnte, um welche Toilette es sich handelte.
    Der Beamte zeigte in die Richtung. Von weitem sah Hell, wie sich Klauk im Laufschritt näherte. Sie trafen sich vor der Toilette.
    „ Jemand soll ihn
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