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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)
Autoren: Michael Wagner
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Disput mit einem Journalisten. Jetzt suchte er in seinem Handy nach der Telefonnummer von Maier. Er blickte auf das Display. Es war zwei Uhr nachts. Hell zögerte einen Moment, doch dann wählte er die Nummer des Reporters.
    Es klingelte.
    Er hatte sich an die Spielregeln gehalten. Auf das System vertraut. Jetzt war der Staatsanwalt ein Fall für die Leichenbeschau. Dr. Beisiegel hatte eine Woche Urlaub. In dieser Zeit wurde sie von ihrem Kollegen Plasshöhler vertreten. Der Gerichtsmediziner kam gerade auf ihn zu. Direkt nachdem er den Leichnam von Jakob Gauernack kurz betrachtet und in die Gerichtsmedizin weitergeschickt hatte, war er jetzt am nächsten Tatort angekommen. Hell gab ihm im Vorbeigehen die Hand. Der Arzt grüßte und verschwand hinter der Haustür. Hell blickte ihm hinterher.
    Die verschlafene Stimme von Maier meldete sich, als Hell es schon aufgeben wollte. „Ja, wer stört um diese Zeit meinen Schönheitsschlaf?“
    „ Ich, Oliver Hell. Ich will gar nicht lange um den heißen Brei herumreden. Warum hatten Sie mit Jakob Gauernack ein Treffen am gestrigen Abend?“
    Maier gähnte. „Gauernack? Der ist nicht gekommen.“ Er schmatzte vor sich hin. „Hmh, woher … woher wissen Sie von meinem geplanten Treffen mit Gauernack?“
    „ Aus seinem Handy“, antwortete Hell. Er zögerte, dem Reporter direkt die Wahrheit zu gestehen.
    Maier horchte auf. „Aus seinem Handy? Stimmt was nicht? Ist was passiert?“
    Hell verspürte weiter einen Wiederwillen, den Reporter einzuweihen. Wer weiß, vielleicht würde er es vorziehen zu schweigen, wenn er erst erfahren hätte, was passiert war.
    „ Was wollten Sie von Gauernack?“
    „ Kommen Sie, Hell. Sie haben das Handy des Staatsanwaltes. Aber Sie wissen nicht, warum er sich mit mir treffen wollte. Ich wäre ein beschissener Journalist, wenn ich da nicht hellhörig würde. Was ist passiert?“
    „ Erst Sie, Maier. Erzählen Sie mir die Wahrheit. Sie haben mich damals schon auf Gauernack angesprochen. Was ist der Grund für ihr Treffen gewesen?“
    Hell hörte, wie der Reporter auf eine Tastatur eintippte.
    „ Kennen Sie das? Sie warten auf eine große Chance und sie kommt einfach nicht?“ Er tippte weiter.
    „ Was ist los, Maier? Wollen Sie mich hinhalten?“
    „ Nein, Herr Kommissar, das will ich nicht. Ich möchte nur keinen Schwachsinn berichten“, sagte er und Hell bemerkte, wie seine Stimme sich veränderte.
    „ Was?“
    „ Ich verspreche Ihnen, ich sage Ihnen den Grund für unser Treffen, wenn ich mir sicher bin. In Ordnung?“
    „ Was wollten Sie von Gauernack? Maier, meine Geduld ist beinahe aufgebraucht“, sagte Hell in einem genervten Tonfall.
    „ Sie verstehen mich nicht, Hell. Nicht ich wollte etwas von ihm. Er wollte etwas von mir. Er hat mich vor ein paar Monaten angerufen, um mir eine Story anzubieten.“
    Der Tonfall der Worte Maiers hatte etwas Gehetztes. Hell fiel es sofort auf.
    „ Ach. Dann wollten Sie mich damals nur ködern nach der Pressekonferenz?“
    „ Ich sagte ja, es war eine Chance, die sich dann wieder in Luft aufzulösen drohte. Gauernack war plötzlich wieder verschwiegen. Erst vorige Woche kam er wieder auf mich zu. Und gestern hat er mich angerufen. Wenn ich noch Interesse hätte, dann sollte ich ihn zurückrufen.“
    „ Hat er ihnen was gesagt? Einen Grund?“, fragte Hell. Kein Zweifel, der Reporter hatte eine heiße Spur und er würde dem Kommissar nichts sagen, was ihm diese Spur und die dazugehörende Story verderben würde.
    „ Nein, er sagte nur, er würde mir etwas Wichtiges mitbringen zu dem Treffen. Was ist passiert?“
    Hell hörte den Wiederhall seiner Stimme, als er sagte, „Jakob Gauernack hatte einen Autounfall. Er ist tot.“
    Es herrschte für ein paar Sekunden eine angstvolle Stille. Doch Maiers nächster Satz ließ Hell erschaudern. „Durchsuchen Sie das Auto. Ich bin mir sicher, das, was er bei sich hatte, war der Grund für diesen Unfall.“
    Hell hielt inne und presste das Handy an sein Ohr. „Es war ein Unfall, Maier. Der Unfallgegner kam von der Straße ab. Es hätte jeden treffen können, der dort entlangfuhr.“
    Auf die Stirn von Oliver Hell traten Schweißperlen. Nicht nur, wegen der Hitze der Nacht. Er stellte sich vor, Maier könnte Recht haben.
    „ Und wenn nicht, Herr Kommissar? Wenn es ein Mordanschlag war? Was dann?“
    Eine Schweißperle löste sich und lief in Hells Augenbraue. Er wischte sie mit einer mürrischen Handbewegung weg.
    „ Haben Sie eine Ahnung, was
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