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Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)
Autoren: Michael Wagner
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wollte. Aufschlag auf Beton. Konfusion. Waffe nicht parat. Haare vor den Augen. Sortieren. Erneut zielen.
    Hesse drückte nicht ab, dafür Zylau. Seine Kugel traf Hesse unterhalb des rechten Schlüsselbeins. Der Aufprall des Projektils schleuderte ihn rückwärts. Er drehte sich zu Zylau hinüber, der mittlerweile die auf dem Boden liegende Meinhold ins Visier nahm. Die sah, wie Zylau auf sie anlegte.
    Schnell sein. Zielen. Feuern. Sie schoss dreimal schnell hintereinander, bevor die letzte Kugel Zylau’s sie nahe dem Herzen traf. Sie sackte zusammen. Blut lief. Lief über braunes Haar. Schwindel. Nichts mehr.
    Meinhold hatte dreimal geschossen und traf Zylau zweimal dicht nebeneinander. Auf dem T-Shirt zeigten sich auf Höhe des Solar Plexus zwei rote Kreise, die schnell an Größe zunahmen. Er fiel auf die Knie, hob aber noch einmal die Waffe und zielte auf Hesse. Der biss die Zähne aufeinander und jagte den Pfeil in Zylau’s Hals. Mit einem ungläubigen Blick und einem gurgelnden Röcheln spuckte er eine Menge Blut vor sich auf den Boden. Er sackte nach hinten und blieb in einer skurrilen Stellung auf seinen Waden sitzen. Die rechte Hand ließ die Glock los, die polterte auf den Hallenboden. Hesse schaute zu Meinhold herüber. Augen halb geöffnet. Sie lag auf der Seite, ein Rinnsal Blut trat jetzt unter ihr hervor. Tot. Hesse spürte den Einschuss. Heiß. Brennen. Er tastete danach. Dann nahm er die Glock an sich und ging schnell in den Schuppen. Dort saß geknebelt und an die Wand gelehnt, Culmann. Hesse erkannte den Mann sofort. Er lud seine Waffe mit einem neuen Pfeil, schnappte sich den Gefesselten und schob ihn vor sich aus dem Schuppen.
    Hell, Klauk und Wendt, die gerade an der Wand der Halle angekommen waren, hatten die Schüsse gehört.
    „Scheiße, ich habe es geahnt. Los, wir müssen rein. Wendt, sie kommen mit, Klauk, Sie suchen einen anderen Eingang und kommen von der Seite.“
    Hell riss die Türe auf, Wendt stürmte mit gezogener Waffe in die Halle hinein. Als Erstes sah er zwei Männer vor sich, einer stand hinter dem anderen, der vordere war gefesselt. Rechts hinter den Männern saß jemand zusammengesunken auf dem Boden, noch weiter rechts lag jemand auf dem Boden. Langes braunes Haar, Meinhold. Adrenalin fegte durch seinen Körper.
    Hell hetzte vorwärts, kam circa drei Meter neben Wendt zu stehen, er legte im Laufen die Waffe auf Hesse an.
    „Hesse! Geben sie auf, sie haben keine Chance mehr. Das Gebäude ist umstellt. Lassen sie den Mann los. Es ist vorbei. Lassen Sie uns zu unserer Kollegin. Waren Sie das?“, rief Hell. Er sah Meinhold regungslos am Boden liegen.
    „Das war Zylau. Ich habe ihn dafür erledigt“, sagte Hesse, „Und, es gibt immer einen Ausweg. Freies Geleit, oder der hier stirbt. Ganz nebenbei haben Sie eigentlich eine Ahnung, wer das ist?“
    Hesse hielt die Armbrust an die Schläfe von Culmann. Er war ruhig, er sprach ruhig, sah Hell fest in die Augen.
    Hell hatte Culmann natürlich sofort erkannt. „Keine Ahnung, da hätten Sie Zylau fragen sollen, bevor sie ihn töteten.“
    „Danke, guter Rat. Werde ich beim nächsten Mal berücksichtigen. Darf ich Ihnen Ministerialrat a. D. Culmann vorstellen. Falls Sie ihn wirklich nicht erkannt haben. Vermutlich bürgt sein Name doch für freies Geleit.“ Er grinste frech. Hell überhörte diesen Spott.
    „Wo ist der Privatdetektiv? Lebt er noch, oder haben sie den auch erledigt?“
    Hell lenkte Hesse ab. Er spürte das altbekannte Prickeln, wenn es zu einer gefährlichen Konfrontation mit einem Gewalttäter kam. Klauk musste jeden Augenblick durch eine andere Türe in der Halle auftauchen. Ihre Chance Hesse zu überrumpeln.
    „Der ist in einer Hütte im Bennerscheider Wald. Er lebt noch. Es gab keinen Grund ihn zu töten.“ Hesses Schulter schmerzte, vor allem war die linke Hand nicht seine starke Hand. Er musste die Armbrust mit Links halten, was ihm Schmerzen im gesamten Oberkörper bereitete.
    „Ach ja, und die Toten, für die gab es einen Grund?“
    „Ja, einen guten Grund. Diese Männer haben den Tieren ihre Würde genommen. Ich habe dem einzelnen Tier wieder einen Wert gegeben.“ Hell trat einen Schritt nach vorne.
    „So sehen sie das. Ich sehe vor mir nur einen Mörder.“
    „Oh, ich höre einhundert Prozent reine Empörung. Sie bleiben da, wo sie sind, sonst stirbt der hier wirklich.“ Hesse drückte die Waffe fester an die Stirn von Culmann. „Was sie sehen, ist mir egal. Ich will jetzt hier weg. Das
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