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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel
Autoren: Thomas Simoner
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Auswertung.
Wir haben heute um 17:30 Uhr in der Zentrale Einsatzbesprechung für morgen.
Santa Cruz, sie können ab morgen raus aus dem Krankenhaus und wieder nach Hause
gehen. Sie sind ja ohnehin schon wieder fast gesund.
    So, Mädels und Jungs, ich
denke, wir sind hier fertig. Ihr könnt jetzt eure Sachen einpacken – heute
schlafen wir wieder alle zu Hause in unseren eigenen Betten und ab morgen haben
wir wieder ein anständiges Büro zum Arbeiten!“ Ein erleichtertes „Endlich,
Gottseidank, Zeit wird‘s“, machte die Runde.
    Diese Botschaft war allen
willkommen.
     
    ***
     
    Victor Ivan war wieder zurück aus
Gran Canaria. Er war froh, wieder seinem Job nachgehen zu können. Der neue
Auftrag schien einfach: „Finden Sie diskret heraus, ob dieser Santa Cruz noch
im Krankenhaus Schwabing liegt und wie sein Gesundheitszustand ist. Dann melden
Sie sich wieder bei mir. Unternehmen Sie nichts ohne vorherige Abstimmung mit
mir!“, war die Anweisung. Es war ein warmer Tag, die Sonne stand schon im Zenit
und tauchte das Krankenhaus Schwabing in ein freundliches Licht. Am Besten
fängt man dort an, wo der letzte bekannte Aufenthaltsort war. Und genau vor dem
Gebäude, wo die Explosionsopfer zuerst behandelt wurden, stand nun Victor Ivan
und sah sich um.
    Victor war verwirrt! Vor
diesem Gebäude parkten drei Polizeiautos und vier Zivilfahrzeuge mit einem
Park-Berechtigungsschein für die Polizei hinter der Windschutzscheibe. Victors
trainierte Soldaten-Sinne meldeten Gefahr.
    Er betrat das Gebäude und
verhielt sich, freundlich lächelnd, wie ein Besucher. Das Gebäude war sehr lang
und hatte in der Mitte einen breiten Flur, von dem links und rechts die
Krankenzimmer abgingen. Gelegentlich waren Nischen mit Stühlen und Tischen eingelassen,
in denen Besucher und Patienten sich hinsetzen und unterhalten konnten. Victor
durchschritt das Erdgeschoss und die erste Etage und gab vor, einen Patienten
besuchen zu wollen. In der letzten Etage befand sich am Ende des Flurs eine
Glastür. Vor dieser Tür saß ein Polizist an einem Tischchen. Er blockierte den
Zugang zu dem Sektor dahinter, in dem rechts und links jeweils zwei Türen
abgingen.
    Victor nahm sich eine
aufliegende Zeitschrift, setzte sich in die nächstgelegene Besuchernische und
gab vor zu lesen und zu warten, während er den wachhabenden Polizisten
beobachtete. Es war offensichtlich, dass ausschließlich bekannte Personen oder
solche, die auf einer Liste vermerkt waren, durchgelassen wurden. Die vier
Türen dahinter standen alle offen und es gingen ständig Personen, zum Teil
uniformierte Polizisten, zwischen den Krankenzimmern hin und her. Es herrschte
rege Betriebsamkeit. Der Chef des Bereiches schien ein kräftiger Mann in
ziviler Kleidung, ca. Mitte 40, mit riesigem Schnurrbart zu sein, da er ständig
Anweisungen zu geben schien und hin und her flitzte.
    Dann plötzlich kam das zu
beobachtende Objekt aus dem zweiten Zimmer hinten rechts. Victor hatte ein Foto
von einer Weihnachtsfeier vor sich, auf dem das Objekt eingekreist war. Er
erkannte ihn sofort. Der junge Mann trug offensichtlich einen Sommerpyjama und
hatte kleine Verbände und Pflaster auf den sichtbaren Körperteilen. Er ging
direkt in eines der Zimmer auf der anderen Flurseite. Victor hatte genug
beobachtet. Er musste dringend telefonieren. „WAS? Polizisten überall? Dieser
Santa Cruz scheint für die zu arbeiten? Warum zum Teufel durchforstet er die
Malinger IT-Systeme? Hören Sie, bleiben Sie auf dem Krankenhausgelände auf
Beobachtungsposten und fallen Sie nicht auf! Ich muss nachdenken und melde mich
dann wieder bei Ihnen!“ „Doc`s“ Stimme war die Erregung anzuhören. Was war da
los? Warum arbeitete Santa Cruz für die Polizei und was wussten die? Klar,
Santa Cruz hatte Zugang zu fast allen Malinger IT-Systemen: Man hatte ihn
offensichtlich aufgefordert, der Polizei zu helfen. Aber warum?? Was war da
los?? Worum ging es hier?? Was war zu tun? Man musste unbedingt die Lage
sondieren! Es fehlten wichtige Informationen! Verdammt!
    Kühlen Kopf bewahren –
sondieren – analysieren – bewerten – dann erst entscheiden!
    Diesem Leitmotiv war
„Doc“ zeitlebens gefolgt und dies würde er nun auch hier anwenden. Aber
Ungewissheit und Unwissenheit sind keine Basis für eine Analyse oder Bewertung.
Dem musste Abhilfe geschaffen werden. „Doc“ wählte die Nummer von Victor Ivan
und gab neue Anweisungen.
    Der Preis für Victors
Dienstleistungen ging raketenartig nach
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