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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel
Autoren: Thomas Simoner
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worden....
     
    ***
     
    „Doc“ strahlte äußerlich die
vollkommene Ruhe aus, innerlich war dem nicht so und die Welt schien aus den
Fugen zu geraten. Panikattacken durchpflügten Kopf und Körper. WAS wusste die
Polizei? WARUM war alles so scheinbar normal – es gab keinerlei Anzeichen einer
möglichen Gefahr. „Docs“ Sinne waren immer extrem geschärft und diese ständige
Wachsamkeit und Vorausschau waren Grund für die vielen erfolgreichen Jahre.
    Es hatte sich
mittlerweile ein beachtliches Vermögen angesammelt, von dem man hätte durchaus
komfortabel und bis ins hohe Alter leben können, aber nein, „Doc“ wollte noch mehr .
Jetzt, wo McGregor aus der Bahn geworfen und Fuchs, noch mehr als früher, zur
reinen Marionette degradiert war, nun stand dem „MEHR haben wollen“ nichts im
Wege. „Doc“ musste seine Panik in den Griff bekommen und abwarten.
    Der Russe würde ihm heute
Abend noch alle Informationen für eine sachliche Entscheidung liefern.
     
    ***
     
    Das Analystenteam der Münchner
Polizei stürzte sich auf die Dateien von Franz Korber wie ein Rudel Hyänen auf
einen Kadaver. Genau diese Beweiskette hatte wohl noch gefehlt. Und vor allem:
Durch die Mail von Franz Korber war nun alles eindeutig, legal und vor Gericht
verwertbar!
    Inzwischen telefonierte
JP mit FATBOY wegen des Projektes „Kontenleerung“. Danach widmete er sich dem
letzten Dossier mit voller Konzentration. Es waren diesmal nur 21 Seiten, die
er sicherlich auf 15-17 würde reduzieren müssen, aber diese wenigen Seiten
waren gefüllt mit Sprengstoff. Dieses Individuum war ein Meister in der Tarnung
und im „Sich-Unsichtbar-machen“....
    Als ob man einen Geist
aufspüren wollte. Es gab keinerlei öffentliches Datenmaterial, über allem hing
ein dicker Schleier des bewussten Verdeckens, Versteckens, Verbergens.
    Dies war eindeutig das
Dossier über den Kopf des Syndikates!
    Das war sicher! Es war
das Dossier über DOC!
    Mit bürgerlichem Namen:
Dr. Andreas Hildebrandt, 55 Jahre alt, Geschäftsführer für Verwaltung und IT
bei Malinger, Cousin von Dr. Elisabeth Drager.
     
    ***
     
    Es war 17:01 Uhr auf JPs Armbanduhr,
als die SMS einging. „ All done “ (alles fertig). FATBOY hatte alles zu
Geld gemacht, das auf diversen Konten verstreut war und es dann auf die Caymans
überwiesen. Alle Aktien, alles Gold – alles Verkaufbare war verkauft und die
Gelder anschließend auf das Konto des Syndikates auf den Caymans überwiesen
worden. Von dort wurde es auf interne Konten umgebucht und dieser Vorgang dann
wieder gelöscht... Wirklich eine heiße Nummer – eine brillant heiße Nummer!
     
    ***
     
     „Quetschen Sie ihn aus! Ich muss ganz
genau wissen, was die Polizei weiß und hinter was oder wem die her sind.
Wahrscheinlich werden Sie Santa Cruz dann eliminieren müssen, um Spuren zu
verwischen. Aber halten Sie den Schaden sonst in Grenzen und bringen Sie keine
Polizisten um! Sonst beginnt eine Hetzjagd auf den Polizistenmörder.
Anschließend werden Sie das Land sofort und für einen sehr langen Urlaub
verlassen. Holen Sie sich ihr Geld bei mir ab. Ich gebe Ihnen 20 K
Zusatzprämie. Sie wissen ja, wo ich wohne.“ Mit diesem Auftrag im Kopf war Victor
Ivan nun in Stellung gegangen und beobachtete das Gebäude und das letzte
Fenster im zweiten Stock. In den vergangenen zwei Stunden hatten die Polizisten
eine Menge an Kartons, Koffer und Kisten aus dem Gebäude getragen und in
diversen Polizei-Lieferwagen verladen.
    Irgendetwas schien hier
vor sich zu gehen. Die geparkten Autos der Polizei wurden immer weniger und die
Beamten verabschiedeten sich zum Teil herzlich voneinander. Victor war
neugierig und betrat nochmals das Gebäude. Dieses Mal marschierte er direkt in
die zweite Etage. Er hatte einen billigen Strauß Blumen dabei, um seine Tarnung
als Besucher glaubhafter zu machen. Das Tischchen des wachhabenden Polizisten
stand nicht mehr vor der Glastür und niemand bewachte mehr den hinteren
Abschnitt des Gebäudes. Aus irgendeinem Grunde hatten die Polizisten ihre Zelte
abgebrochen. Das zu vernehmende Objekt stand lässig im Flur an die Wand gelehnt
und unterhielt sich angeregt mit einer attraktiven, dunkelhaarigen Frau im
weißen Arztkittel. Da wiegte sich jemand zu früh in Sicherheit....
    Es war noch zu früh am
Tag, um zuzuschlagen, aber die Voraussetzungen hatten sich für Victor deutlich
verbessert !
     
    ***
     
    Es war bereits dunkel und Licht
brannte in allen Fenstern des Krankenhausgebäudes, als
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