Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohne jedes Tabu

Ohne jedes Tabu

Titel: Ohne jedes Tabu
Autoren: Barbara McCauley
Vom Netzwerk:
okay? Und sie heißt Raina”, fügte er hinzu, „nicht Rita.”
    „Ach ja, richtig, Raina.”
    lan grinste ihn an, und Lucian wusste, er war auf den Arm genommen worden.
    „Tut mir ja Leid, euch zu enttäuschen, Jungs.” Er sah die anderen gelangweilt an, bevor er noch einen Schluck Bier nahm.
    „Aber da gibt es nichts zu spekulieren.”
    „Jedenfalls nicht von ihrer Seite aus.” Callan konnte sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. „Offenbar ist die Frau genauso schlau, wie sie schön ist.”
    Lucian knirschte mit den Zähnen und wünschte, die drei würden aufhören. Doch aus Erfahrung wusste er, dass sie gerade erst angefangen hatten.
    „Onkel lan! Onkel Callan! Onkel Reese! Ich habe gestern einen Home-Run-Schlag beim Baseball gemacht.” Kevin stürmte herein, gefolgt von Gabe. Der Junge hob den Arm, um es vorzumachen. „Du weißt das ja schon, Onkel Lucian.”
    „Genau, Großer.” Erleichtert lächelte Lucian Kevin an. Es gab doch nichts Besseres als einen redseligen Sechsjährigen, um eine Diskussion über Frauen zu unterbrechen. „Ich habe dir das schließlich auch alles beigebracht.”
    „Mir scheint, das muss gefeiert werden.” Reese nickte einer rothaarigen Kellnerin zu. „Marie, einen Hamburge r und einen Schokoladenshake für meinen Neffen hier, bitte.”
    „Wow! Danke, Onkel Reese.” Kevin kletterte auf einen Barhocker. „Und wir sollten auch Onkel Lucian feiern, wo er doch bald heiratet.”
    Lucian spuckte das Bier fast wieder aus, das er gerade geschluckt hatte. Mit Ausnahme des Fernsehers, der immer noch eingeschaltet war, wurde es mäuschenstill im Lokal. Sämtliche Gäste drehten den Kopf herum und schauten zu Lucian. lan, Reese und Callan starrten ihn ebenfalls und mit hochgezogenen Brauen an.
    Gabe dagegen grinste und setzte sich auf den Hocker neben Kevin.
    Lucians Hoffnungen, dass Kevin der Unterhaltung eine andere Richtung geben würde, lösten sich in nichts auf. „Ich werde nicht heiraten”, sagte er entschieden und mit so viel Geduld, wie er unter den Umständen aufbringen konnte. „Niemanden. Habt ihr das alle verstanden?”
    Die Männer tauschten einen wissenden Blick aus, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Kevin richteten, der glücklicherweise zum Thema Baseball zurückgekehrt war.
    Lucian nahm noch einen Schluck Bier und schüttelte den Kopf. Zum Kuckuck, was sollte dieses ganze Gerede vom Heiraten in letzter Zeit?
    Verheiratete Leute konnten es wohl nicht ertragen, dass Alleinstehende glücklich waren. Doch das war er. Er war gern Single und hatte vor, es noch sehr, sehr lange zu bleiben. Vielleicht sogar für immer.
    Es müsste schon eine ganz besondere Frau sein, die es schaffte, seine Meinung diesbezüglich zu ändern. Und tief in seinem Herzen bezweifelte Lucian, dass es diese Frau gab.
    „Oh, Raina, schau dir das an!” Melanies Augen glänzten feucht, als sie den winzigen weißen Strickhut hochhielt. „Ist der nicht niedlich?”
    „Er ist wirklich süß.” Lächelnd setzte Raina Emma zwischen einen Stapel leerer Geschenkpackungen, und das Baby krähte vor Vergnügen. „Siehst du, Emma gefällt er auch.”
    „Sie war wirklich ein Engel heute.” Melanie reichte der Kleinen eine bunte Rassel, die auf einem der Pakete festgebunden war. „Ist sie immer so lieb, wenn so viele Menschen um sie herum sind?”
    Raina setzte sich zu Melanie auf das Sofa und war froh über die Ruhe. Der Geräuschpegel von dreißig Frauenstimmen auf einer Babyparty war ungefähr vergleichbar mit dem, der auf einem Bahnhof herrschte. Die letzten Gäste sowie Melanies Schwägerinnen waren erst vor wenigen Minuten gegangen, und Raina dröhnten immer noch die Ohren.
    „Sie wurde praktisch in einem Umkleidezimmer voller Models geboren und von so vielen Frauen bewundert und verhätschelt, dass ich schon Angst bekam, sie könnte nicht mehr wissen, wer ihre richtige Mutter ist. Ich müsste ein Kindermädchen für sie engagieren, damit sie wenigstens ein bisschen Ruhe bekam.” Raina nahm einen winzigen hellgrünen Schlafanzug in die Hand und meinte ein wenig wehmütig: „Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, dass sie jemals so klein war.”
    „Raina.” Melanies Lächeln schwand. „Es tut mir Leid, dass ich nicht für dich da sein konnte, als du mit Emma schwanger warst.” Sie drückte Rainas Hand. „Du weißt hoffentlich, wie sehr ich mir das gewünscht habe.”
    „Natürlich weiß ich das.” Raina umarmte ihre Freundin. „Ich war in Italien und habe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher