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Oft

Oft

Titel: Oft
Autoren: Marina Schuster
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dem Strahlen in ihren Gesichtern keinen Abbruch getan. Nach der üblichen Ansprache des Friedensrichters hatten sie sich das Jawort gegeben, sich dann gegenseitig die schmalen, goldenen Ringe übergestreift und mit einem ausgiebigen Kuss ihr Eheversprechen besiegelt. Unter den Klängen eines Elvis-Songs, welchen die Frau des Friedensrichters auf einem alten Piano intonierte, hatten sie glücklich die Kapelle verlassen und sich auf den Weg ins Hotel gemacht.
    »Nun Mrs. McDermott, wie fühlen Sie sich so als ehrbare Ehefrau?«, fragte Adrian jetzt liebevoll, während er Melody über die Schwelle der Hotelsuite trug und sie vorsichtig im Schlafzimmer auf dem Bett absetzte.
    »Vielleicht sollten Sie mich das nach der Hochzeitsnacht noch einmal fragen, Chef«, sagte sie neckend und zog ihn sehnsüchtig zu sich herunter.
    »Langsam«, bremste er sie, »du wirst doch nicht wollen, dass ich mich heute gleich so sehr verausgabe, dass ich für den Rest unserer Flitterwochen keine Kraft mehr haben werde.«
    Sie lachte. »So wie ich dich inzwischen kenne, glaube ich nicht, dass es da irgendwelche Probleme geben wird.«
    »Ich sehe schon, Sex ist offenbar tatsächlich der einzige Grund, aus dem du mich geheiratet hast.« Mit einem gespielt vorwurfsvollen Seufzen griff er nach der Champagnerflasche, die in einem Eiskübel auf dem Nachttisch stand. »Extra alkoholfrei«, erklärte er, als er Melodys kritischen Blick bemerkte.
    Geschickt öffnete er die Flasche, goss ein wenig des prickelnden Getränks in die beiden bereitstehenden Gläser und reichte Melody eines davon.
    »Auf uns Liebling«, sagte er leise und schaute ihr fest in die Augen. »Ich bin sehr froh, dass du bei mir bist, und ich hoffe, ich kann dich auch ein bisschen glücklich machen.«
    »Das hast du bereits getan«, bestätigte sie sanft und strich sich über ihren Bauch, »in doppelter Hinsicht.«
    Sie stießen miteinander an, und nach einem innigen Kuss nahm Adrian ihr das Glas aus der Hand, stellte es zusammen mit seinem wieder ab.
    »Vielleicht hast du doch recht«, murmelte er, während er mit seinen Lippen an ihrem Hals entlang streifte und seine Hände zärtlich über ihren Rücken zum Verschluss ihres Kleids gleiten ließ. »Wir sollten unsere Zweisamkeit ausgiebig genießen, wer weiß, ob wir in ein paar Monaten noch Gelegenheit dazu haben werden.«
    »Wenn ich daran denke, wo du schon überall über mich hergefallen bist, bin ich mir sicher, dass sich da bestimmt genug Möglichkeiten finden werden«, neckte sie ihn und knöpfte sein Hemd auf. »Erinnere dich nur an die Umkleidekabine, in der unsere Zwillinge entstanden sind.«
    Er lächelte. »Stimmt. Notfalls gehen wir dann eben mindestens einmal in der Woche ein Kleid für dich kaufen.«

6
    Die Feier auf Adrians Ranch war in vollem Gange. Die Gäste amüsierten sich prächtig, die erste Verblüffung über die unerwartete Flucht des Brautpaars hatte sich gelegt, und zufrieden schaute Rose zu, wie alle dennoch ausgiebig das Fest genossen.
    »Trotzdem schade«, sagte Lauren zu Callan, als sie gemeinsam am Büffet standen, »eigentlich wollte ich mich nach der Feier noch kurz mit Adrian wegen eines Darlehens unterhalten, bevor er in die Flitterwochen verschwindet.«
    »Du brauchst Geld?«, fragte er überrascht. »Wofür denn?«
    »Ich habe mir überlegt, die Cactus-Bar zu kaufen«, erklärte sie.
    »Was?«, entfuhr es ihm entgeistert. »Das ist nicht dein Ernst. Wo soll ich denn dann in Ruhe meinen Whiskey trinken, wenn du mich mit deinen Adleraugen beobachtest?«
    »Doch«, nickte sie entschieden. »Ich habe schon immer mit dem Gedanken gespielt, ein Restaurant zu eröffnen, und das wäre eine günstige Gelegenheit. Ich war vor ein paar Tagen dort und habe mir alles angesehen, einschließlich der Wohnung und der kleinen Dachkammer. Wenn ich das Ganze kaufen würde, hätte ich nicht nur meinen Traum erfüllt, sondern auch endlich mehr Platz für Timmy und mich.«
    »Was willst du kaufen?«, ertönte in diesem Moment Matts Stimme hinter ihr.
    Erschrocken fuhr sie herum und biss sich verlegen auf die Unterlippe. Sie hatte Matt bisher nichts von ihren Plänen erzählt, denn sie war sich nicht sicher, wie er darauf reagieren würde.
    »Ich lasse euch dann mal alleine«, nickte Callan nach einem kurzen Blick auf das angespannte Gesicht seiner Schwester. »Und wegen des Geldes musst du dir keine Gedanken machen, ich bin mir sicher, dass Adrian da mit sich reden lässt. Wenn nicht, schaue ich, was ich tun kann.
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