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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus
Autoren: K. H. Scheer
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ge­fahr­los.
    »Sie kön­nen die Sa­che in we­ni­gen Ta­gen er­le­digt ha­ben. An­schlie­ßend keh­ren Sie ins Haupt­quar­tier zu­rück. Be­ei­len Sie sich ge­fäl­ligst«, sag­te Re­ling schroff.
    »Sie star­ten in ei­ner Stun­de. Sie gel­ten als der ame­ri­ka­ni­sche Waf­fen­phy­si­ker Dr. Ralf Gun­nar­son, der mit sei­nem Freund Ni­ko­lai Alex­an­dro­witsch Lu­di­now Er­ho­lung bei der Jagd in Si­bi­ri­en sucht. Sie lie­ben den kal­ten, tro­ckenen Win­ter die­ses Lan­des. Lu­di­now gilt als das, was er ist. Sein Na­me ist un­be­kannt. Ih­re Aus­rüs­tung fin­den Sie in dem Luft­trans­por­ter. Noch Fra­gen?«
    Auf die­se ste­reo­ty­pe Re­de­wen­dung hat­te ich nur ge­war­tet. Der Chef be­en­de­te häu­fig sei­ne An­wei­sun­gen mit den bei­den Wört­chen »noch Fra­gen«.
    Na­tür­lich hat­te ich noch Fra­gen; sehr vie­le so­gar! Ich woll­te wis­sen, was den Geis­tes­kran­ken wohl be­we­gen wür­de, nach der Flucht sei­nen Bru­der auf­zu­su­chen. Er hät­te sich auch nach Wes­ten wen­den kön­nen. Sei­ne Dienst­stel­le lag am Aral-See.
    »Er kommt«, be­lehr­te mich Gor­ss­kij. »Wir sor­gen da­für. Sta­na ist jetzt auf be­son­de­re Art in­tel­li­gent. Wir las­sen ihm nur einen Flucht­weg of­fen.«
    An­schlie­ßend er­kun­dig­te ich mich, wie ich sei­nem Bru­der das Le­ben ret­ten soll­te. Bei der Ant­wort be­wun­der­te ich die ex­ak­te Ar­beit der Rus­sen.
    »Fe­dor Imor­gin liegt seit drei Ta­gen in ei­nem ver­schüt­te­ten Berg­werkss­tol­len. Ein Son­der­kom­man­do brach­te den Gang zum Ein­sturz, als Imor­gin nach Uran­erz such­te.«
    Gor­ss­kij sah auf die Uhr und run­zel­te die Stirn.
    »Nun flie­gen Sie aber los, HC-9! Bis Sie dort an­kom­men, dürf­te der Mann tat­säch­lich dem To­de na­he sein. Sein Brenn­holz­vor­rat schrumpft zu­sam­men. Er spal­tet die al­ten Gru­ben­höl­zer auf. Sie, Herr Oberst, wer­den von mei­nen Leu­ten er­war­tet. Wenn Sie Imor­gin aus der Fal­le be­freit ha­ben, brin­gen Sie ihn in sei­ne Hüt­te. Sie liegt vier­zehn Ki­lo­me­ter von dem Berg­werk ent­fernt.«
    Re­ling be­glei­te­te mich bis zum Aus­gang. Be­vor ich mich von ihm ver­ab­schie­de­te, er­klär­te er mir noch lei­se:
    »Be­ei­len Sie sich. Ich konn­te Gor­ss­ki­js Bit­te nicht ab­schla­gen, ob­wohl ich nicht glau­be, daß der Ir­re wich­ti­ge Kennt­nis­se hat. MA-23 und Man­zo sind seit sechs Ta­gen ver­schwun­den.«
    Ich blick­te den Al­ten ver­stört an. Han­ni­bal war ver­schwun­den?
    »Fra­gen Sie nicht«, sag­te Re­ling has­ti­ger. »Nie­mand weiß hier, daß wir noch an­de­re Te­le­pa­then ha­ben. Man­zo und Han­ni­bal sind bei ei­nem Ein­satz im Atom­kraft­werk von Se­al Rocks auf Neu­fund­land ver­schol­len. Sie jag­ten zwei oder drei Sa­bo­teu­re, die vom Si­cher­heits­dienst nicht ge­fun­den wer­den konn­ten. Da­bei kam es zu ei­ner Ex­plo­si­on, die große Tei­le des Wer­kes zer­stör­te.«
    »Wie­so er­fah­re ich das jetzt erst?«
    »Ih­re Auf­ga­be war eben­falls wich­tig. Scout I darf nicht ver­nich­tet wer­den. Die Te­le­pa­thin Ki­ny Ed­wards ist be­reits auf dem Sa­tel­li­ten ein­ge­schleust wor­den. Sie wird die Be­sat­zung über­wa­chen. Nach dem Aus­schei­den von MA-23 und Ser­geant Man­zo sind Sie der ein­zi­ge Mann, den ich noch mit Son­der­auf­ga­ben be­trau­en kann. Keh­ren Sie al­so schnells­tens zu­rück. Der Fall Sta­na Imor­gin dürf­te nicht wei­ter schwie­rig sein. Mitt­ler­wei­le wer­de ich die ge­plan­te Groß­ak­ti­on vor­be­rei­ten. Ich er­war­te stünd­lich neue Nach­rich­ten. Al­le Dienst­stel­len der In­ter­na­tio­na­len-Ab­wehr-Ko­ali­ti­on ha­ben die An­wei­sung er­hal­ten, Sa­bo­ta­ge­fäl­le so­fort zu mel­den. Wir müs­sen we­nigs­tens einen At­ten­tä­ter le­bend ins Haupt­quar­tier brin­gen. Zu­sätz­lich läuft ei­ne Über­prü­fungs­ak­ti­on. Al­le be­kann­ten Wis­sen­schaft­ler der Er­de wer­den ge­tes­tet. Wir wis­sen noch nicht, wer von ih­nen eben­falls ver­schwun­den ist.«
    Ich hielt den Atem an.
    »Wie – Sie glau­ben an …«
    »Ja­wohl«, un­ter­brach er mich. »Wir glau­ben an Ent­füh­run­gen. Sie ah­nen nicht, was in den we­ni­gen Ta­gen
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