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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus
Autoren: K. H. Scheer
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Die Op­fer, die wir ge­bracht hat­ten, wa­ren je­doch groß.
    Han­ni­bal teil­te mir mit, er gin­ge mit Dr. La­bel auf die Druck­bla­sen zu. Sie hat­ten die Druck­wel­le gut über­stan­den. Da die Ge­fan­ge­nen kei­ne Kom­bi­na­tio­nen be­sa­ßen, konn­ten sie die Bau­wer­ke nicht ver­las­sen.
    Ich schritt die Steil­hän­ge hin­un­ter und dach­te an Hei­no Barts, Dr. Ka­nopz­ki, Ni­ko­lai Alex­an­dro­witsch Lu­di­now und Ser­geant Man­zo. Sie al­le hat­ten ihr Bes­tes ge­tan.
    Han­ni­bal war­te­te vor der Schleu­se. Wir wur­den schwei­gend emp­fan­gen. Die Wis­sen­schaft­ler wuß­ten be­reits, was ge­sche­hen war. Dr. Lio­nel Worms brach­te uns in die Kli­nik. Mein Kör­per schi­en nur noch aus Beu­len und Quet­schun­gen zu be­ste­hen. Han­ni­bal war am En­de sei­ner Kräf­te.
    La­bel schick­te den ers­ten Funk­spruch zur Er­de, als die glü­hen­de Atom­wol­ke end­lich ver­schwun­den war. Die Son­ne strahl­te wie­der al­lein auf den Mars her­ab.
    Die Ant­wort der Raum­sta­ti­on Ter­ra I ging ei­ne Stun­de spä­ter ein. Die ge­wal­ti­gen Richt­strahl­an­ten­nen des Sa­tel­li­ten wa­ren voll ein­ge­setzt wor­den.
    Worms teil­te mir im Auf­trag von Ge­ne­ral Re­ling mit, ein mo­der­ner Plas­ma­kreu­zer wür­de in we­ni­gen Stun­den ab­flie­gen. Das Mars­schiff »1418« sei star­tun­klar, da es von be­ein­fluß­ten Sa­bo­teu­ren be­schä­digt wor­den sei.
    Da wuß­te ich end­lich, wes­halb der schnel­le Mar­s­kreu­zer nicht auf­ge­taucht war.
    Der Chef gra­tu­lier­te zu dem Er­folg und teil­te uns noch an­de­re Din­ge mit, die mich au­gen­blick­lich nur am Ran­de in­ter­es­sier­ten. Vor al­lem aber for­der­te er einen ge­nau­en Be­richt an.
    Ich schrieb die Mel­dung und schick­te sie zur Funk­zen­tra­le. Jetzt konn­ten die Tech­ni­ker wie­der nach ei­ge­nem Er­mes­sen ar­bei­ten.
    Wie­der­um ei­ne Stun­de spä­ter kam ein lan­ger Spruch an. Re­ling teil­te ab­schlie­ßend mit:
    »Ver­tei­di­gungs­be­reit­schaft Top­thar her­stel­len. Hal­te es für un­wahr­schein­lich, daß Kreu­zer­kom­man­dant kei­ne Er­folgs­mel­dung nach Hau­se schick­te. Müs­sen auf al­les vor­be­rei­tet sein. Stel­len Sie zu­rück­ge­las­se­ne Bom­be si­cher. Kei­ne Ex­pe­ri­men­te. Waf­fen­ex­per­ten kom­men mit Ent­satz­flot­te an. Die Bom­be muß zur Er­de ge­bracht wer­den. For­dern Sie Mars­wis­sen­schaft­ler auf, Stu­di­en über sämt­li­che Be­ob­ach­tun­gen an­zu­fer­ti­gen und zu ko­or­di­nie­ren. Erd­re­gie­rung be­nö­tigt für elek­tro­ni­sche Aus­wer­tung al­le nur denk­ba­ren Ein­zel­hei­ten.
    An­wen­dung der Not­stands­ge­set­ze durch Sie wird nach­träg­lich ge­neh­migt. Er­nen­ne Sie hier­mit zum Ober­be­fehls­ha­ber Mars. Be­sat­zung ist zu ver­ei­di­gen. Ge­ben Sie Auf­stel­lung über La­ger­be­stän­de durch.«
    Dr. Worms und Pro­fes­sor Aich sa­hen sich be­zeich­nend an, als ich den Funk­spruch auf den Tisch leg­te.
    »Wenn Re­lings Ver­dacht stimmt, mei­ne Her­ren, steht uns noch al­ler­lei be­vor«, sag­te ich mit ei­nem miß­glück­ten Lä­cheln. »Ja, dann kann ich Sie nur noch bit­ten, die fürch­ter­li­chen Er­eig­nis­se noch­mals in Ihr Ge­dächt­nis zu­rück­zu­ru­fen und mit der An­fer­ti­gung der Er­fah­rungs­be­rich­te zu be­gin­nen. Dr. La­bel wird al­le in sei­nem La­ger vor­han­de­nen Aus­rüs­tungs­stücke ins Camp brin­gen. Wenn Sie die Druck­bla­sen ver­las­sen wol­len, müs­sen Sie sich not­ge­drun­gen ei­ni­gen, wer die we­ni­gen Kom­bi­na­tio­nen tra­gen soll.«
    Die Män­ner gin­gen. Ich leg­te mich ins Bett und zog die De­cke über mich. Han­ni­bal und ich la­gen in dem glei­chen Raum, in dem un­ser Ein­satz be­gon­nen hat­te – nur war es jetzt nicht mehr Dr. Ka­nopz­ki, der uns um­sorg­te.
    Wir schwie­gen fast ei­ne Stun­de. Un­se­re in­ne­re An­span­nung lös­te sich nur lang­sam.
    Ich glaub­te die te­le­pa­thi­sche Stim­me des Kom­man­dan­ten zu hö­ren. Sei­nen Na­men hat­te ich nie er­fah­ren. Wahr­schein­lich hät­te ich ihn auch nicht aus­spre­chen kön­nen.
    Er war in­tel­li­gent und vor­sich­tig ge­we­sen; aber doch nicht vor­sich­tig ge­nug, um
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