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Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Titel: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs
Autoren: Justus Richter
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stehlen oder rauben natürlich erst recht nicht, und wenn es irgendjemand dem Konsumenten schenkt, macht sich der Schenkende strafbar.
    Platz 12
    Das folgende Gesetz hat im sogenannten britischen Common Law eigentlich keinen Stellenwert mehr, wird auch nicht mehr angewendet und kommt sprachlich ein wenig altertümlich daher. Offiziell gehört es jedoch seit dem frühen 17. Jahrhundert, als ein toter Pottwal an die Küste des Königreichs geschwemmt wurde, zur Gesetzessammlung. Weil es sehr spezielle Eigentumsverhältnisse auf sehr spezielle Art regelt, soll es hier gewürdigt werden:
    § (…) Der Kopf des Tieres aber sei dem König zugedacht, dass dieser nach seinem Gutdünken darüber verfüge. (…) Der Körper des Wales bis hin zur rückwärtigen Flosse jedoch ist der Königin zugedacht, dass diese das Fleisch verteilen und die starken Knochen verarbeiten möge.
    Dazu sollte man wissen, dass Walknochen in England ein höchst beliebter und auch recht teurer Importartikel waren, denn aus ihnen wurden die seinerzeit modisch absolut unerlässlichen Korsetts für die Damenwelt gefertigt. Derzeit jedoch dürfte die Queen sogar den Kopf für sich in Anspruch nehmen, da es ihr Gemahl, Prinz Philipp, bekanntlich nie zur Königswürde gebracht hat.
    Platz 11
    § Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung und mit Erlass vom 28. März 1942, Bezug nehmend auf die Verordnungen 259, 264a und b, 272 und 273 b ist innerhalb der Grenzen von Stadt und County Los Angeles das Anfertigen, der Verkauf, der Erwerb sowie das Tragen der sogenannten »Zoot suits« untersagt. (…) Personen, die mit den als Zoot suits bekannten Anzügen in irgendeiner Form innerhalb der Stadt- und County-Grenzen Handel treiben, derartige Anzüge im Auftrag oder auf eigene Initiative hin anfertigen oder anfertigen lassen oder derartige Anzüge in der Öffentlichkeit tragen, werden mit Gefängnisstrafen nicht über einem Jahr und Geldbußen von nicht weniger als 50 Dollar und nicht mehr als 500 Dollar oder wahlweise mit einer Gefängnisstrafe und einer Geldbuße belegt.
    Dieses Gesetz aus den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist der amerikanischen Beteiligung am Zweiten Weltkrieg zu verdanken. Damals waren gute und vor allem farbenprächtige Stoffe rar – fast alles, was Qualität besaß, musste an die Streitkräfte verkauft werden. Der Uniformbedarf war enorm. Doch vor allem die aus Mexiko stammenden Einwohner Kaliforniens scherten sich nicht viel darum. Sie hatten ihre eigenen Quellen und trugen – quasi als Kontrastprogramm – besonders farbenprächtige und grellbunte Anzüge, sogenannte »Zoot Suits«. Dies wiederum war einigen Rassisten Anlass genug, um mit Latten und Knüppeln ihre Auffassung von Patriotismus einzufordern, was wiederum die Stadtverwaltung auf den Plan rief. Deren Reaktion war für die damalige Zeit von bezwingender Logik: Nicht etwa die Prügler wurden zur Rechenschaft gezogen, sondern die Anzüge verboten.
    Platz 10
    In verschiedenen Übersetzungen und Versionen wird das folgende Dekret des französischen Königs Ludwig XVI. in unterschiedlicher Art zitiert, so dass hier auf die Festlegung auf einen bestimmten Wortlaut verzichtet wird:
    § Die Länge eines Taschentuchs innerhalb der Grenzen des französischen Imperiums muss seiner Breite entsprechen.
    Nach übereinstimmenden Schilderungen war dieser Erlass seinerzeit von Ludwigs Gattin Marie Antoinette erwirkt worden. Die habsburgische Prinzessin, von Haus aus durchaus »a bisserl« überkandidelt, hatte sich an der Vielzahl verschiedenförmiger Taschentücher gestört – warum, kann man heute nicht einmal mehr ahnen. Inwieweit sich das quadratische Schnupftücherl dann tatsächlich durchgesetzt hat, lässt sich leider nicht mehr nachvollziehen. Auch ob und wie die Anordnung überprüft wurde, ist im Nebel der Geschichte verschwunden. Typisch – die wirklich wichtigen Dinge notiert kein Schwein.
    Platz 9
    Amerika mag das Land der Freiheit sein – beim Thema Rauchen hört der Spaß mittlerweile allerdings auf. Einige Gemeinden Kaliforniens rühmen sich, das strengste Rauchverbot der Nation zu haben, doch Vorreiter war das County Montgomery im Bundesstaat Maryland:
    § Unabhängig von den Eigentumsverhältnissen der betreffenden Wohneinheit ist es Besitzern, Mietern, Untermietern und Gästen verboten, eine Zigarette zu entzünden oder diese zu konsumieren. (…) Zuwiderhandlungen werden mit einer Geldbuße von 250 Dollar belegt, im Wiederholungsfall mit einer Geldbuße von
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