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Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Erwartung (German Edition)
Autoren: Tricia Rayburn
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wieder ihrer Enkelin zu und begann, sanft ihren Bauch zu massieren, als wolle sie den Aufruhr darin besänftigen. »Sobald Raina klar wurde, dass sie Paul Carsons nicht bekommen würde .da hat sie dafür gesorgt, dass auch keine andere Frau ihn haben kann.«
    Paige stöhnte, aber es war schwer zu beurteilen, ob Bettys Geschichte der Grund war oder die zunehmenden Schmerzen. »Was ist mit den Übrigen? Als er tot war, wieso mussten noch andere Männer sterben?«
    »Deine Mutter war trotz ihrer Kälte nicht immun gegen die Liebe und genauso wenig gegen die Gefühle, die auf ein gebrochenes Herz folgen. Sie war tief verletzt. Und zornig. Sie suchte sich andere Männer wie Paul Carsons – gutaussehende, reiche, mächtige Männer – und verpasste ihnen eine Lektion, die sie nicht vergessen würden.«
    Ich wandte den Blick vom Autospiegel ab, als Betty ihreEnkelin auf die Wange küsste und sie in die Arme nahm. Würde ich morgen noch jemanden haben, der sich genauso um mich kümmerte, wenn ich verängstigt, verletzt oder verstört war?
    »Also, was sollen wir tun?«, seufzte Paige ein paar Minuten später. »Wie können wir sie aufhalten?«
    Betty schaut mich an, und ich schaute Simon an. Da er nicht antwortete, nahm ich die Sporttasche, die zwischen meinen Füßen am Boden stand.
    Paiges Augen wurden groß, als sie den Metallkanister sah.
    »Das hier ist eine extrem wirksame Kombination aus Trockeneis, Flüssigstickstoff und chemischen Katalysatoren«, erklärte ich. »Man könnte es eine Bombe mit Wintereffekt nennen. Einer von Simons Professoren hat bei seinen Forschungen zum Klimawandel mit einem Prototyp experimentiert, und als Simon ihm die Lage erklärt und um Hilfe gebeten hat, war Dr. Beakman bereit, ihm die Flüssigkeit herzustellen. Wenn seine Berechnungen stimmen, müssen wir sie nur an den richtigen Platz bringen, dort wird Simon die Kettenreaktion in Gang setzen … und dann wird das Meer von Winter Harbor zum ersten Mal vollständig zufrieren, so dass alles Leben unter dem Eis eingeschlossen ist.«
    Sie starrte mich an. »Aber was geschieht mit Raina und Zara, wenn–«
    Ich öffnete schon den Mund, um ihr zu erklären, warum sie beide unter Wasser sein mussten, wenn wir die Bombe betätigten. Doch in diesem Moment ruckte sie zurück, so dass ihre Schultern gegen die Lehne prallten.
    Schnell zog ich eine weitere Plastikflasche voll Meerwasser aus der Tasche und reichte sie Betty. Paige hatte schon fünf davon getrunken. Das Wasser schien ihre Schmerzen zu lindern, aber die Abstände zwischen den Anfällen wurdenimmer kürzer. Wir hatten geglaubt, zehn Liter würden ausreichen, bis wir alles hinter uns hatten und sie ins Krankenhaus bringen konnten, doch schon jetzt war nur noch die Hälfte übrig. Was bedeutete, wir mussten auch deshalb so schnell wie möglich das Meer erreichen, damit sie genug von ihrem Lebenselexier zu trinken bekam.
    »Nein, ist schon okay«, sagte ich, als Simon langsamer fuhr. »Du hast recht, wir müssen uns beeilen. Geh nicht vom Gas.«
    »Tue ich gar nicht.«
    Sein Blick ruhte auf dem Tachometer, dessen Zeiger sank, obwohl Simon das Gaspedal durchgedrückt hatte und der Motor vor Anstrengung jaulte.
    »Der Hagel ist schuld«, meinte Simon. »Inzwischen fällt so viel davon, dass die Straße mit Eissplittern übersät ist. Die Reifen bekommen keinen Halt.«
    Mein Puls raste, als der Tachozeiger erst auf sechzig, dann auf dreißig sank, bis er schließlich bei null landete.
    Nur zwei Meilen von dem Pfad entfernt, der zu den Chione Cliffs führte, stieß der Volvo ein letztes Jaulen aus und begann rückwärtszurollen. Simon brachte ihn am Straßenrand zum Stehen.
    »Schaffen wir die Strecke zu Fuß?«, erkundigte ich mich.
    Er schwieg, denn natürlich hatten wir keine Chance, rechtzeitig zu kommen … es war schon nach elf. Für zwei Meilen auf dieser steilen Straße hätten wir selbst bei perfektem Wetter mindestens eine halbe Stunde gebraucht, und dann folgte noch der Wanderpfad auf dem Berg.
    »Was ist mit Caleb?«, fragte ich. »Euer Kombi hat Vierradantrieb. Vielleicht kann er –«
    Bevor ich zu Ende gesprochen hatte, schnappte sich Simon sein Handy aus dem Becherhalter und wählte. Aber gleich darauf legte er wieder auf. »Keine Antwort.«
    »Vielleicht Oliver? Oder Beaker?«
    Er versuchte es bei beiden und hatte genauso wenig Erfolg.
    »O Gott … o Gott …« Paige krümmte sich auf der Rückbank.
    ›Wie jede rüstige alte Lady wird sie leicht müde, besonders
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