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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition)
Autoren: Joachim Koller
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hohen Bogen wegflogen. Eric wurde in den Sitz gedrückt und die Wucht des Aufpralls stauchte ihn zusammen, dass er glaubte, mehrere Knochen müssten nun gebrochen sein. Hinter ihm hörte er Walter aufschreien. Dann gab es einen dumpfen Knall und Walter war ruhig.
    Der Airbag sackte zusammen und Eric lag benommen im Sitz. Er spürte, wie ihm nahezu jede Stelle an seinem Körper schmerzte. Eine lange Wunde auf seinem Unterarm blutete. Er drehte langsam den Kopf, um nach seinem Fahrgast zu sehen. Walter lag mit dem Kopf am Fenster und stöhnte schmerzvoll. Diese Scheibe war noch heil geblieben, dachte Eric überrascht.
    „ Herr Knoth? Hören Sie mich?“, fragte er laut.
    Walter Knoth blickte ihn schmerzverzerrt an.
    „ Eric … hören Sie … nehmen Sie meinen Schlüssel.“ Walter holte seinen Wohnungsschlüssel hervor und reichte ihm Eric.
    „ Ganz ruhig, Herr Knoth. Ich werde gleich Hilfe holen, das wird wieder“ versuchte er ihn zu beruhigen.
    Walter hielt ihm den Schlüssel entgegen.
    „ Bitte … nehmen Sie ihn. Meine Tochter wird mit der Steinplatte … Nummer des Safes …“ Er stöhnte wieder auf. Eric nahm ihm den Schlüssel ab und steckte ihn ein.
    „ Ich rufe sofort Hilfe, Herr Knoth. Beruhigen Sie sich, die Rettung kommt gleich.“
    Walter lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er musste große Schmerzen haben.
    Eric versuchte seine Tür zu öffnen, die sehr verzogen war. Erst mit viel Kraft, gelang es ihm, sie aufzustoßen. Er fiel hinaus in den kalten Schnee. Eric schüttelte den Kopf und blickte nach vor, wo ein knapp zwei Meter hoher Stapel mit Holzpaletten stand. Auf allen Vieren krabbelte er hin und versuchte sich daran hochzuziehen.
    „ Caramba, Coño!“, stöhnte er hervor, „Muss das an meinem letzten Tag noch passieren?“
    Er zog sich weiter hoch, als sich die Paletten vor ihm langsam neigten. Eric sah, wie sich die schweren Holzpaletten ihm entgegenkippten, und nahm alle Kraft zusammen, um sich wegzustoßen. Er sprang von dem einstürzenden Turm weg, landete auf dem kalten Beton und schrie vor Schmerzen auf.
    Mit geschlossenen Augen holte er mehrmals tief Luft, fluchte auf Spanisch über den kalten Beton und spürte, wie sein Kopf anfing, schmerzhaft zu pochen.
    Langsam drehte er sich um und sah zu seinem völlig zerstörten Wagen. Weit hinter ihnen sah er die Scheinwerfer eines anderen Autos. Während er noch überlegte, wie er auf sich aufmerksam machen könnte, erschien bei dem Wagen ein weiteres Licht. Es war ein kurzes Aufblitzen, als würde jemand ein übergroßes Feuerzeug anzünden. Verwundert nahm er ein Zischen wahr.
    Es dauerte einige Augenblicke, bis Eric mit Entsetzen realisierte, dass das Zischen zu einer kleinen Rakete gehörte, die abgefeuert wurde und auf dem Weg zu ihm war.
    Schnell drehte er sich weg und rollte sich über den Schnee weg von seinem Wagen. Gleich darauf schlug die Rakete ein und verwandelte den Wagen mit einem ohrenbetäubenden Knall in einen großen Feuerball. Eric wurde von einer Druckwelle erfasst und über den rauen Beton geschleudert. Er stieß mit dem Rücken gegen eine Wand und blieb regungslos liegen.
    Wenn ich nicht schon gekündigt wäre, dann würde ich hiermit den Job schmeißen, dachte er.
     

Kapitel 3
     

    Eine Woche später
     

    Eric lag daheim auf seiner Couch und surfte eher desinteressiert durch die Fernsehprogramme. Vor zwei Tagen war er aus dem Krankenhaus entlassen worden. Einige Blessuren waren noch zu sehen und am Unterarm zierte ihn nun eine Narbe.
    Er war froh, nicht mehr täglich Besuch von der Polizei zu bekommen. Stundenlang hatten sie ihn im Krankenhaus ausgefragt, über seinen Fahrgast, über den anderen Wagen und über die Umstände des Unfalls. Eric erfuhr nur, dass es wohl ein gezielter Anschlag war, wobei man nicht wusste, warum. Sein Fahrgast war ein mäßig bekannter Wissenschaftler, der in den letzten Jahren nichts Auffälliges gemacht hatte. Er ließ die Fantasien von Walter Knoth aus, da Eric sich dachte, ihn nicht noch eigenartiger darstellen zu wollen. Morgen fand die Beerdigung statt, aber Eric hatte nicht vor, dort zu erscheinen. Warum auch, er kannte diesen alten Mann gerade einmal ein paar Stunden.
    Sein ehemaliger Chef war alles andere als begeistert gewesen, als er erfuhr, dass die Limousine in die Luft gesprengt wurde. Er machte Eric zwar keine Vorwürfe, es war ihm aber anzusehen, dass er froh war, ihn nicht länger bei sich in der Arbeit zu haben.
    Somit hatte Eric nun über ein Monat bezahlten
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