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Obsession

Titel: Obsession
Autoren: Simon Beckett
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können. Der Vermittler hielt einen Moment inne, dann sagte er: «ICH HABE MIT BEN MURRAY GESPROCHEN,
     JOHN.   ER WILL DAS GANZE HIER AUCH NICHT.   ER SAGT, ER WILL SIE UND STEVEN NICHT AUSEINANDERBRINGEN.   REDEN SIE MIT UNS, JOHN.   VIELLEICHT KÖNNEN WIR   ...»
    Die Stimme aus dem Bürogebäude war deutlich zu verstehen.
«Ist Murray da?»
    Als er Coles Stimme hörte, spannte sich Ben an. Der Vermittler zögerte. «JA, ER IST HIER, JOHN.   WOLLEN SIE MIT IHM SPRECHEN? GEHEN SIE ANS TELEFON UND   ...»
    |396|
«Schicken Sie ihn rein.»
    «SIE WISSEN, DASS ICH DAS NICHT TUN KANN, ABER SIE KÖNNEN AM   ...»
    Bei dem Knall der Schrotflinte zog jeder den Kopf ein. Aus dieser Nähe konnte Ben durch die Barrikade die Mündung aufblitzen
     sehen.
«Schicken Sie ihn rein!»
    «Scheiße!», sagte O’Donnell. Greene holte tief Luft. Ben war bei ihm, ehe er das Megaphon wieder benutzen konnte.
    «Lassen Sie mich reingehen!»
    «Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen zurückbleiben!»
    «Tun Sie, was er sagt!»
    Die Flinte krachte wieder los.
«Sie haben fünf Minuten.»
    Ben packte Greenes Arm. «Bitte! Vielleicht kann ich mit ihm reden! Wer weiß, was er sonst macht!»
    Der Vermittler riss sich los. «Ich weiß, was er macht, wenn Sie reingehen. Schaffen Sie ihn hier weg!», forderte er O’Donnell
     auf.
    «Er hat meinen Sohn!», schrie Ben, und zum ersten Mal wurde ihm klar, dass es der Wahrheit entsprach. Aber der Sergeant zog
     ihn bereits weg und winkte einen anderen Polizisten heran. «Bringen Sie ihn zurück in die Kommandozentrale.»
    Der Polizist packte seinen Arm über dem Ellbogen und bugsierte ihn durch das Tor. «Ist ja gut, ich kann allein gehen!», sagte
     Ben, doch der Polizist lockerte seinen Griff nicht, als sie hinausgingen. Die Krankenwagen waren verschwunden, aber auf der
     Straße lagen wie der Müll einer blutigen Straßenfeier überall Ausrüstungsgegenstände und Uniformteile herum. Eine kugelsichere
     Weste lag wie ein überfahrener Hund im Rinnstein. Daneben ein einzelner, aufrecht stehender Stiefel, dessen feuchtes Leder
     glänzte. Hier und da sah er dunkle Flecken auf dem überfrorenen Asphalt, |397| die keine Ölspuren waren. Ben fragte sich, wie ein paar alte, in einer Metallkassette gefundenen Zeitungsausschnitte zu dieser
     Katastrophe führen konnten. Als sie den weißen Wohnwagen erreicht hatten, zitterte er mehr denn je.
    «Ich muss mich übergeben», sagte er.
    Der Polizist wich zurück, als Ben sich an einen Laternenpfahl stützte. Sein Funkgerät zischte, und eine blecherne Stimme schnarrte.
     Der Polizist antwortete forsch, dann legte er eine Hand auf Bens Schulter. «Kommen Sie klar?»
    «Geben Sie mir nur ein paar Minuten.»
    «Gehen Sie in den Wohnwagen, wenn Sie sich erholt haben. Man wird Ihnen einen Tee geben.»
    Ben bedankte sich, ohne aufzusehen. Der Polizist ließ ihn vor dem Wohnwagen stehen und lief zurück zum Schrottplatz. Noch
     immer vornübergebeugt, sah Ben, wie er hinter den Mauern verschwand.
    Dann richtete er sich auf und schaute sich um.
     
    Außerhalb des Schrottplatzes hatte sich die Aufregung gelegt. Im Schutz ihrer Fahrzeuge warteten die Polizisten angespannt,
     was Cole als Nächstes tun würde. Niemand schaute sich um, als Ben näher kam.
    Während er auf eine freie Lücke zwischen zwei Streifenwagen zuging, versuchte er, nicht daran zu denken, was er tat, so als
     könnte selbst das Geräusch seiner Gedanken die Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Greenes Stimme dröhnte wieder aus dem Lautsprecher,
     doch er hörte sie kaum. Als er die Lücke erreicht hatte, zögerte er. Nur wenige Meter entfernt standen ein paar Polizisten.
     Sofort kamen Zweifel in ihm auf.
Tu es einfach.
    Er ging weiter.
    Er war an den Fahrzeugen vorbei und kam auf die freie Fläche |398| vor dem Tor. Dahinter erkannte er den Land Rover und die umgestürzten Autowracks. Jetzt konnte er von jedem gesehen werden.
     Er beschleunigte seinen Schritt, betete um ein paar Sekunden der Verwirrung und stellte sich auf einen plötzlichen Zuruf ein.
     Nach wenigen Metern ertönte er.
    Er hatte die Wirkung einer Startpistole. Während Ben hinter sich Rufe und Schritte hörte, sprintete er los. Vor ihm drehten
     sich O’Donnell und Greene um. Als der Sergeant ihm den Weg abschneiden wollte, schwenkte er auf die andere Seite des Land
     Rovers. Mit Schmerzen in der Kehle und in der Brust wich er einem anderen Polizisten aus, dann türmte sich die umgestürzte
     Barrikade vor ihm auf.
    Sein Plan
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