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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
Autoren: Steven Barnes
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gedacht. Es wurde entwickelt, um seine Umgebung zu schützen, und zwar sogar vor Querschlägern.«
    »Exzellent«, sagte sie.
    »Es hat die Retina des ARC-Soldaten gescannt; und vielleicht hat es sogar Zugang zu einer Datenbank registrierter Krimineller. Wenn ich dies und die optische Erscheinung in Betracht ziehe, möchte ich den JK für eine Art Personenschutzdroiden halten.«
    Lido Shan hob die Hände und bat so um Ruhe. »Damit wäre die Vorführung beendet«, sagte sie. »Manche von Ihnen werden nun zur Besprechung erwartet. Den anderen möchte der Oberste Kanzler für ihre Anwesenheit danken.«
    Die Zuschauer gingen auseinander, und einige blieben bei Kit stehen, um ihm zu gratulieren. Möglicherweise hatten sie vor, zu ihm hinunterzusteigen und ihm die Hand zu geben oder auf die Schulter zu klopfen, doch weder das eine noch das andere wirkte angemessen, betrachtete man die Verkniffenheit um Kits dunkle, nie blinzelnde Augen.
    Obi-Wan sprang von der Tribüne hinunter und reichte dem Nautolaner den Mantel. Schweigend nahm Kit ihn entgegen, und gemeinsam stiegen sie die Treppe zum Ausgang hinauf. Obi-Wan warf einen Blick in die Arena zurück, wo Servicedroiden Öl und andere Flüssigkeiten aufsaugten und den Sand harkten. Wie hätte er, Obi-Wan, angesichts einer solchen Herausforderung reagiert? Er gestattete sich keinen Zweifel daran, dass er ebenfalls als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen wäre, aber gleichzeitig gestand er sich ein, welchen Vorteil Kits chaotischer und unvorhersagbarer Kampfstil dem Nautolaner gegen die Maschine gewährt hatte. Obi-Wans eher zurückhaltende Reaktion wäre vermutlich nicht so effektiv gewesen.
    Auf dem Weg nach draußen kamen sie an einer Gruppe Soldaten vorbei, die alle aus dem gleichen Holz geschnitzt waren, alle die gleichen breiten Schultern und Gesichtsvisiere hatten, die gleiche militärische Haltung und den gleichen Schliff. Mit überraschender Fürsorge kümmerten sie sich um ihren besiegten Bruder, und Obi-Wan fragte sich, ob…
    Die Kopftentakel des Nautolaners hoben sich, und Kit drehte sich um und schien seine Gedanken zu lesen. »Obi-Wan?«
    »Einen Augenblick habe ich mich gefragt, ob ich den Soldaten kannte.«
    »Und?«
    »Und es ist albern.«
    »Albern?«, hakte Kit nach.
    »Ja. Ich kenne keinen von ihnen.«
    Das stimmte allerdings. Doch während er zuschaute, wie sie sich um einen der ihren bemühten, als wären keine Zeugen anwesend, fragte er sich, ob ein Außenstehender sie überhaupt je wirklich kennen konnte.

3
     
    Der Besprechungsraum war so hoch wie vier Wookiees übereinander, und die Marmordecke wurde von massiven Durabetonsäulen getragen. Durch das riesige Erkerfenster schaute man hinaus auf die grandiose Skyline: Die monomanische Botschaft und das rotierende Skysitter-Restaurant lagen genau gegenüber. Der dichte Durabetonwald erzeugte ein Gefühl von Erhabenheit, dem Würdenträger aus dem Äußeren Rand gern erlagen, bei dem sich Obi-Wan jedoch stets fragte, ob man mit dem Raum nicht etwas Nützlicheres hätte anstellen können.
    Im Augenblick tauschte eine Gruppe schuppenhäutiger Kuati mit smaragdgrünen Augen fleißig Nettigkeiten und Grüße mit dem Kanzler und seinen Robe tragenden Assistenten aus. Die beiden Jedi standen in einer Ecke des Raums, derweil die Gesandten sich ausgiebig verneigten.
    Während sie warteten, bemerkte Obi-Wan, dass Kit überhaupt nicht behaglich zumute war. »Geht es dir gut?«, fragte er ihn leise. »Ist dir der Droide unangenehm nah gekommen?« Er konnte sich nicht erinnern, schon einmal gesehen zu haben, dass Kit die Selbstbeherrschung verlor.
    »Unangenehmes bin ich gewohnt«, sagte der Nautolaner. »Und doch… der Droide war so nah, dass es, wie ich Menschen habe sagen hören, leicht ›ins Auge‹ hätte gehen können.«
    Seltsamerweise verrieten diese Worte Obi-Wan, wie groß die Herausforderung durch den JK gewesen war. So offen wie bei dieser letzten Bemerkung hatte sich der nautolanische Jedi noch nie geäußert.
    Nachdem die Diplomaten den Raum verlassen hatten, wandte sich der Oberste Kanzler Palpatine endlich den beiden Jedi zu. Seine breite, starke Stirn war vor Sorgen gerunzelt, die Lippen waren fest zusammengepresst.
    »Entschuldigt die Ungelegenheiten und die Geheimnistuerei, meine Freunde«, sagte er. »Ich hoffe, in Kürze werdet ihr verstehen, warum beides sein musste.«
    »Kanzler«, sagte Obi-Wan, der nicht in der Stimmung für höfliche Floskeln war. »Seid Ihr bereit, dieses
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