Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
Autoren: Steven Barnes
Vom Netzwerk:
Konföderation angehörte. Eliteagenten der Separatisten hatten auf Forscan ein Ausbildungslager errichtet, und ihre »Übungen« hatten den Siedlern viel Zerstörung beschert. Der heikelste Aspekt an der Gegenoperation bestand darin, diese Agenten zu vertreiben, ohne dass die Kolonisten die Hilfe von außen bemerkten. Verzwickt. Gefährlich.
    »Nein«, antwortete Obi-Wan. »Wir haben die Situation ja in den Griff bekommen. Ich gehe an solche Dinge eher… besonnen heran. Du hingegen hast deinen bekannten Unternehmungsgeist an den Tag gelegt. Gegen einen direkten Befehl hast du nicht verstoßen, also… betrachten wir es als kreative Problemlösung und belassen wir es dabei.«
    Anakin atmete erleichtert auf. Die beiden Männer waren durch mächtige Bande der Zuneigung und des gegenseitigen Respekts miteinander verbunden, doch manchmal stellte Anakins impulsive Art die Beziehung auf eine harte Probe. Dennoch gab es keinen Zweifel, dass der Padawan von Obi-Wan die besten Empfehlungen bekommen würde. Jahre der Beobachtung zwangen Obi-Wan regelrecht zu der Feststellung, dass Anakins scheinbares Ungestüm tatsächlich das tiefe und grundlegende Verständnis von überlegenen Fähigkeiten darstellte.
    »Ihr habt Recht gehabt«, sagte Anakin, als erlaube ihm Obi-Wans milde Erwiderung, seine Fehler einzugestehen. »Diese Berge waren unpassierbar. Die Verstärkung der Konföderation wäre im Eissturm stecken geblieben, aber ich konnte kein Risiko eingehen. Zu viele Leben standen auf dem Spiel.«
    »Es braucht Reife, einen Fehler zuzugeben«, sagte Obi-Wan. »Ich denke, wir können diese Angelegenheit für uns behalten. In meinem Bericht werde ich deinen Unternehmungsgeist loben.«
    Die beiden Gefährten sahen sich an und fassten sich an den Unterarmen. Obi-Wan hatte keine Kinder und würde wohl nie welche bekommen. Die Verbindung zwischen Padawan und Meister war allerdings so tief wie das Verhältnis zwischen Eltern und Kind, und in mancher Hinsicht sogar intensiver. »Viel Glück«, sagte Anakin. »Richtet Kanzler Palpatine meine Grüße aus.«
    Ein Luftgleiter schob sich an den Gehweg heran, Anakin hüpfte hinein und verschwand im Verkehr, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    Obi-Wan schüttelte den Kopf. Der Junge würde sich schon machen. Er musste sich machen. Wenn ein Jedi mit einer Begabung wie Anakin seine jugendliche Überheblichkeit nicht besiegen konnte, welche Hoffnung bestand dann noch für die anderen?
    Aber inzwischen gab es wichtigere Fragen. Warum genau hatte man ihn nach Coruscant zurückgerufen? Sicherlich handelte es sich um einen Notfall, aber um was für einen…?
     
    Der verabredete Treffpunkt war die T’Chuk-Sportarena, auf deren Tribünen eine halbe Million Zuschauer Platz fand. Hier wurde vor hunderttausenden jubelnder Fans Chin-Bret gespielt, der beliebteste Sport auf Coruscant. Heute jedoch setzten keine professionellen Chin-Bret-Spieler in eleganten Sprüngen über den Sand; keine Verteidiger retournierten Aufschläge. Die Torhüter in himmelblauen Westen sprangen nicht herum wie verrückt gewordene Demicots und hielten die Fackel ihres Teams nicht aufrecht. Heute war das riesige Stadion leer, abgesperrt und gründlich gesichert, damit eine ganz andere Versammlung stattfinden konnte.
    Als Obi-Wan aus dem hallenden Eingangstunnel trat, suchte er die Tribünen ab. Die meisten Ränge waren so leer wie die Wüstengegenden auf Tatooine, doch im Logenbereich hatten sich ein paar Dutzend Zeugen versammelt. Obi-Wan erkannte hochrangige Offizielle: einige wichtige, doch zurückhaltende Bürokraten, ein paar Leute aus dem technischen Bereich und sogar mehrere Klonsoldaten. Instinkt und Erfahrung verrieten ihm, dass es sich um einen Kriegsrat handelte.
    Im Laufe der Zeit hatte das ursprüngliche Chaos der Klonkriege einen gezeitenähnlichen Rhythmus entwickelt. Grenzen waren gezogen, Loyalitäten erklärt und Bündnisse geschmiedet worden. Die Galaxis war zu groß, als dass der Krieg an allen ihren unzähligen Küsten anbrandete, doch ständig wüteten auf hunderten verschiedener Welten die Schlachten. Obwohl es nur einen kleinen Bruchteil der Milliarden von Sternsystemen betraf, die zur Galaxis gehörten – vor allem wegen langjähriger Allianzen und Partnerschaften -, mochte das, was momentan nur Millionen Lebewesen betraf, rasch Auswirkungen auf Billionen zeitigen.
    Längst hatten Königreiche, Nationen und Familien durch die Kriege schwere Verluste erlitten. Wenn die Anzahl der Konfliktherde wuchs und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher