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Oase der Liebe

Oase der Liebe

Titel: Oase der Liebe
Autoren: JENNIE LUCAS
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gesorgt und ihn zum Paten zweier seiner Söhne gemacht. Und, was ganz besonders zählte, er rettete ihm das Leben …
    Vor dreizehn Jahren fand er Kareef bewusstlos, halb verdurstet und dem Tode nahe in der sengenden Wüstenhitze, brachte ihn in sein Heim und pflegte ihn gesund.
    „Ihre Mutter weilt doch momentan im Palast, nicht wahr? Sie wäre die perfekte Anstandsdame, falls es das ist, was Ihnen Kopfzerbrechen macht, Sire .“
    „Nein …“, wimmerte Jasmine leise vor sich hin. „Ich werde nicht gehen …“
    Umar ignorierte ihren Einwand und hielt seinen Blick fest auf Kareefs dunkles Gesicht geheftet. Voller Hoffnung und Verzweiflung.
    Wäre Umars Braut irgendeine andere Frau, hätte Kareef keine Sekunde gezögert. Aber Jasmine …? Verdammt, besaß der Mann denn gar keine Instinkte? Konnte er das Risiko nicht sehen und was er da unwissentlich heraufbeschwor?
    Nein, natürlich nicht, beantwortete Kareef seine Frage selbst. Woher sollte sein väterlicher Freund wissen, dass er es war, der seine Braut vor dreizehn Jahren entjungfert hatte und Schuld an dem schrecklichen Unfall in der Wüste trug? Niemand ahnte, dass er ihr damaliger Liebhaber und damit mitverantwortlich für den Skandal gewesen war, der Jasmine bis heute nachhing.
    Doch sie wusste es und hasste ihn dafür. Er konnte es an ihren Augen sehen. Aber was hatte er für eine Wahl?
    Langsam erhob Kareef sich von seinem Platz. Seine Stimme war fest und klar, als er seine Ankündigung in voller Lautstärke machte. „Von diesem Moment an, bis zu dem Tag, an dem Sie mit Ihrer Braut vor den Altar treten, steht Jasmine Kouri unter meinem persönlichen Schutz. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort, Umar Hajjar.“
    Durch die Schar der Gäste ging ein unterdrücktes Raunen, und von allen Seiten wurde Jasmine mit Neugier und widerwilligem Respekt betrachtet. Selbst auf dem Gesicht ihres Vaters zeigte sich ein erleichtertes Lächeln.
    Was wäre, wenn er die Wahrheit wüsste?, dachte Kareef grimmig.
    Umar dankte ihm und wollte davoneilen, wurde aber von Jasmine zurückgehalten. „Warte!“, rief sie heiser. „Ich weiß immer noch nicht, was überhaupt passiert ist. Sind deine Kinder krank? Geht es um den Kleinsten?“
    „Mit den Kindern ist alles in Ordnung, mehr kann ich nicht sagen“, kam es knapp zurück. Umars Augen waren umwölkt, sein Gesicht wirkte plötzlich verhärmt. „Ich rufe dich an, wenn es mir möglich ist. Sonst sehen wir uns beim Pferderennen wieder, am Tag vor unserer Hochzeit.“
    Damit ging er und ließ sie allein zurück. Nein, nicht allein, sondern bei Kareef. Zweihundert Augenpaare ruhten auf ihnen und schienen auf eine Reaktion zu warten.
    Betont gelassen betupfte Kareef seine Mundwinkel mit der weißen Leinenserviette, legte sie zur Seite und schaute mit erhobenen Brauen auf Jasmines halb vollen Teller. „Bist du fertig?“
    „Ja“, erwiderte sie erstickt und kämpfte mit den Tränen.
    Er hielt ihr die Hand hin. „Dann lass uns gehen.“
    „Vergiss es!“, zischte sie mit neu erwachender Energie. „Seit Jahren sorge ich für mich selbst und brauche weder deinen Schutz noch deine Fürsorge !“ Sie spuckte das Wort fast aus.
    Kareef zog seine Hand nicht zurück. „Du wirst beides trotzdem bekommen.“
    „Ich werde zu meiner Familie ziehen.“
    „Was nicht dem Wunsch deines Verlobten entspricht, wie du weißt.“
    „Er ist nicht mein Boss!“
    Kareef hob mokant die dunklen Brauen. „Nicht?“
    Heftig schüttelte sie den Kopf. „Dann gehe ich eben in ein Hotel“, lautete ihr neuer Entschluss, der Kareef ebenso wenig beeindruckte wie der trotzige Versuch, sich in den Schoß der Familie zu flüchten, nur um ihm zu entgehen. Deutlicher hätte Jasmine ihm allerdings kaum demonstrieren können, wie wenig sie ihn respektierte oder ihm vertraute.
    Anstatt sich davon beleidigt oder brüskiert zu fühlen, starrte er nur versonnen auf ihre weichen roten Lippen und träumte davon, sie zu küssen. Mit einiger Anstrengung riss Kareef sich von dem verlockenden Anblick los und straffte sich.
    „Du wirst im ganzen Königreich nicht ein freies Hotelzimmer finden, da bereits alle wegen meiner bevorstehenden Krönung belegt sind. Aber darum geht es gar nicht.“
    „Worum denn?“, fragte sie aggressiv.
    „Ich habe Hajjar mein Wort gegeben“, knurrte er. „Und ich halte immer mein Versprechen.“
    „Tatsächlich?“ Jasmine lachte spöttisch auf. „Eine neue Laune von dir?“
    Heiße Wut stieg in ihm auf, doch Kareef riss sich zusammen.
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