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Oase der Liebe

Oase der Liebe

Titel: Oase der Liebe
Autoren: JENNIE LUCAS
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ziemlich wankelmütig. Meiner Braut werde ich nicht die Gelegenheit geben, sich vielleicht noch anders zu besinnen.“
    Jasmine senkte den Blick auf ihren immer noch gut gefüllten Teller und stocherte mit der Gabel im Reis herum. Ihre Wangen brannten vor Schamesröte.
    „Ich war dafür, gleich in New York zu heiraten“, gestand Umar. „Doch Jasmine wollte unbedingt ihre Familie dabeihaben. Nachdem mein Rennpferd den Qais Cup gewonnen hat, woran ich nicht im Geringsten zweifle, werden wir für ein halbes Jahr in die USA gehen, wo ich mich auf mein nächstes Ziel vorbereiten will, den Triple Crown . Und natürlich werde ich bei dieser Gelegenheit auch Jasmines Firma in New York übernehmen. Zukünftig wird es ihre einzige Aufgabe sein, meinen vier Söhnen die Mutter zu ersetzen. Doch ihre Verbindungen in Amerika sind auch für mich ganz nützlich, da ich …“
    Er brach ab, als sich ein Diener zu ihm beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Abrupt erhob sich Umar von seinem Platz. „Verzeihung, aber ich muss ein wichtiges Telefonat entgegennehmen. Mit Ihrer Erlaubnis, Sire …?“
    Kareef nickte knapp, und kaum dass Umar verschwunden war, verloren die Gäste das Interesse an dem kleinen Intermezzo zwischen ihrem Gastgeber und dem zukünftigen König von Qusay und wandten sich eigenen Gesprächen mit ihren Tischgenossen zu.
    Nach einer Pause neigte Kareef den Kopf. „Weiß er es?“, raunte er Jasmine zu.
    Augenblicklich spannte sich jeder Muskel in ihrem Körper an. „Das ist doch völlig unerheblich, weil es nichts mit uns zu tun hat“, murmelte sie gepresst.
    „Du weißt, du kannst ihn nicht heiraten.“
    „Mach dich nicht lächerlich! Mir ist es egal, ob du jetzt König bist!“, zischte sie unterdrückt. „Ich lasse es nicht noch einmal zu, dass du mein Leben ruinierst.“ Aus tränendunklen Augen funkelte sie ihn wütend an. „Die Hoffnungen meiner ganzen Familie ruhen auf dieser Heirat und …“
    „Deine Familie braucht diese Verbindung?“, vergewisserte er sich irritiert.
    Jasmine biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. „Nicht so, wie du denkst. Aber ich lasse es nicht zu, dass man wieder den alten Skandal aufwärmt, um sie erneut zu quälen und zu demütigen. Besonders nicht, während sich noch jeder den Mund über meine Schwester zerreißt.“
    „Welche deiner Schwestern?“, wollte er wissen.
    Jasmine blickte ihn überrascht an. „Du hast noch nichts davon gehört? Ich dachte, jeder in Qusay wüsste es bereits.“ Sie ließ ein zynisches Lachen hören. „Meine jüngste Schwester Nima besuchte das Internat in Calista. Sie hatte einen One-Night-Stand mit irgendeinem Seemann, an dessen Namen sie sich nicht einmal erinnert. Nun ist sie von ihm schwanger … mit sechzehn!“
    Das Wort schwanger hing plötzlich zwischen ihnen in der Luft und schien sie zu vergiften.
    Kareef riss seinen Blick von Jasmines brandrotem Gesicht los und schaute zu ihrer Familie hinüber, die an einem der Tische unterhalb des Podestes saß, auf dem das Brautpaar und der Ehrengast thronten.
    Aus den Augenwinkeln sah er Umar über die Rasenfläche auf den Pavillon zukommen. Offenbar hatte er sein wichtiges Gespräch beendet. Langsam wandte sich Kareef wieder der Frau an seiner Seite zu.
    „Nima wohnt jetzt in meinem New Yorker Apartment“, erzählte Jasmine weiter, als hätte er sie dazu aufgefordert. „Sie versucht, damit klarzukommen, dass sie bald eine Mutter sein wird … meine Baby-Schwester …“
    Kareef hörte den Schmerz und die Tränen in ihrer Stimme.
    „Erst zwei Tage ist es her, dass Nima überraschend vor meiner Tür stand, und plötzlich wurde mir bewusst, wie viel kostbare Zeit ich bereits verschwendet habe. Dreizehn lange Jahre ohne meine Familie. Das kann kein Geld der Welt ersetzen.“
    „Deshalb hast du dich mit Umar Hajjar verlobt.“ Es war eine Feststellung, keine Frage, doch die folgte auf den Fuß: „Liebst du ihn?“
    Jasmine seufzte und rieb sich den steifen Nacken. „Als mein Vater mich vor dreizehn Jahren von Zuhause fortschickte, sagte er mir, ich solle nicht wagen, zurückzukommen, ehe ich nicht eine respektable, verheiratete Frau bin.“
    In Kareefs schwarzen Augen loderte heißer Zorn auf. „Und deshalb hast du dich mit Umar verlobt? Um deinem Vater zu gefallen?“
    Sie schaute ihn an, und ihr Blick spiegelte exakt seine momentanen Empfindungen wieder … Wut und Hass. „Was geht es dich an? Du hast mich schon lange vor ihm fallen lassen und deine Hände damals in
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