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Oase der Liebe

Oase der Liebe

Titel: Oase der Liebe
Autoren: JENNIE LUCAS
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tauchte hinter ihnen auf wie eine wütende Schlange. Sekundenlang sah er so aus, als wolle er angreifen, doch dann riss er nervös an seinem Bart und wandte sich abrupt der wartenden Menge zu.
    „Kareef Al’Ramiz verzichtet auf den Thron von Qusay“, verkündete er mit hohler Stimme, die in der antiken Ruine widerhallte. „Doch Qusay braucht einen König. Lange lebe … König Rafiq!“
    Mit einem kollektiven Laut des Erstaunens wandte sich die allgemeine Aufmerksamkeit nun Kareefs Bruder, dem australischen Finanzmogul zu, der wie erstarrt in der ersten Reihe saß und nicht fassen konnte, was gerade um ihn herum geschah. Schockiert schaute er die Frau an seiner Seite an, und Jasmine blieb der gepeinigte Ausdruck auf Seras hübschem Gesicht nicht verborgen.
    Doch noch bevor das allgemeine Chaos losbrechen konnte, verdeckte Kareef mit seinem kraftvollen Körper die Sicht auf ihre Freundin und seinen Bruder, ehe Jasmine sich noch ein klares Bild über deren Verhältnis zueinander machen konnte.
    „Sag es!“, forderte er mit glühendem Blick.
    „Ich heirate dich …“, wisperte sie kaum hörbar und errötete.
    „Lauter!“
    „Ich heirate dich.“
    Kareef beugte sich herab und lächelte ihr zärtlich zu. „Noch einmal.“
    Und dieses Mal schrie Jasmine ihr Versprechen, ihre Erleichterung und ihre Liebe laut heraus, ungeachtet dessen, dass jeder um sie herum es hören konnte. „Ich heirate dich, Kareef!“
    Behutsam löste er die goldene Kette mit dem Smaragd von ihrem Hals und legte sie sich um. Dann umfasste er Jasmines Gesicht mit beiden Händen und küsste sie vor den Augen aller Anwesenden.
    „Und ich heirate dich“, erklärte Kareef gefühlvoll und schloss damit das uralte qusanische Heiratsritual ab. Als Jasmine zu ihrem geliebten Mann aufschaute, blendete sein zärtliches Lächeln den Sturm um sie herum aus, und es gab nur noch sie beide. „Komm, mein Liebling“, flüsterte Kareef ihr zu. „Lass uns endlich heimgehen.“

EPILOG
    Sechs Monate später trat Jasmine mit ihrem Baby auf dem Arm aus dem Farmhaus in die warme Morgensonne. Zufrieden nahm sie auf einer Bank im Schatten hoher Bäume Platz, legte Aziza bequem auf ihrem Schoß zurecht und trank einen Schluck von dem erfrischenden Eiswasser, das für sie bereitstand.
    Dabei verfolgte sie träge die Anstrengungen ihres Gatten, der mit offensichtlicher Begeisterung und großem Engagement dabei war, einen neuen, vielversprechenden Jährling auf einer nahegelegenen Koppel zu trainieren.
    Die Sonne strahlte vom azurblauen Himmel, und um ihr ebenso komfortables wie gemütliches Heim herum erstreckte sich die Qais-Wüste bis zum Horizont. Aber für Jasmine und Kareef war es viel mehr als nur Sand und ein ferner Horizont.
    Eigentlich müsste es doch jeder sehen, der nur einmal genauer hinschaute, sinnierte Jasmine. Winzige rosa Blumen zwischen stacheligen Kakteen, Adler, die majestätisch am Himmel kreisten, und wilde Kaninchen, die zwischen den Felsen Verstecken spielten. Was auf den ersten Blick karg erschien, war in Wirklichkeit eine eigene Welt voller Leben und Farbe. Man musste nur den Blick dafür haben.
    „Jasmine!“ Als Kareef sie entdeckte, überließ er den jungen Hengst einem der Trainer. Mit einem Satz flankte er über den Koppelzaun, grinste breit ob ihres bewunderndes Blickes und beugte sich herab, um seine Frau zu küssen. Dann nahm er das fröhlich strampelnde Baby auf den Arm und drückte es zärtlich an sich.
    „Komm, wir bringen unserer Tochter das Reiten bei.“
    Jasmine lachte. „Ist sie nicht noch ein wenig zu jung dafür?“
    Das Baby jauchzte laut auf, als Kareef es hochhielt, damit es die ungezähmten Jungpferde auf der benachbarten Koppel besser sehen konnte. Dann drehte er sich um und warf seiner Frau einen triumphierenden Blick zu.
    „Schon gut, ich habe verstanden. Sie hat offenbar deine Abenteuerlust.“
    Spontan ließ Kareef sich auf ein Knie herab, legte die Kleine zurück in Jasmines Schoß und umarmte liebevoll Mutter und Kind. „Und deinen Mut“, sagte er rau.
    Geborgen in seinen starken Armen und mit der wärmenden Wüstensonne im Rücken, glaubte Jasmine vor Glück platzen zu müssen. Entspannt lehnte sie ihre Stirn gegen die solide Schulter ihres Mannes und beobachtete die herumtollenden Pferde.
    Aziza lachte glucksend auf, und Jasmines Herz zog sich vor Liebe und Zärtlichkeit zusammen. Was für ein wundervoller Laut, den sie nie müde wurde zu hören. Was für ein kostbares Geschenk … was für ein
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