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NYLONS: Erziehung eines Diebes: Erotische Phantasien (German Edition)

NYLONS: Erziehung eines Diebes: Erotische Phantasien (German Edition)

Titel: NYLONS: Erziehung eines Diebes: Erotische Phantasien (German Edition)
Autoren: Nora Schwarz
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seine überhebliche Ruhe nicht länger aus.
    Doch da werde ich gerettet. In diesem Moment geht die Tür auf, und die Chefin tritt herein. Mit ihrer würdevollen Stimme sagt sie knapp: „Kommen Sie bitte in mein Büro. Dort können wir die Sache klären.“
    Ein Leuchten breitet sich auf Carls Gesicht aus. Langsam steht er auf, wirft mir noch einen mitleidigen Blick zu und folgt der Chefin über den Flur. Die Tür auf der anderen Seite des Gangs neben der Kundentoilette führt zu ihrem Reich, in dem ich bisher vielleicht drei Mal war, und das auch nur ganz kurz. Ich weiß nicht einmal genau, wie es darin im Detail aussieht. Jetzt schaue ich fassungslos dabei zu, wie Beatrice Ulbe ihn hereinbittet, ehrerbietig wie einen hohen Gast. Ich bleibe an der Tür stehen. Carl schaut sich entzückt in dem Zimmer um. Das Büro der Chefin ist eine kleinere Ausgabe des Ladens. Burgunderrote Brokattapeten, Vintage-Möbel, eine schummrige Kugellampe und ein zierlicher Schreibtisch mit einem thronartigen Sessel davor. Der dunkelgraue Teppich fühlt sich sogar unter meinen groben Sohlen an wie weiches Gras.
    Frau Ulbe bietet dem Ladendieb einen Stuhl an. Was zum Teufel hat sie vor? Warum ist sie so zuvorkommend mit ihm? Mich durchfährt ein Gefühl der Niederlage. Ich bin nicht mit ihm fertig geworden. Carl setzt sich auf einen Stuhl und faltet die Hände im Schoß. Er sieht erwartungsvoll aus. Plötzlich merke ich, dass es im Ladenraum nebenan ganz still geworden ist.
    „Sie haben sicher nichts dagegen, wenn ich die Sache persönlich in die Hand nehme“, sagt Frau Ulbe und tritt an eine Kommode im Rücken des Mannes.
    „Im Gegenteil. Es ist mir sogar viel lieber so. Ihre Angestellte besitzt nicht die nötige Klasse, diese Angelegenheit zu regeln.“
    Beatrice Ulbe schüttelt missbilligend den Kopf, aber das kann er nicht sehen. Dann greift sie nach etwas Metallischem, tritt hinter den Stuhl und ergreift die rechte Hand des Ladendiebes.
    „Oh, ich bin sicher, Sie irren sich da“, sagt sie, und im nächsten Moment klickt die Handschelle mit einem ratschenden Geräusch zu.
    Es geht so schnell, dass Carl nicht rechtzeitig reagieren kann. Mühelos schnappt die Chefin auch seine linke Hand und fesselt sie hinter der Stuhllehne mit den Handschellen.
    Dann geht sie, ohne sich umzusehen, in Richtung Tür, ergreift meine Hand und sagt über die Schulter: „Sie werden sich noch wünschen, dass wir Sie bei der Polizei angezeigt hätten.“
    Dann zieht sie mich hinaus, schließt die Tür und dreht den Schlüssel im Schloss. Mit einem letzten Blick auf unseren „Gast“ sehe ich, dass er wie ein Hundewelpe anfängt zu zittern.

Kapitel 4
    Zurück im Laden, den sie abgeschlossen und in dem sie die Rollläden heruntergelassen hat, eilt die Chefin sofort an das Regal mit den Nylonstrümpfen. Sie sieht wieder geschäftig aus und nicht wie jemand, der gerade einen ausgewachsenen Mann überwältigt hat. Mein Herz pocht laut, und ich weiß nicht, was sie jetzt von mir erwartet. Aber sie wirft mir einen aufmunternden Blick aus ihren unergründlichen Moosaugen zu und fährt mit den Fingern suchend durch die Nylonpäckchen. Ihr Blick streift mich. „Du hast Größe M, nicht wahr? Und du bist nicht größer als 1,65 m.“
    Ich nicke verwirrt. Warum duzt sie mich plötzlich?
    „Ähm … was soll das werden?“
    „Bevor wir uns diesem Unruhestifter widmen, Vera, habe ich eine kleine Überraschung für dich.“
    „Eine … Überraschung?“
    Da zieht sie schon eine Schachtel aus dem Regal und öffnet sie. „Setz dich am besten auf die Chaiselongue da drüben“, sagt sie und lotst mich zu dem rot schimmernden Polster, auf dem unsere Kundinnen die Pumps anprobieren.
    „Ähm, Frau Ulbe …was?“
    „Nun zier dich nicht so, für diese Angelegenheit müssen wir an einem Strang ziehen.“
    Sie schubst mich aufs Polster. Ich hätte sie gerne gefragt, was für eine Angelegenheit sie meint, aber irgendetwas in mir weiß bereits Bescheid. Frau Ulbe knotet meine Schnürsenkel auf.
    „Sie wollen, dass ichdie hier anziehe?“, frage ich.
    „Aber natürlich. Ich frage mich schon seit dem Tag, an dem du hier angefangen hast, wie du darin aussehen würdest.“ Ihre Stimme klingt mütterlich und sehr schwungvoll. „Und nenn mich bitte Beatrice.“
    „Aber … das ist gar nicht mein Stil, Chefin. Schauen Sie … schau mich doch an, das ist nichts für mich.“
    „Woher weißt du das?“ Das komplizenhafte Blitzen ihrer Augen reicht aus, dass ich meine
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