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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep
Autoren: Deborah Crombie
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Donalds Leiche eine DNA-Probe genommen; sollte sich eine Übereinstimmung ergeben, dann würden die sterblichen Überreste von Rab Brodie neben denen seines Urenkels bestattet werden.
    Am Freitagmorgen brachte Hazel Gemma nach Aviemore zum Bahnhof. Der kleine Holzbau erinnerte mehr denn je an ein Lebkuchenhaus, und die fernen, immer noch schneebedeckten Gipfel der Berge vor dem Hintergrund des strahlend blauen Himmels sahen exakt so aus wie in Tobys Buntstiftzeichnung. Es war ein wunderschönes Land, dachte Gemma, ein Land, das einen in seinen Bann schlug und nicht so schnell wieder losließ.
    Sie saßen in friedlichem Schweigen auf der Bank am Bahnsteig und warteten auf den Zug nach London, als Hazel plötzlich sagte: »Ich habe über John nachgedacht. Er hat doch wohl geahnt, dass Louise es gewesen war, oder? Er wusste, dass sie ab und zu die Flinte mitnahm, wenn sie spazieren ging, und ihr merkwürdiges Verhalten kann ihm nicht entgangen sein. Kein Wunder, dass er immer so verängstigt und nervös wirkte.«
    »Weißt du, ob er sich schon überlegt hat, was er tun wird?«, fragte Gemma.
    »Er hat mir gesagt, er würde das Haus verkaufen. Nach dem Gesetz gehört alles zur Hälfte Louise, und er meinte, er könne es nicht ertragen, noch irgendetwas mit ihr zu teilen, nicht einmal irgendein Stück Papier.«
    »Aber er hat doch so viel Arbeit in das Haus und das Grundstück gesteckt. Es war das, was er schon immer gewollt hatte.«
    »Ich weiß. Darüber habe ich auch schon nachgedacht.«
    Gemma sah ihre Freundin von der Seite an. Hazels ernster Ton war ihr sofort aufgefallen. »Du hast eine Idee, nicht wahr?«
    Hazel lächelte. »Es hängt natürlich davon ab, ob Heather damit einverstanden ist. Aber du hast ja Benvulin House gesehen. Im jetzigen Zustand ist es nur eine Belastung für die Firma, und niemand will allein in so einem riesigen Haus wohnen – was spricht also dagegen, es in ein elegantes kleines Hotel umzuwandeln? Das haben auch andere Brennereien schon mit gutem Erfolg vorexerziert.«
    »Und du denkst, das Hotel könnte einen Pächter brauchen?«
    »So was in der Art. Vielleicht gäbe es sogar eine Aufgabe für Martin.«
    Gemma tätschelte Hazels Arm. »Das ist eine großartige Idee. So würde doch noch etwas Gutes bei der ganzen Sache herauskommen.« Sie konnte immer noch nicht an Louise denken, ohne dass es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief. »Aber was ist mit dir, Hazel? Was wirst du tun? Das ist doch die eigentliche Frage.« Sie wusste, dass Hazel endlich doch mit Tim gesprochen hatte, aber nicht, was tatsächlich gesagt worden war.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Hazel zögernd. »Jetzt bleibe ich erst mal noch ein paar Tage hier, so sehr ich Holly vermisse. Ich habe mit Tim ausgemacht, dass ich sie jeden Tag anrufen kann.«
    »Und es ist okay, wenn sie so lange bei Tim bleibt?«
    »Ich denke schon, ja. Vorläufig jedenfalls.«
    »Hazel –«
    »Da kommt dein Zug.« Hazel stand auf, als die Diesellokomotive um die Kurve bog und für die Einfahrt in den Bahnhof abbremste. »Mach dir keine Sorgen, Gemma. Ich ruf dich an. Jetzt fahr erst mal nach Hause und kümmere dich um Toby und um Kit. Und…«– Hazel drückte sie kurz an sich und küsste sie auf die Wange –»danke, Gemma. Du bist eine wirkliche Freundin.«
    »Mummy, bist du immer noch böse mit Callum?« Chrissy hatte sich einen Hocker in die Küchentür gestellt, von dem aus sie ihrer Mutter beim Kochen zusehen konnte. Hier, so hatte Alison festgestellt, saß sie am liebsten, wenn sie etwas Wichtiges mit ihr besprechen wollte.
    Alison wendete die Würstchen in der Bratpfanne und sah nach den Kartoffeln, bevor sie antwortete; das gab ihr Zeit zum Nachdenken. »Nein, Schatz«, sagte sie langsam. »Ich glaube nicht.«
    Sie hatte von Mrs. Witherspoon – die es wiederum von Janet MacGillivray wusste – erfahren, dass Callum aus dem Krankenhaus entlassen worden war; er hatte aber noch nicht angerufen.
    »Und es war nicht Callums Schuld, dass Donald umgebracht wurde?«, fragte Chrissy und sah sie erwartungsvoll an.
    »Nein.« Die Antwort auf diese Frage fiel Alison leichter. »Es hatte überhaupt nichts mit Callum zu tun.«
    Chrissy nickte einmal, als wenn sie im Stillen zu einem Entschluss gekommen wäre. Sie beobachtete Alison einige Minuten lang schweigend, doch Alison kannte ihre Tochter gut genug, um zu wissen, dass sie noch mehr auf dem Herzen hatte.
    »Heißt das, dass ich doch Reitstunden nehmen kann?«
    »Christine Grant, hast du
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