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Nur Fuer Schokolade

Nur Fuer Schokolade

Titel: Nur Fuer Schokolade
Autoren: Jaques Buval
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einen kurzen Aufenthalt in einer Anstalt, in der er früher einsaß, wo Mitgefangene zum Teil wahrgemacht haben, wovon die Häftlinge in Slupsk träumen.
    Damals wußte man noch nicht einmal andeutungsweise, wer er wirklich war, und trotzdem wurde er von vielen Männern vergewaltigt, zwangstätowiert und mit dem Tode bedroht.
    Damals, als das Ausmaß des Schreckens noch ein Ende kannte.
    Erschrocken hat er zur Kenntnis nehmen müssen, daß man ihn zunächst ausgerechnet dorthin bringen wird, bis eine neue psychiatrische Klinik gefunden ist, in der die nötige Sicherheit garantiert werden kann.
    In ein Gefängnis, das keinen Gefangenen unter fünf Jahren Haft aufnimmt, einer Anstalt für Schwerstverbrecher, die gefürchtet ist bei den Gangstern in Polen. Noch kann er zumindest sein Leben genießen, doch wie lange noch?
    Vielleicht hört er heute, wo es still um ihn geworden ist, die Schmerzensschreie seiner Opfer. Wer über Jahre recherchiert und versucht hat, alles über diesen Menschen zu erfahren, wird feststellen: Man kann nicht in Herzen sehen, wo keine sind.
    Man kann nicht aus Sätzen lesen, gesprochen und entsprungen aus einem deformierten Gehirn, das nur den Freuden des Bösen gerecht wird.

    »Ich war nicht böse, daß die Frauen mich so gemieden haben, aber es tat mir leid und ich war verzweifelt. Ich bin doch auch nur ein Mensch, auch wenn ich ein wenig gestört bin. Ich suche ein Mädchen, so zwischen 30 und 37 Jahren. Am besten wäre es, wenn es ein Mädchen ist, das vor allem keine Probleme macht, sollte es einmal zu einer Heirat kommen. Ich möchte wenigstens eine Freundin haben, ich bin doch noch so jung.«

Epilog
»Ganz Polen wird sich meiner schämen«
    Namhafte, seriöse Wissenschaftler sind sich einig: Therapien für solche Täter hinter Gittern sind meist ohne Erfolg!
    »Keiner der Serienmörder, die ich bisher untersuchen und beobachten konnte, war geisteskrank, aber ebensowenig war einer normal. Sie töten nicht nur aus ihrer sexuellen Lust heraus, sie töten aus Wut.«
    Hoffentlich versucht niemand, gerade an diesem Menschen das Gegenteil im Namen der Wissenschaft beweisen zu wollen.
    Es gilt nicht, die Aufklärungsquoten für Morde in die Höhe zu schrauben, um den eigenen Erfolg genießen zu können, es gilt, die Mitmenschen vor Ungeheuern solchen Kalibers zu schützen.
    Der Durchschnittsbürger ist kein Jurist, aber er hat Anspruch auf Schutz, der nicht gewährleistet ist, wenn solch ein Individuum alle Mittel des Rechtsstaates, den wir schätzen und würdigen, nutzen kann und der Rechtsstaat seine Pflichten bei der Strafverfolgung grob vernachlässigt. Auf dem Spielfeld der menschlichen Gefühle hat er lange genug gespielt, verloren hat er aus seiner Sicht nie. Sein Spielfeld wurde zur Begräbnis-stätte für unzählige, unschuldige Menschen.
    Ewig soll bleiben, was der Vater einer Tochter, die sein ein und alles war, an der Stelle, an der sein Mädchen gestorben ist, auf einer Tafel angebracht hat: »Warum hast du getötet? Ich war doch erst 17 Jahre.«
    Vieles wurde verschwiegen in diesem Buch aus Ehrfurcht vor den Opfern und deren Angehörigen. Zu grausam sind die Bilder, die detaillierten Tatbeschreibungen, die Leszek gezeichnet hat. Zu erschütternd die Fotos, die gemacht wurden, als man seine Opfer fand. Eine Frage aber bleibt nach Abschluß des Falls Leszek Pekalski: Dürfen Massenmörder zu Stars werden? Sei es durch die Medien oder durch die Ermittlungsbehörden, dürfen sie Schokolade und Pornos als Belohnung erhalten? Dürfen sie belohnt werden – in welcher Weise und durch welche Hintertürchen auch immer – mit Farbfernsehern? Die Wärter, die Mitgefangenen hatten allesamt Vorteile durch Leszek Pekalski und seine Interviews, weil er sie nur gibt oder geben darf, wenn alle, die damit zu tun haben, zufriedengestellt werden.
    Er fühlte sich völlig zutreffend als Star der Vollzugsanstalt, bevorzugt gegenüber dem kleinen Dieb, über den er nur lacht.
    Der Ohnmacht ausgeliefert, angesichts der Geldgier einiger Wärter, die Individuen beschützen, die ihrer eigenen Meinung nach »an den Galgen gehören«, denn auch die Wärter haben Kinder. Kinder, die wahrscheinlich jetzt die Schokolade essen, die die Väter sich anläßlich eines »Interviews« mit einem Verdammten verdient haben.
    Europäische Reporter brauchten nur ihre Wünsche zu äußern, gegen Zahlung von Bargeld und vieler Tafeln Schokolade war alles möglich. Man bat den Schlächter der Nation, sich am Zellenfenster
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