Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur für dich (German Edition)

Nur für dich (German Edition)

Titel: Nur für dich (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
Vom Netzwerk:
doch der hielt ihn fest an sich gepresst.
    „Hast du hier eine neue Liebe gefunden?“, fragte der junge Mann nach einem langen Moment des Schweigens. Thomas erschauderte unwillkürlich – Colin streichelte ihm langsam über den Rücken. Es fühlte sich gut an. Richtig. Es war nicht das erste Mal, dass er seine Geschichte jemandem anvertraute. Er hatte bei zwei verschiedenen Psychologen Hilfe gesucht, um seine Schuld akzeptieren und die Träume von Rickys toten Augen loswerden zu können. Beide hatten ihn gedrängt, sich Gewissheit zu verschaffen, ob Ricky wirklich gestorben war. Genau das, was Thomas nicht konnte, so unlogisch es auch sein mochte. Während der Gespräche mit den Psychologen hatte er sich einfach nur schlecht gefühlt. Diesmal hingegen war er erleichtert. Frieden legte sich über seine aufgewühlte Seele. Im Moment hatte er nicht einmal mehr körperliche Schmerzen, er fühlte sich lediglich müde und wohl geborgen. Kälte, Durst, Schwäche – alles war wie weggezaubert. Das lag gewiss an Colins Nähe, sie tat ihm gut.
    „Keine Liebe, nein“, murmelte er. „Nicht einmal eine Kurzbeziehung. Ich hatte ein paar Mal schnellen Sex mit irgendwelchen Jungs aus irgendwelchen Diskos oder Clubs – immer mit Kondom, klar. Das war Druck ablassen, sonst nichts. Ich erinnere mich an keinen einzigen Namen oder ihre Gesichter.“
    Thomas war versucht, Colin nach seiner eigenen Lebensgeschichte zu fragen. Womöglich würden sie niemals mehr aus diesem elenden Tunnel herauskommen, es wäre nur gerecht, auch Colin erzählen zu lassen. Schwul war er jedenfalls, es war keine Pistole, die sich da hart gegen Thomas’ Hüfte presste … Noch viel mehr allerdings drängte es ihn, die bange Frage: Bist du Ricky? zu stellen. So unsinnig das war, alle Beweise sprachen dagegen.
    Am einfachsten war es, hier still zu liegen und sich streicheln zu lassen, also ließ Thomas es gerne geschehen.
    Colins kräftige Finger glitten wie von selbst unter die Jacke und das Shirt. Die Berührung auf nackter Haut ließ Thomas ungewollt leise seufzen. Gott, es war wirklich schon viel zu lange her! Er hob den Kopf und wurde von willigen Lippen empfangen. Eine Zunge schob sich zärtlich in seinen Mund, neckte und umspielte ihn, bis Thomas tief stöhnte. Der Kuss wurde drängender, besitzergreifend, leidenschaftlich. Das fühlte sich so gut an, kein Vergleich zu dem hastigen Fummeln, mit dem ihn sein letzter Lover bedacht hatte. Ja, er wollte das hier, hatte es schon gewollt, als er noch nicht einmal Colins Namen auf der Notiz gelesen hatte. Er rutschte höher und setzte sich auf Colins Schoß, der mit dem Rücken an der Tunnelwand lehnte. Seine Jacke glitt ihm von den Schultern und unwillig knurrend unterbrach er den Kuss lange genug, um das Shirt folgen zu lassen, das eigene wie auch Colins. Die kalte Luft ließ ihn schaudern, doch nur einen Augenblick, dann lag er wieder an der muskulösen Brust dieses Mannes, der ebenso viel Wärme wie Ruhe ausstrahlte.
    „Warte, ich mache etwas Licht“, flüsterte Colin. „Ich möchte dich sehen.“ Die Taschenlampe leuchtete auf, es blendete ein wenig. „Du hast mir sofort gefallen, vom ersten Moment an.“ Er stöhnte laut, als Thomas ihm behutsam in die Brustwarzen kniff. Mit Begeisterung knabberte er an den harten Nippeln, die wie kleine Perlen in einem Nest aus Brusthaar lagen. Colins sinnliches Seufzen, die Art, wie er sich an ihn klammerte, stachelte ihn noch mehr an. Hoffentlich kam jetzt niemand! Im Augenblick wollte er wirklich nicht gerettet werden. Thomas saugte und knabberte, leckte über die empfindliche Haut, gewillt, ihm Lust zu schenken. Eine Stimme im Hinterkopf warnte ihn davor, an so etwas auch nur zu denken, das hier war sein Partner, da hatte Sex nichts zu suchen, sie mussten einander doch in jeder Situation vertrauen – ohne störende Gefühle und Verlangen, die meistens bloß Komplikationen mit sich brachten. Diese Stimme verlor sich in glühender Erregung, als ihm Colins Finger in zitternder Hast die Hose öffnete und dazu brachte, sich völlig auszuziehen. Nur Momente später hockten sie beide nackt auf ihren Sachen als Schutz vor Kälte und Nässe. Colin verwöhnte geschickt Thomas‘ steinharten Schaft, erst mit der Hand, dann beugte er sich vor, um ihn mit dem Mund aufzunehmen. Thomas stützte sich nach hinten ab, die Beine weit geöffnet saß er da und sah zu, wie sein Penis zwischen Colins Lippen gesaugt wurde. Allein der Anblick reichte schon fast, ihn um den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher