Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit

Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit

Titel: Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit
Autoren: Gina Wilkins
Vom Netzwerk:
klingelte, nahm Annie sofort ab. “Hallo?”
    Es war aber nicht Trent, sondern seine Mutter.
    “Annie, hier ist Bobbie McBride.”
    Instinktiv dachte Annie, dass mit Trent etwas nicht in Ordnung war. “Mrs. McBride, was kann ich für Sie tun?”
    “Ich brauche Ihre Hilfe. Unsere Kirchenpianistin hat sich heute Morgen das Bein gebrochen. Sie muss operiert werden.”
    “Das tut mir leid”, murmelte Annie, insgeheim erleichtert, dass es nichts mit Trent zu tun hatte.
    “Jetzt stehen wir natürlich dumm da, so kurz vor Ostern.”
    Annie musste lächeln. Als hätte die Pianistin absichtlich diesen ungünstigen Zeitpunkt gewählt!
    Bobbie merkte, was sie gesagt hatte. “So meinte ich es natürlich nicht”, erklärte sie schnell. “Sie tut mir sehr leid. Aber wir haben ein Problem, keiner fühlt sich in der Lage, einzuspringen. Jamie meinte, dass Sie das könnten.”
    Ostern war in vier Tagen. Annie schluckte. “Wann brauchen Sie mich denn?”
    “In einer Stunde ist Chorprobe”, sagte Bobbie entschuldigend.
    “Jetzt gleich?”
    “Ja. Oder haben Sie heute Abend schon etwas vor?”
    Annie hatte vorgehabt, im Schaukelstuhl zu sitzen, das Telefon anzustarren und auf Trents Anruf zu hoffen. Aber das konnte sie seiner Mutter schlecht mitteilen. “Nein, ich bin verfügbar. Ich werde da sein.”
    “Vielen, vielen Dank, Liebes. Wir werden dir alle so dankbar sein.”
    Annie legte auf, atmete tief durch und ging sich umziehen. Mit Trent werde ich mich später befassen, dachte sie. Irgendwie.
    Am Mittwochnachmittag erhielt Trent den Anruf, auf den er seit ein paar Tagen gewartet hatte. “Hallo, Trent, hier ist Blake”, meldete sich sein Schwager, der als Privatdetektiv arbeitete.
    “Was hast du herausgefunden?”
    Blake stieß ein tiefes Lachen aus. “Es ist immer eine Freude, mit dir zu sprechen, Trent. Du verschwendest keine Sekunde mit Smalltalk.”
    “Wenn das andere nur auch tun würden”, entgegnete Trent grimmig. Er wollte kein Schwätzchen halten, wenn Annies Sicherheit auf dem Spiel stand. Er wusste, dass sie trotz ihrer demonstrativen Eigenständigkeit wegen des dunklen Autos beunruhigt war, und er genoss das Gefühl, dass Annie ihn brauchte. Auch wenn dieser Genuss und seine übrigen Empfindungen für sie ihn so sehr verunsicherten, dass er ihr seit jener entscheidenden Nacht auswich.
    Blake stillte seine Neugier. “Wenn Annies Vater sie beobachten lässt, dann hat er niemanden aus der Gegend angeheuert. Das hätte ich herausgefunden.”
    “Ich weiß nicht, ob mich das erleichtern oder beunruhigen soll.”
    “Ich kann dich verstehen. Wenn ihr Vater dahinterstecken würde, wäre das nur ärgerlich, aber nicht gefährlich für sie.”
    “Ist es dann womöglich ein Perverser, der sie verfolgt? So etwas passiert auch in Honoria.”
    “Aber selten”, meinte Blake. “Es sieht mir mehr nach einem Zufall aus. Es gibt unzählige schwarze Autos, und nur, weil sie zwei davon gesehen hat, oder sogar das gleiche zweimal, hat das noch längst nichts Schlimmes zu bedeuten.”
    “Ich weiß, ich habe nur ein komisches Gefühl bei der Sache.”
    “Es ist immerhin möglich, dass Stewart einen seiner eigenen Männer angeheuert hat. Ein derart mächtiger Mann hat natürlich sein eigenes Sicherheitssystem.”
    Trent wurde hellhörig. “Wer, zum Teufel, ist denn ihr Vater überhaupt?”
    “Nathaniel Stewart.”
    “Was! Nathaniel Stewart von dem Pharmakonzern? Der Mann, der vor ein paar Jahren erfolglos für den Gouverneursposten angetreten ist?”
    “Ja. Der alte Carney war sein Onkel, das schwarze Schaf der Familie. Seine Großnichte schlägt ihm wohl nach. Frag mich, was Stewart davon hält, dass seine Tochter als Reinemachfrau arbeitet.”
    “Nicht viel, vermute ich”, murmelte Trent und sank auf einen Stuhl. “Verflucht.” Er fühlte sich wie ein Idiot, zu glauben, dass Annie ihn brauchte! Sie könnte sich eine ganze Garde von Beschützern leisten, wenn sie wollte.
    “Annie wird es vermutlich nicht gefallen, dass du deine Nase da hineinsteckst”, warnte Blake.
    “Dann hätte sie mir nichts von dem schwarzen Auto erzählen sollen. Es war doch klar, dass ich dem nachgehe.”
    “Hör zu, Trent, vermutlich hat es nichts zu bedeuten. Aber sie soll trotzdem aufpassen, ja? Ihr Vater ist einer der reichsten Männer in Georgia. Sie selbst hat eine stattliche Erbschaft gemacht, von ihren Großeltern. Wenn sie jetzt hier allein lebt und die Rebellin spielt, gibt es vielleicht Leute, die das ausnutzen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher