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Nur ein kleines Intermezzo?

Nur ein kleines Intermezzo?

Titel: Nur ein kleines Intermezzo?
Autoren: Sherryl Woods
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versicherte Beth. “Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass Tony es schaffen kann. Nach der Transplantation wird er sich mit etwas Glück erholen. Sein Blut wird dann häufig getestet, um sicherzustellen, dass die Werte der weißen Blutkörperchen stimmen. Das ist eindeutig seine Chance auf eine normale Zukunft.”
    Mack war nicht ganz sicher, ob er ihr glauben sollte, aber letztlich blieb ihm nichts anderes übrig. Außerdem ertrug er im Moment keine Zweifel und Ängste mehr.
    Oben auf der Station blieb er ein paar Schritte zurück, während Beth und Peyton zu Maria Vitale gingen. Als sie begriff, dass es für ihren Sohn doch noch eine Chance gab, lief sie zu Mack und klammerte sich an ihn. Mit diesem Gefühlsausbruch hatte er nicht gerechnet, und dieses Mal wehrte er sich nicht lange gegen die Tränen.
    “Sie brauchen mir nicht zu danken, Maria”, versicherte er ihr. “Ich habe nichts getan.”
    “Sie haben alle diese Menschen dazu gebracht, zu dem Test zu kommen”, widersprach sie heftig. “Und Ihre Tante wird meinen Jungen retten. Dafür werde ich ihr und Ihnen noch in meiner letzten Stunde dankbar sein.”
    “Wichtig ist nur, dass Tony jetzt eine Chance hat”, sagte er. “Und darüber bin ich glücklich.”
    “Was geschieht nun?”, fragte Maria.
    “Das erklärt Dr. Lang Ihnen”, erwiderte Beth. “Mack und ich fahren zu Destiny und informieren sie.”
    Als sie schon gehen wollten, kam Maria noch einmal zu Mack. “Sagen Sie Ihrer Tante bitte, dass ich für sie beten werde.”
    “Das mache ich, Maria.”
    Auf der Fahrt zu Destiny blieb Mack schweigsam.
    “Hast du Bedenken?”, fragte Beth nach einer Weile.
    “Warum denn das?”, erwiderte er. “Außerdem liegt es nicht mehr bei mir, sondern bei Destiny.”
    “Du sagst nichts. Ich dachte schon, du würdest fürchten, ihr könnte etwas zustoßen, und das wäre dann deine Schuld. Niemand würde es dir verübeln, wenn du so denkst. Ich habe jedes Mal Angst, wenn ich einem Patienten eine riskante Behandlung anrate, selbst wenn es die einzige Möglichkeit ist. Das ist eine ganz natürliche Reaktion.”
    “Ich bin besorgt, aber ich bin auch überzeugt, dass es richtig ist”, beteuerte Mack. “Wenn Destiny es machen will, unterstütze ich sie völlig.”
    “Nichts wird schiefgehen”, versicherte Beth.
    “Liebling, wir wissen beide, dass es nie eine Garantie gibt, aber ich kann und werde keine Bedenken äußern. Tony braucht diese Chance zum Überleben.”
    Beth griff nach seiner Hand. “Darf ich dir etwas sagen, ohne dass du gleich völlig durchdrehst?”
    “Stell mich auf die Probe”, forderte er sie lächelnd auf.
    “Ich liebe dich, Mack. Hätte ich das nicht schon vorher getan, würde ich es jetzt tun.”
    Er wollte ihr das Gleiche sagen. Die Worte lagen ihm schon auf der Zunge, doch er konnte sie nicht aussprechen.
    Beth sah ihm in die Augen und lächelte. “Schon gut, ich weiß.”
    Er nickte. Ja, sie wusste es. Das war das Bemerkenswerte an Beth. Sie wusste schon, was in seinem Herzen vor sich ging, bevor er selbst es aussprechen konnte.
    Irgendwann würde er die richtigen Worte finden. Beth verdiente es, sie zu hören. Außerdem hing ihre gemeinsame Zukunft davon ab.
    “Ich weiß gar nicht, was diese ganze Aufregung soll”, sagte Destiny, als sich die gesamte Familie einige Abende später bei ihr zum Essen einfand. “Das ist eine ganz einfache Prozedur. Dieser attraktive Dr. Lang hat uns das heute im Krankenhaus alles genau erklärt.”
    “Es ist einfach, wenn man Arzt ist und es oft macht”, erwiderte Mack nüchtern. “Du hast es noch nie gemacht.”
    “Nun, zu meinem Glück übernimmt ein sehr erfahrener Arzt die Sache”, meinte Destiny. “Hört jetzt alle sofort auf. Mein Entschluss steht fest, und der heutige Besuch bei Tony hat mich nur darin bestärkt. Was für ein erstaunlicher Junge! Ich freue mich, dass er von nun an zu meinem Leben gehört.”
    “Schön, dass du dich darauf freust”, sagte Richard, “aber niemand von uns könnte damit leben, sollte dir etwas zustoßen.”
    “Dann sorgen wir eben dafür, dass es nicht dazu kommt”, erwiderte Destiny und wandte sich an Melanie. “Wie geht es denn dir? Leidest du unter Morgenübelkeit?”
    Mack, Ben und Richard seufzten. Das Thema Transplantation war damit abgeschlossen.
    Destiny hatte die Entscheidung bereits getroffen, als sie hörte, dass sie als Spenderin infrage kam. Inzwischen waren alle Vorbereitungen in die Wege geleitet. Tony hatte die Chemotherapie
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