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Nur ein kleiner Sommerflirt

Nur ein kleiner Sommerflirt

Titel: Nur ein kleiner Sommerflirt
Autoren: Simone Elkeles
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hin …«
    Ich runzle die Stirn. »Du hast doch gesagt, dass wir zur Disco fahren. Ich hab’s genau gehört.«
    »Stimmt. Aber nur, um Osnat und O’dead abzusetzen.«
    Als Avi mir zuzwinkert, lasse ich mich wieder auf meinen Sitz fallen und schließe die Tür. Ich habe richtig Schmetterlinge im Bauch, weil ich jetzt allein mit ihm bin. So habe ich noch nie zuvor im Leben für jemanden empfunden.
    Er hält meine Hand, während wir den Club hinter uns lassen und über eine kurvenreiche Schotterpiste holpern, die vermutlich seit Jahrhunderten nicht mehr befahren wurde.
    Avi stellt das Auto ab, dreht sich zu mir und hält mir ein Stofftaschentuch hin.
    Soll das ein dezenter Hinweis sein oder was? »Läuft mir die Nase?«, frage ich.
    »Ich will dir die Augen verbinden, Amy. Schließ die Augen.«
    Ich beuge mich vor und spüre, wie er mir das Tuch am Hinterkopf zuknotet, während er mir sanft einen Kuss auf die Lippen haucht. Dann hilft er mir aus dem Auto und führt mich irgendwo hin.
    Das ist aufregend. Er ist aufregend. Ich kann es nicht erwarten, die Überraschung zu sehen, die er für mich vorbereitet hat.
    Er nimmt mir die Augenbinde ab. »Du darfst die Augen jetzt öffnen.«
    Ich blinzle ein paarmal, ehe ich in der Dunkelheit etwas erkennen kann.
    Kerzen. Viele. Zwei Kissen. Und dazwischen ein leerer Teller.
    »Setz dich.«
    Ich folge seiner Anweisung und nehme auf einem Kissen Platz.
    »Okay, warte hier.« Er klingt nervös, was total süß ist. Sonst ist er immer so ruhig und cool.
    Ich schaue mich um. Wir befinden uns mitten im Nirgendwo an einem einsamen Ort. Um uns herum geben die Zikaden ein Konzert. Avi kommt mit einem Styroporkarton zurück.
    Er zögert, ehe er ihn aufmacht. »Hast du Hunger?«
    »Auf was?«
    Er zieht eine Augenbraue hoch. »Sag du es mir. Ich habe was zu essen organisiert, aber wenn du lieber etwas anderes willst –«
    »Essen ist eine super Idee«, unterbreche ich ihn.
    Er schenkt mir sein umwerfendes Lächeln, setzt sich neben mich und öffnet den Karton. Als ich sehe, was drin ist, bin ich vor Rührung ganz sprachlos und spüre plötzlich einen Kloß im Hals.
    »Du hast Sushi für mich gekauft! Mein absolutes Lieblingsessen. Woher hast du das gewusst?«
    Die Sushi-Röllchen sind wie kleine, runde Gesichter, die mich anlachen.
    Er reicht mir ein Paar Stäbchen. »Ron hat es mir verraten.«
    »Die letzten paar Monate war ich auf Sushi-Entzug«, erkläre ich. »Weißt du, was mit Leuten passiert, die einen kalten Entzug machen?«
    Er sieht mich an, als hätte ich sie nicht mehr alle. Aber das ist mir egal.
    »Willst du auch?«, frage ich ihn und schiebe mir schon eine leckere Thunfischrolle in den Mund. Ganz von selbst entringt sich meiner Kehle ein genüssliches Seufzen.
    Avi gibt zu, dass er noch nie Sushi gegessen hat. Da wird es höchste Zeit, beschließe ich und teile mit ihm. Zögerlich probiert er kleine Happen, während ich das Zeug äußerst undamenhaft in mich reinschlinge. Ich muss unbedingt Jessica erzählen, dass die Israelis großartiges Sushi machen.
    Als wir fertig sind, steht Avi auf. »Ich habe noch eine Überraschung für dich.«
    »Was denn?«, frage ich aufgeregt. Bis jetzt läuft der Abend absolut perfekt.
    »Mist, ich hab was vergessen.« Er verschwindet kurz und kommt mit einem kleinen Blumenstrauß zurück.
    Okay, ich bemühe mich, nicht zickig zu sein. Aber Safta hat von meinem Großvater einen ganzen Blumenladen bekommen. Und was, meint Avi, soll ich mit den Blumen machen, wenn ich morgen zwölf Stunden lang im Flugzeug hocke? Ich gebe mir Mühe, meine Enttäuschung zu verbergen, als er mir den Strauß überreicht, und lächle, so lieb ich kann.
    »Magst du keine Blumen?«
    »Doch«, sage ich.
    Er zieht eine rote Rose aus dem Strauß und bricht einen Teil des Stiels ab. Dann kniet er sich neben mich und steckt sie mir ins Haar. »Ich wollte dir etwas schenken, das dich an mich erinnert, aber ich wusste nicht, was dir gefällt.«
    »Also hast du mir Blumen besorgt. Das ist lieb.«
    Er grinst. »Die sind von meiner Mutter – ein bisschen altmodisch, oder? Um ganz ehrlich zu sein, sie hat sie mir für dich mitgegeben.«
    Er ist wohl doch nicht so romantisch, wie ich dachte. »Das Sushi war super«, sage ich. »Aber dein Punktekonto schrumpft gerade rapide zusammen, mein Freund.«
    »Warte hier«, sagt er. »Ich habe noch eine letzte Überraschung.« Als er zurückkommt und ich sehe, was er dabeihat, reiße ich die Augen auf.
    Avi hält Köter auf dem Arm. Der
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