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Nur ein einziges Mal …

Nur ein einziges Mal …

Titel: Nur ein einziges Mal …
Autoren: Catherine Mann
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die Gelegenheit gewesen, dem Chaos der Schadensbegrenzung in der Wahlkampfzentrale zu entfliehen.
    Und deshalb saß sie nun wie ein Promi mit Sonnenbrille und Baseballmütze in einer verschwiegenen Ecke eines abgelegenen Fischrestaurants.
    Nervös spielte sie mit der Mütze. In diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als endlich wieder ihr gewohntes, gemächliches Leben führen zu können.
    Claire zog den Brotkorb zu sich hinüber, getrieben vom offenbar unstillbaren Appetit einer Schwangeren. „Also? Schneller Tod oder Folter?“
    Claire entfaltete ihre Serviette und legte sie gleich wieder sorgfältig zusammen. „Unglaublich, dass der Presse die wahre Story auf dem Golfplatz entgangen ist, während sie diese Verlobungsgeschichte tatsächlich mit Stumpf und Stiel geschluckt haben.“
    Ashley entriss ihrer Schwester die perfekt gefaltete Serviette. „Wer sagt denn, dass sie nicht stimmt? Ich habe euch nie den kleinsten Hinweis darauf gegeben, dass wir nicht verlobt sind.“
    „Ach komm schon, wir kennen dich doch.“ Claire tätschelte Ashley die Hand, an der der Verlobungsring nach wie vor fehlte. „Du bist mir viel zu ähnlich. Du würdest dich nicht mit jemandem verloben, den du nicht gut kennst.“
    „Hast du nie etwas Impulsives in Sachen Liebe getan?“ Sie wartete ab, wie ihre Schwester dieser Frage ausweichen würde, schließlich wussten sie alle, dass Claire in einer spontanen Liebesnacht mit einem Freund schwanger geworden war. Dieser Freund war nun ihr heiß geliebter Ehemann und fürsorglicher Vater ihrer süßen kleinen Tochter.
    Claire zog eine ihrer perfekt geformten blonden Augenbrauen hoch. „Irgendjemand spielt heute nicht fair.“ Dann nahm sie sich eine neue Serviette vom unbesetzten Nebentisch. „Aber es ist dir verziehen, weil du unter Schock stehst.“
    Ashley hatte Mühe, sich nicht sofort lautstark zu Wehr zu setzen. Immerhin waren die beiden ihre Schwestern. Sie konnte und wollte sie nicht länger belügen. Vielleicht war es an der Zeit, auch sich selbst nicht mehr zu belügen.
    Sie rieb die Stelle ihres Ringfingers, an der ihr Verlobungsring gesteckt hatte. „Es ist jetzt sowieso egal. Matthew und ich haben Schluss gemacht.“
    Oder vielmehr hatte Matthew versucht, die Möglichkeit mit ihr zu besprechen, dass sie zusammenblieben, und sie hatte ihm das Wort abgeschnitten.
    Claire betrachtete sie leicht besorgt, was Ashley irgendwie an Tante Libbys mütterliche Fürsorge erinnerte. „Hat das mit den kompromittierenden Fotos zu tun?“
    „Meinst du die von mir und ihm oder die von ihr und ihm?“ Ashley rümpfte die Nase. „Das von ihm auf dem Golfplatz macht mir weiter keine Sorgen – abgesehen vom Schaden, den es womöglich für seinen Wahlkampf bedeuten könnte. Ich bin mir sicher, das Foto war manipuliert.“
    Und seltsamerweise war sie sich wirklich sicher. Was körperliche Treue betraf, vertraute sie ihm vollkommen. Er war immer ehrlich zu ihr gewesen, selbst wenn es unangenehm war. Und aus seiner Stimme hatte sie mehr als deutlich heraushören können, wie sehr er diese Frau vor so langer Zeit geliebt hatte, eine wirkliche, tiefe Liebe, die sie viel mehr beunruhigte als jede erfundene in den Abendnachrichten.
    Äußerlich ungerührt lehnte sie sich auf ihrem Stuhl zurück und machte sich über ein weiteres Stück Brot her, während die anderen Gäste und die Fernseher laut genug waren, um den dreien eine gewisse Privatsphäre für eine Unterhaltung zu gewähren. „Das soll wohl heißen, dass wir deinen attraktiven Senatskandidaten nicht mit Wonne foltern dürfen.“
    Ashley lächelte kaum merklich. „Ich würde es begrüßen, wenn ihr in dieser Runde Abstand davon nehmen würdet.“
    Claire tätschelte ihr erneut die Hand, wobei ihr einer Finger die Stelle berührte, die bis vor kurzem der Ring zierte, der nur darauf gewartet hatte, durch einen Ehering ersetzt zu werden. „Dein Terminkalender ist also wieder frei.“
    Ashley setzte die Sonnenbrille ab. Zum Henker mit der Anonymität. Mehr denn je wollte sie einen klaren Blick auf das Leben haben. „Keine Sorge, ich werde meinen Teil der Verpflichtungen einhalten, damit das „Beachcombers“ bald wieder eröffnet werden kann.“
    Claire und Starr wechselten einen bedeutungsvollen Blick, ehe Claire einen Ordner aus ihrer übergroßen Tasche zog. „Ehrlich gesagt waren wir gerade dabei, umzukehren und zu dir zurückzufahren, als die Story mit den Bildern in den Nachrichten kam.“
    „Umzukehren? Warum
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