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Nur ein einziges Mal …

Nur ein einziges Mal …

Titel: Nur ein einziges Mal …
Autoren: Catherine Mann
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gezogen.
    „Ashley, vergangene Nacht war erstaunlich …“
    „Hör auf. Ich brauche keine leeren Phrasen oder Erklärungen. Wir sind beide erwachsen genug.“ Sie nahm einen Bademantel von einem Messinghaken neben der Badezimmertür und zog ihn an. „Eigentlich sind wir nicht einmal befreundet. Eher Geschäftspartner, die zufällig einer momentanen Anziehung nachgegeben haben.“
    Okay, momentan galt vielleicht nur für ihn. Denn sie hatte sich schon die wenigen Male nach ihm verzehrt, die sie sich getroffen hatten, um Wohltätigkeitsveranstaltungen in ihrem Restaurant „Beachcombers“ zu besprechen.
    Ashley zog den Gürtel des Bademantels fest um ihre Taille.
    „Schön, dann sitzen wir ja im selben Boot.“ Er stützte sich mit einer Hand am Türrahmen ab, und der goldene Manschettenknopf funkelte im Mondlicht.
    „Du solltest jetzt gehen, falls du rechtzeitig nach Hause kommen willst, um dich umzuziehen.“
    Er zögerte einen Augenblick, bevor er sich umwandte und das Zimmer verließ. Ashley folgte ihm über den Flur des alten Hauses. Sie hatten es zu einem Restaurant umgebaut, das sie mit ihren beiden Schwestern betrieb. Vor kurzem war Ashley in die Räume neben ihrem Büro gezogen, damit das Gebäude nicht unbeaufsichtigt war. Denn ihre Schwestern hatten kürzlich geheiratet und waren ausgezogen.
    Tatsächlich knarrte mehr als eine Diele unter seinen festen Schritten, als sie ins Foyer gingen. Ashley schloss die mächtige Eingangstür auf, ohne Matthew eines Blickes zu würdigen. „Ich werde die unterzeichneten Exemplare des Vertrags für das Spenden-Dinner an deinen Wahlkampfmanager schicken.“
    Am Vorabend war Matthew nach dem Geschäftsessen noch geblieben, um mit Ashley einige kurzfristige Änderungswünsche zu besprechen. Sie hatte nicht ahnen können, wie explosiv ein simples Arbeitstreffen sein konnte. In ihren Tagträumen hatte sie diesen Mann in sehr viel exotischerer Umgebung geküsst.
    Aber mehr war es eben nicht. Reine Fantasie. Sosehr er versuchte, seine Gefühle zu verbergen – es war kaum zu übersehen, wie eilig er es hatte, sich zu verabschieden. Als Kind hatte Ashley oft genug die übergroße Sorge ihrer Eltern gespürt und genauso darunter gelitten wie unter den Bemerkungen ihrer Mitschüler. Heute war ihr der Stolz die stärkste Stütze, nicht mehr das Korsett.
    Matthew legte eine Hand auf die Mahagonitür. „Ich ruf dich später an.“
    Ja. Sicher. „Keine Anrufe.“ Sie wollte nicht, dass sie womöglich neben dem Telefon wartete oder, schlimmer noch, dem beschämenden Wunsch nachgab, ihn anzurufen und dann eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen zu müssen. „Lass uns dieses Treffen so beenden, wie es begonnen hat. Geschäftsmäßig.“
    Sie streckte ihm die Hand hin. Er betrachtete Ashley skeptisch. Allein durch ihren Stolz bewahrte sie Haltung. Endlich ergriff Matthew ihre Hand, schüttelte sie jedoch nicht, sondern hielt sie einfach fest, während er sich vorbeugte, um ihr einen Kuss zu geben.
    Auf die Wange.
    Verflixt.
    Dann trat er in die warme Sommernacht hinaus. „Es ist noch dunkel. Du solltest noch eine Weile schlafen.“
    Schlafen? Das sollte wohl ein Witz sein. Zum Glück hatte sie jede Menge zu tun, wenn Matthew gegangen war. Traurig sah sie ihm nach, wie er mit seinem charakteristischen, sexy Gang die Treppe hinunterschlenderte und dann zum Parkplatz ging, auf dem nur sein Lexus und ihr kleiner Kia Rio standen.
    Was sollte das, ihm nachzuschauen? Energisch schloss sie die Haustür.
    Mit ihrer stolzen Haltung war es im selben Moment vorbei. Natürlich hatte sie noch ihren Stolz, aber plötzlich gaben ihr die Beine nach. Seufzend sank Ashley gegen den Tresen im Foyer, auf dem ihre uralte Registrierkasse stand.
    Dabei konnte sie Matthew nicht einmal die Schuld geben. Eine ganze Nacht lang war sie eine überaus willige Geliebte gewesen. Begonnen hatte es in der Küche, wo sie ihn von dem Kuchen hatte kosten lassen wollen, den ihre Schwester als Dessert für sein Spenden-Dinner vorgesehen hatte. Und wie sie da nebeneinander vor dem geöffneten Kühlschrank standen, hatten sie einander versehentlich gestreift. Einmal, zweimal.
    Wie in Zeitlupe hatte er die Hand gehoben, um mit dem Daumen etwas Cremefüllung von ihrem Mund zu wischen …
    An ihre weiße Baumwollunterwäsche hatte sie keinen Gedanken verschwendet, bis er sie ihr auf dem Weg in ihr Schlafzimmer vom Leib gerissen hatte. Aber in den Stunden, die gefolgt waren, hatte Ashley dann sowieso nicht mehr
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