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Nur ein einziges Mal …

Nur ein einziges Mal …

Titel: Nur ein einziges Mal …
Autoren: Catherine Mann
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über Glasscherben und glimmende Balkensplitter gehen.
    Deshalb kniete er sich vor sie, lud sie sich kurzerhand auf die Schulter und stand wieder auf. „Halt dich fest.“
    „Sieh zu, dass wir hier rauskommen.“ Sie bekam erneut einen Hustananfall.
    Matthew rannte durch den brennenden Laden. Gefräßige Flammen züngelten am Tresen entlang. Stapel von Briefpapier wurden schwarz, zerfielen zu Asche.
    Lauf schneller. Nicht stehen bleiben. Und bloß nicht nachdenken.
    Ein Bücherregal wackelte. Instinktiv blieb Matthew wie angewurzelt stehen und zog Ashley noch dichter an sich. Da brach das mannshohe Regal auch schon zusammen und ging gleichzeitig lichterloh in Flammen auf. Und blockierte den Ausgang.
    Krampfhaft hielt Matthew Ashleys schützende Decke fest. Durch die Ledersohle seiner Schuhe hindurch spürte er einen brennenden Holzsplitter.
    „Den Hintereingang, durch die Küche“, schrie Ashley hustend und prustend. „Geh nach links.“
    „Ich seh ihn.“ Er stolperte durch den Laden zurück und bog gleich darauf auf den schmalen Korridor. Hier war der Rauch nicht so dicht, sodass man Licht durch die Glastür fallen sah.
    Ashley baumelte über seiner Schulter, doch sie war nicht allzu schwer. Beim Anblick der rettenden Küchentür fielen ihm die Rocky Mountains vom Herzen. Verdammt große Erleichterung, dabei kannte er Ashley doch kaum.
    War das etwa die frische Luft hier draußen, die seine Brust so merkwürdig eng werden ließ?
    Vor dem Lieferanteneingang hinter ihrem Restaurant konnte Ashley gar nicht genug frische Luft bekommen. Sie war kurz davor, hysterisch zu werden.
    Trotz der Schwüle war die Luft hier draußen merklich frischer als die in ihrem zerstörten Restaurant. Von dem in aller Kürze nichts mehr übrig war, falls die Feuerwehr nicht bald auftauchte und die Flammen eindämmte, die mittlerweile aus zwei der Küchenfenster schlugen.
    Entferntes Sirengeheul erleichterte sie ein wenig, doch sofort machte sie sich neue Sorgen. Wie konnte der Brand ausgebrochen sein? War eine der Kerzen schuld daran?
    Wie groß war der entstandene Schaden im Haus?
    Matthews Schulter drückte gegen ihren Magen. Bei jedem seiner Schritte musste sie husten und wurde gleichzeitig an ihre unwürdige Position erinnert. „Du kannst mich jetzt absetzen.“
    „Du brauchst dich nicht zu bedanken“, erwiderte er mit heiserer Stimme. „Spar dir die Worte.“
    Wie konnte er innerhalb weniger Minuten sowohl ein Held als auch ein unsensibler Armleuchter sein?
    Ashley klapperten die Zähne. Verzögerter Schock, ohne Zweifel. Vor ihren Augen bewegte sich die feine Naht an der unteren Kante seiner Designer-Anzugjacke auf und ab. Unter sich sah sie die Kieselsteine des Parkplatzes. Jetzt, da die unmittelbare Gefahr, bei lebendigem Leib zu verbrennen, vorbei war, konnte sie sich einem ähnlich prekären Problem widmen.
    Vor kurzem hatte sie die Tatsache beklagt, dass Matthew sie nicht in dem rosafarbenen Nachthemdchen aus Satin gesehen hatte – und jetzt wünschte sie, er könnte sie in irgendetwas anderem sehen als diesem aufreizend winzigen Stofffetzen, den sie unter ihrer nassen Decke anhatte.
    „Matthew, ich kann gehen. Setz mich bitte ab.“
    „Vergiss es.“ Stattdessen schob er sie etwas höher in eine sicherere Position. Durch die Bewegung verrutschte die Decke und entblößte ihre Schulter. So schnell er konnte, lief er mit ihr den schmalen Gehsteig entlang. „Du musst sofort ins Krankenhaus.“
    „Du brauchst mich nicht zu tragen. Ich bin in Ordnung.“ Sie musste erneut husten, während sie die Zipfel ihrer rutschenden Decke umklammerte. „Wirklich.“
    „Und eigensinnig.“
    „Überhaupt nicht. Ich will nur nicht, dass du dich verausgabst.“ Dabei wusste sie nach der letzten Nacht doch nur zu genau, wie viel Ausdauer dieser Kerl mit dem durchtrainierten Körper besaß.
    Ihr Kampf mit den Zipfeln der nassen Decke führte lediglich dazu, dass sich die Decke weiter löste und sie selbst fast seitlich von Matthews Schulter heruntergefallen wäre.
    „Hör auf zu zappeln, Ashley.“ Er legte eine Hand auf ihren Po.
    Du liebe Güte.
    Seine Berührung ging ihr durch und durch, und sie hatte das Gefühl, das Prickeln bis in die Spitzen ihrer langen rotbraunen Haare zu spüren. Kopfüber, wie sie über seiner Schulter hing, wippte es heftig auf und ab.
    Zwei Feuerwehrmänner kamen um die Ecke und rannten mit einem Schlauch im Schlepptau an ihnen vorbei. Das erinnerte Ashley daran, dass sie im Moment größere Sorgen
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