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Nur ein einziges Mal …

Nur ein einziges Mal …

Titel: Nur ein einziges Mal …
Autoren: Catherine Mann
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bewusst war. Trotzdem, er traf ständig schöne Frauen und behielt dabei die Kontrolle. Und genau daran würde er sich auch halten, wenn er jetzt noch rasch seine Aktentasche abholte – und nein, verflixt, sie im Restaurant zu vergessen, war kein Streich, den ihm sein Unterbewusstsein gespielt hatte. Matthew öffnete die Tür seines Wagens …
    Und hörte den Rauchmelder im Restaurant unaufhörlich piepen.
    Eine noch lautere Alarmsirene ging in seinem Kopf los, als er plötzlich Rauch in die Nase bekam. Rasch sah er sich um. Ashleys kleines blaues Auto stand noch auf der gleichen Stelle auf dem Parkplatz, wo es gestanden hatte, als er weggefahren war.
    „Ashley?“, rief er laut in der vagen Hoffnung, dass sie das Haus bereits verlassen hatte.
    Keine Antwort.
    Matthew rannte zur Veranda, während er auf seinem Handy 9-1-1 wählte, um die Feuerwehr zu alarmieren. Dann ergriff er den Türknauf der Eingangstür. Der glühte fast, aber das nahm er nur nebenbei wahr. Zum Glück hatte Ashley nicht abgeschlossen, nachdem er gegangen war. Mit seiner Zurückhaltung war es vorbei, und Matthew stürmte ins Foyer. Hitze schlug ihm entgegen, aber er sah keine Flammen im Eingangsbereich der alten Villa.
    Dem Feuerschein nach schien es in der Geschenkboutique zu brennen, also eilte er in diese Richtung. In dem kleinen Laden züngelten die Flammen von den Kleiderständern in die Höhe. Farbanstriche warfen Blasen, platzten und lösten sich von dem alten Holz.
    „Ashley?“, rief Matthew erneut. „Ashley!“
    Parfümflaschen explodierten. Glasscherben flogen durch den Durchgang auf den Dielenboden. Das Parfüm entzündete sich und fachte das Feuer in der Boutique noch weiter an.
    Vorsichtig drang er tiefer in den kleinen Laden vor. Regale knarrten und schwankten, Putz fiel von der Decke, und er fragte sich, wie es wohl um den baulichen Zustand des fast zweihundert Jahre alten Hauses bestellt war. Wie schnell würden die uralten, knochentrockenen Deckenbalken in Flammen aufgehen? Wie viel Zeit hatte er, um Ashley zu finden?
    So viel Zeit, wie er eben brauchte.
    Unter seinen Lederslippern knirschte zerbrochenes Glas. „Ashley, gib Antwort, verdammt!“
    Durch die Eingangshalle wälzte sich dichter Rauch. Er duckte sich und hielt einen Arm vors Gesicht, während er wieder und wieder nach Ashley rief.
    Dann hörte er sie.
    „Hilfe!“ Jemand schlug gegen die Wand. „Hört mich jemand? Ich bin hier drinnen!“
    Vor Erleichterung wurde Matthew noch benommener, als er es von dem beißenden Rauch ohnehin schon war.
    „Halte durch, Ashley, ich komme!“
    Das Klopfen verstummte. „Matthew?“
    Ihre dunkle Stimme seinen Namen sagen zu hören, berührte ihn zutiefst. Doch ein Hitzeschwall hinter ihm katapultierte ihn sofort in die Realität zurück. „Red weiter, damit ich dich finde!“
    „Ich bin hier drüben, in der Damentoilette.“
    Hastig legte Matthew die letzten paar Meter dorthin zurück. Es wurde an der Tür gerüttelt, dann hörte es auf. Auf dem Boden lag ein Türgriff. „Geh so weit von der Tür weg wie du kannst. Ich öffne sie mit Gewalt.“
    „Okay.“ Ashleys Stimme klang jetzt leiser. „Der Weg ist frei.“ Er richtete sich auf und musste wegen des Rauchs sofort heftig husten. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit. Sobald das
    Feuer den Korridor erreichte, würde es außer Kontrolle geraten.
    Matthew rammte die Toilettentür mit der Schulter, dann noch einmal, diesmal heftiger, doch sie gab nicht nach. Anscheinend war das alte Holz stabiler als der Türgriff. Also trat er drei Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen.
    Und rammte die Tür erneut. Der Aufprall erschütterte ihn, doch endlich gab das Türblatt nach und fiel krachend nach innen.
    Er warf einen suchenden Blick in den dämmrigen kleinen Raum und entdeckte Ashley – dem Himmel sei Dank. Sie kauerte in der Ecke neben dem Waschbecken, eingewickelt in eine nasse Decke. Kluge Frau.
    Um die eingeschlagene Tür herum bahnte sich Matthew einen Weg zu ihr. Unterwegs warf er einen zerbrochenen Stuhl zur Seite. Der ganze Raum lag in Trümmern. Offenbar hatte Ashley gekämpft wie eine Löwin.
    „Danke, dass du zurückgekommen bist“, keuchte sie und drückte ihm ein triefend nasses Handtuch in die Hand. „Wickle dir das hier um den Kopf.“
    Sehr kluge Frau. Er schlang sich das Tuch um dem Kopf, um sich vor dem Rauch zu schützen.
    Ashley stand auf, hustete, rang nach Atem. Verdammt. Sie brauchte dringend frische Luft, aber barfuß, wie sie war, konnte sie unmöglich
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